Dossier: Arbeitsmarkt

Der Physikabschluss ist in der Tasche, doch wohin soll es nun gehen? Welche Chancen haben Physikerinnen und Physiker auf dem Arbeitsmarkt?

Artikel

Krise überwundenMatthias Zimmermann, Tobias Ruf und Anja Metzelthin12/2023Seite 35DPG-Mitglieder

Krise überwunden

Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker

Der Arbeitsmarkt für Physiker:innen steht dieses Jahr so gut da wie seit Jahren nicht mehr. Die Zahl der Arbeitslosen liegt trotz eines minimalen Anstiegs um zwei Prozent signifikant unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Im Vergleich mit den Gesamtarbeits­losenzahlen hat sich der Arbeitsmarkt für Physiker:innen besser von der Corona-Krise erholt: Die Zahl offener Stellen ist im zweiten Jahr in Folge deutlich um 35 Prozent gestiegen und damit so hoch wie noch nie.

Für den Arbeitsmarkt von Physiker:innen gibt es zwei Datenquellen – die Zahlen des Mikrozensus und die der Bundesagentur für Arbeit. Erstere basieren auf einer umfangreichen Befragung und Modellbildung. Dadurch beleuchten sie einen um drei bis vier Jahre zurückliegenden Stand des Arbeitsmarktes – aktuell das Jahr 2019. Der Mikrozensus betrachtet alle erwerbstätigen Physiker:innen, die nach Selbstauskunft einen akademischen Physikabschluss besitzen, insgesamt 116 800 Personen [1]. Sie arbeiten in vielen Berufen (Abb. 1). Den Anteil mit einer Tätigkeit in klassischen Physikberufen, also dem „Erwerbsberuf Physiker:in“, beziffert der Mikrozensus mit 16 Prozent [2]. Die Daten der Bundesagentur erscheinen monatlich bzw. jährlich und beziehen sich lediglich auf die Gruppe „Erwerbsberuf Physiker:in“ aus dem Mikrozensus. Daten zu Arbeitslosen und offenen Stellen für „Physiker:innen“ erhält die DPG jährlich im Rahmen einer Sonderauswertung basierend auf den September-Zahlen des jeweils betrachteten Jahres. Die im Folgenden von der Bundesagentur angegebenen Zahlen zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten beziehen sich immer auf das Ende des Kalenderjahres [3]. (...)

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Gute Chancen nach der PandemieAlexander Heinrich, Susanne Friebel und Anja Metzelthin12/2022Seite 39DPG-Mitglieder

Gute Chancen nach der Pandemie

Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker

Die von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Jahreszahlen für den Arbeitsmarkt der Physikerinnen und Physiker haben sich von der Corona-Krise erholt. Die Arbeitslosenzahlen liegen signifikant unter dem Niveau vor der Krise; die Zahl der offenen Stellen ist deutlich gestiegen. Der Arbeitsmarkt für Physiker:innen steht so gut da, wie schon seit Jahren nicht mehr.

Für den Arbeitsmarkt von Physikerinnen und Physikern gibt es zwei Datenquellen – die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und jene des Mikrozensus. Während erstere monatlich beziehungsweise jährlich erscheinen, basieren letztere auf einer umfangreichen Befragung und Modellbildung. Dadurch beleuchten sie einen um drei Jahre zurückliegenden Stand des Arbeitsmarktes – aktuell also das Jahr 2019. Für das Gesamtbild braucht es beide Erhebungen. 
Der Mikrozensus betrachtet alle erwerbstätigen Physikerinnen und Physiker, die nach Selbstauskunft einen akademischen Physikabschluss besitzen (insgesamt 116 800) [1]. Sie arbeiten in vielen Berufen (Abb. 1). Den Anteil mit einer Tätigkeit in klassischen Physikberufen, also dem „Erwerbsberuf Physiker“, beziffert der Mikrozensus mit rund 15 Prozent [2]. Die Arbeitslosendaten der Bundesagentur beziehen sich lediglich auf dieses Sechstel des „Erwerbsberufs Physiker“. Die Daten zu Arbeitslosen und offenen Stellen für „Physiker:innen“ stellt die Bundesagentur für Arbeit der DPG im Rahmen einer Sonderauswertung basierend auf den September-Zahlen zur Verfügung. Die Zahlen der sozialversiche­rungspflichtig Beschäftigten beziehen sich immer auf das Ende des Kalenderjahres [3]. Davon handelt dieser Artikel und stellt die Zahlen vor dem Hintergrund langfristiger Entwicklungen vor. (...)
 

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Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und PhysikerAlexander Heinrich, Susanne Friebel und Anja Metzelthin12/2021Seite 23DPG-Mitglieder

Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker

Eine Bestandsaufnahme nach 18 Monaten Pandemie

Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und PhysikerAlexander Heinrich, Susanne Friebel und Anja Metzelthin12/2020Seite 54DPG-Mitglieder

Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker

Eine Bestandsaufnahme nach der ersten Coronawelle

Die von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Jahreszahlen lassen zwar den Einfluss der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker erkennen, aber die Zunahme der Arbeitslosigkeit und der Rückgang der offenen Stellen liegen deutlich unter den Schwankungen der letzten Dekaden. Insbesondere die Beschäftigungssituation für berufserfahrene Physikerinnen und Physiker erweist sich bisher als krisenfest.

Für den Arbeitsmarkt von Physikerinnen und Physikern gibt es zwei Datenquellen – die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und jene des Mikrozensus. Während Erstere monatlich beziehungsweise jährlich erscheinen, basieren Letztere auf einer umfangreichen Befragung und Modellbildung. Dadurch beleuchten sie einen um drei Jahre zurückliegenden Stand des Arbeitsmarktes – aktuell also das Jahr 2017. Für das Gesamtbild braucht es dennoch beide Erhebungen.

Der Mikrozensus betrachtet alle erwerbstätigen Physikerinnen und Physiker, die nach Selbstauskunft einen akademischen Physikabschluss haben (insgesamt 117 100). Physikerinnen und Physiker arbeiten hierbei in vielfältigen Bereichen. Der Anteil derjenigen, die in klassischen Physikberufen tätig sind, d. h. dem „Erwerbsberuf Physiker“ nachgehen, liegt nach der Einordnung des Mikrozensus bei nur rund 20 Prozent.

Die Arbeitslosendaten der Bundesagentur beziehen sich nur auf dieses Fünftel des „Erwerbsberufs Physiker“. Die Daten zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, Arbeitslosen und offenen Stellen für „Physiker“ stellt die Bundesagentur für Arbeit der DPG im Rahmen einer Sonder auswertung, basierend auf den Septemberdaten, zur Verfügung. Von diesen handelt dieser Artikel und stellt sie vor dem Hintergrund langfristiger Entwicklungen mit speziellem Fokus auf die Besonderheiten der ersten Corona welle vor. (...)

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Arbeitsmarkt für Physikerinnen  und PhysikerSusanne Friebel, Alexander Heinrich und Anja Metzelthin12/2019Seite 51

Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker

Statistiken und Analysen für das Jahr 2019

Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Im Jahresdurchschnitt für 2019 ist die Zahl der Arbeitslosen um 11 Prozent gegenüber 2018 gesunken, und die Zahl der offenen Stellen ist weiter gestiegen. Über die letzten zehn Jahre hat sich die Dauer der Arbeitslosigkeit um 28 Prozent verkürzt.

Die Zahl der in Deutschland tätigen Physikerinnen und Physiker hat sich in den letzten Jahren stetig erhöht. Der Mikrozensus1) wies 2016 insgesamt 115 100 Erwerbstätige mit einem Hochschulabschluss im Fach Physik aus. Seit 2005 wächst die Zahl der erwerbstätigen Physikerinnen und Physiker im jährlichen Mittel um 2,5 Prozent. Im Vergleich zu allen erwerbstätigen Physikerinnen und Physikern liegt der Anteil derjenigen, die in den klassischen Physikberufen arbeiten, d. h. dem Erwerbsberuf Physiker nachgehen, bei nur rund einem Fünftel. Physikerinnen und Physiker werden bekanntermaßen in verschiedenen Berufen und Branchen hochgeschätzt und sind häufig interdisziplinär tätig. So arbeiten sie zu großen Teilen außerhalb des Erwerbsberufs Physiker (Abb. 1), weshalb die konkrete Berufsausübung in vielen Fällen nicht der Physik zugeordnet wird. Beispiele sind laut Mikrozensus die Tätigkeitsfelder Lehre und Forschung, Ingenieurberufe oder sonstige MINT-Expertenberufe. Eine genaue Analyse auf Basis des Mikrozensus 2013 ist in der DPG-Studie „Physikerinnen und Physiker im Beruf – Anschlussstudie für die Jahre 2005 bis 2013“ zu finden [1].

Die Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA), die in diesem Artikel ausgewertet werden, beziehen sich nur auf den Erwerbsberuf Physiker. In der Statistik der BA wird lediglich festgehalten, in welchen Beruf Arbeitsuchende vermittelt werden möchten, nicht aber, welchen Studienabschluss sie haben. Die Zahlen beziehen sich also nur auf rund 22 Prozent aller erwerbstätigen Physikerinnen und Physiker.2) Physikerinnen und Physiker, die beispielsweise in IT- oder Finanzberufen, in der Beratung, als Geschäftsführer oder als (Hochschul-)Lehrer arbeiten wollen, erfasst die Statistik folglich nicht. Weiterhin beziehen sich die Daten der BA auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, bzw. Personen, die solch eine Tätigkeit suchen. Daher sind beispielsweise Selbstständige und Beamte nicht erfasst...

 

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Arbeitsmarkt für Physikerinnen und PhysikerUdo Weigelt und Anja Metzelthin12/2018Seite 43

Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker

Statistiken und Analysen für das Jahr 2018

Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker hat sich im letzten Jahr erfreulich entwickelt. Die Zahl der Arbeitslosen ist um 14 Prozent gesunken, ebenso der Anteil an Berufseinsteigern unter den Arbeitslosen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten blieb gleich, während die Zahl der offenen Stellen gestiegen ist.

Von 2017 auf 2018 (gleitender Jahresdurchschnitt, September 2017 bis September 2018) ist die Anzahl der arbeitslosen Personen im Erwerbsberuf Physiker um 14 Prozent gesunken. Damit setzt sich der erfreuliche Trend der letzten zwei Jahre fort, wie die Entwicklung der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten arbeitssuchenden Physikerinnen und Physiker deutlich zeigt (Abb. 1).1) Nach einem Minimum um das Jahr 2008, also vor der letzten Wirtschaftskrise, stiegen die Arbeitslosenzahlen langsam an, bis sie etwa 2016 ein Maximum erreichten. Noch sind die Arbeits­losenzahlen nicht ganz so niedrig wie 2008, sollte der Trend aber weiter anhalten, könnte dieses Minimum bald erreicht sein. Von den Arbeitslosen im Jahr 2018 waren 80 Prozent männlich und 20 Prozent weiblich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslosen Frauen um neun Prozent zurückgegangen, die der arbeitslosen Männer um 15 Prozent. Betrachtet wird in der Regel der Zeitraum von Oktober eines Jahres bis September des Folgejahres. Die berechneten Werte beziehen sich auf den Jahresdurchschnitt. Zum Vergleich: Im gesam­ten Akademikerbereich sind die Arbeitslosenzahlen 2017 um zwei Prozent gesunken [3].

Zur richtigen Einordnung aller Zahlen in diesem Artikel ist Folgendes zu beachten: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) erfasst lediglich jene Arbeitslosen, die eine Tätigkeit im Erwerbsberuf Physiker (also in klassischen Physikberufen) anstreben. Die 2016 veröffentlichte Arbeitsmarktstudie der DPG zeigte jedoch, dass nur etwas mehr als jeder fünfte Akademiker mit einem Physikabschluss auch im Erwerbsberuf Physiker arbeitet [4]. Dieser Anteil ist im Vergleich zur Vorgängerstudie [5], die auf dem Mikrozensus2) 2007 basiert, sogar noch leicht gesunken. Physikerinnen und Physiker, die beispielsweise in IT- oder Finanzberufen, in der Beratung, als Geschäftsführer oder als (Hochschul-)Lehrer arbeiten wollen, erfasst die Statistik nicht. Die in diesem Artikel angegebenen Zahlen beschreiben also nur eine Untergruppe. Die Gesamtzahl der arbeitsuchenden Physikerinnen und Physiker (und auch der Beschäftigten) ist daher höher anzusetzen...

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Viel Wind um die EnergieMaike Pfalz10/2018Seite 28

Viel Wind um die Energie

Durch die Energiewende haben sich die Tätigkeiten von Physikerinnen und Physikern in der Energiebranche verändert.

Abschaltung der Kernkraftwerke, Ausbau erneuerbarer Energien, Vermeidung fossiler Energieträger, Reduktion von CO2-Emissionen, Energiesparen oder Elektromobilität – all dies und noch viel mehr ist untrennbar mit der Energiewende verbunden. In Deutschland ist sie längst beschlossen, so sollen laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bis 2025 mindestens 40 bis 45 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuer­baren Energien stammen. Mit diesen Umwälzungen der Energiebranche wandeln sich auch die Aufgaben, die Physikerinnen und Physiker dort übernehmen können: Waren sie früher häufig Experten für den Strahlenschutz in Kernkraftwerken, so optimieren sie heutzutage den Wirkungsgrad von Solarzellen, entwickeln Konzepte für intelligente Stromnetze oder klären mit ihrem physikalischen Hintergrundwissen über Klimaschutz und Energieverbrauch auf.

Diese Veränderungen hat die Physikerin Dagmar Hallfarth hautnah miterlebt – nach über zwanzig Jahren Tätigkeit in verschiedenen Kernkraftwerken ist sie Anfang des Jahres zu einem Netzbetreiber gewechselt. Ihrem Vater zum Trotz hat sie Physik studiert: „Der ist auch Physiker und hat mir immer davon abgeraten“, lacht sie. Nach dem Studium, das sie voller Begeisterung absolviert hat, entschied sie sich bewusst gegen eine Promotion. „Für mich war es unvorstellbar, fünf weitere Jahre lang an einem Thema zu arbeiten. Ich brauche wechselnde Herausforderungen mit Praxisbezug“, gibt sie zu. Über eine Tätigkeit als Werkstudentin landete sie bei der Urananreicherungsanlage in Gronau, wo sie sich mit der Frage beschäftigte, ob die Nuklide außerhalb der Anlage in der Umgebung massenspektrometrisch messbar sind. „Das war für mich ein sehr spannender Einstieg in die Kerntechnik“, sagt Hallfarth. Nachdem das Interesse an diesen Fragestellungen geweckt war, bewarb sie sich auf eine Stellenausschreibung im Kernkraftwerk Krümmel.

 

Dort war sie zuständig für den gesamten Aktivitätsfluss in der Anlage – vom Brennelement über den Wasser- und Dampfkreislauf, die Abluft-, Immissions- und Emissionsüber­wachung bis hin zur Dichtheitsprüfung beim Wechsel der Brennelemente. „Die Stelle war für mich ein Sechser im Lotto! Mit nur 26 Jahren durfte ich direkt nach dem Studium drei Labore und zwei Teams leiten“, betont sie. Zehn Jahre lang verantwortete sie in Krümmel den Strahlen- und den Notfallschutz. Innerhalb weniger Minuten hätte sie im Katastrophenfall eine komplette Dosisberechnung für die Bevölkerung abliefern können...

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Arbeitsmarkt für Physikerinnen  und PhysikerUdo Weigelt und Anja Metzelthin12/2017Seite 60

Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker

Statistiken und Analysen für das Jahr 2017

Im letzten Jahr ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Physikerinnen und Physiker um elf Prozent gesunken. Auch der Anteil an arbeitslosen Berufseinsteigerinnen und -einsteigern hat nochmals abgenommen. Die Zahl der Beschäftigten ist auf dem Niveau des Vorjahrs geblieben, während die Anzahl der offenen Stellen in fast allen Bereichen gestiegen ist. Die Trendwende, die im letzten Jahr zu erahnen war, hat sich damit bestätigt.

Seit dem Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen im Erwerbsberuf Physiker erfreulicherweise um 11 Prozent gesunken. Nach einem Minimum im Jahr 2008 waren die Arbeitslosenzahlen bis 2015 kontinuierlich angestiegen und 2016 um vier Prozent gesunken. Da die Zahl der arbeitslosen Physikerinnen und Physiker nun erneut sig­nifikant abgenommen hat, scheint eine Trendwende erreicht. Von den Arbeits­losen im Jahr 2017 waren 81 Prozent männlich und 19 Prozent weiblich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslosen Frauen um acht Prozent zurückgegangen, die der arbeitslosen Männer um 12 Prozent. Betrachtet wird in der Regel der Zeitraum von Oktober eines Jahres bis September des Folge­jahres (Abb. 1). Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat 2011 die Berufsklassifizierung umgestellt. Da sich im Überlappungszeitraum nur marginale Unterschiede ergeben haben [2], wird hier nicht länger zwischen den beiden Klassifizierungen unterschieden.

Nachdem die Arbeitslosenzahlen 2007 und 2008 – also vor der letzten Wirtschaftskrise – sehr niedrig waren, liegt die aktuelle Zahl etwa auf dem Niveau der Jahre 2006/2007. Im ganzen Akademikerbereich ist die Zahl der Arbeitslosen 2016 um vier Prozent gesunken [3], während sie 2015 noch minimal angestiegen war [4]...

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Alles andere als inhaltsleerMaike Pfalz12/2017Seite 36

Alles andere als inhaltsleer

Die Vakuumbranche wächst kontinuierlich und bietet Physikerinnen und Physikern vielfältige Jobmöglichkeiten.

Vakuum – als Physikerin oder Physiker denkt man dabei vielleicht an einen Praktikumsversuch zurück, bei dem mittels Vakuumpumpen eine Messkammer evakuiert werden musste. Doch Vakuum ist – trotz der weitgehenden Leere – viel mehr als das. Die Anwendungen sind vielfältig und reichen von der Vakuumverpackung für Grillwurst oder Kaffeepulver über die kratzfeste Oberfläche der Lesebrille, Displays oder Solarmodule bis hin zu Teleskopen, Weltraumtechnologie oder Beschleunigerringe. All dies wäre ohne Vakuum nicht möglich. Nicht nur Ingenieure finden in dieser Branche ein vielfältiges Tätigkeitsfeld, sondern auch Physikerinnen und Physiker.

Ich war überrascht, wie viele Physiker es hier im Unternehmen gibt“, stellte der promovierte Physiker Stefan Lausberg fest, als er als Applikationsingenieur bei Leybold in Köln anfing. Eigentlich hatte er die Vakuumbranche nicht unbedingt im Visier, als er nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden nach einer Stelle in der Industrie Ausschau hielt. Fest stand für ihn nur, dass er der Wissenschaft den Rücken kehren wollte – ihn schreckte die Aussicht, international verschiedene Post-Doc-Positionen bekleiden zu müssen. Wichtig war für ihn aus familiären Gründen, einen Job im Raum Köln-Dortmund zu finden. „Da habe ich thematisch relativ breit geschaut. Die Stellenausschreibung von Leybold hat mich aber direkt angesprochen“, erinnert er sich.

Am ersten Arbeitstag hatte sein Vorgesetzter bereits einen Terminplan für die ersten sechs Wochen im Unternehmen aufgestellt, in denen Stefan Lausberg zunächst alle Abteilungen kennenlernen und sukzessive an seine Aufgaben herangeführt werden sollte. Dazu zählte auch der Besuch der haus­eigenen „Vacuum Academy“ – diese bietet Schulungen für Kunden an, aber auch alle neuen Mitarbeiter lernen dort die Grundlagen der Vakuumtechnik kennen. „In dem dreitägigen Seminar habe ich viel gelernt. Das ist alles keine Hexen­kunst, aber für mich war die Vakuumtechnik neu“, erzählt er. Seine Stelle war frei geworden, weil sein Vorgänger ins Produkt­management gewechselt ist. So hatte er anfangs einen direkten Ansprechpartner für alle Fragen. „Mit der Zeit habe ich dann die Wissensträger im Unternehmen kennengelernt, die mir bei Problemen schnell weitergeholfen haben“, sagt Lausberg...

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Die Kunst der IntelligenzMaike Pfalz4/2017Seite 24

Die Kunst der Intelligenz

Der Bereich künstliche Intelligenz und Robotik bietet auch Physikerinnen und Physikern vielfältige Jobmöglichkeiten.

Präzise führt der zweiarmige Roboter im Reinraum die Pipet­te in das winzige Reaktions­gefäß und nimmt die Flüssigkeit darin auf. Nach einem genau festgelegten Ablauf schwenkt er seinen anderen Arm zur Seite und greift eine Petrischale, in die er die Flüssig­keit füllt und rührt. Obwohl die Bewegungen ungelenk aussehen, geht nichts kaputt, nichts wird verschüttet, nie greift der Roboter daneben. Mit einer Präzision von einem Zehntel Millimeter führt er zielsicher den einprogrammierten Arbeitsablauf aus. Ob er dabei mit teuren oder giftigen Substanzen hantiert, die z. B. zur Herstellung von Krebsmedikamenten notwendig sind, spielt keine Rolle.

Heutzutage sind Roboter in der Industrie wichtige Helfer – sei es zum Sortieren, Verpacken, Kleben, Schweißen oder als ein Helfer in der Automobilherstellung, der schwere Einzelteile hebt und perfekt positioniert, damit der Mensch diese Lasten nicht mehr stemmen muss. Das japanische Unternehmen Yaskawa ist mit weltweit rund 15 000 Mitarbeitern einer der führenden Hersteller von Antriebstechnologie, Automation und Industrierobotern. Diese sind unter dem Label „Motoman“ bekannt und zählen weltweit zu den besten in puncto Bahn- und Wiederholgenauigkeit. Zudem können mehrere Roboter perfekt synchron arbeiten, indem sie parallel miteinander kommunizieren. Auch in Deutschland ist das Unternehmen tätig mit der Zentrale in Eschborn und einem Standort für Anlagentechnik und Robotik in Allershausen nördlich von München. Leiter dieses Standorts, an dem hochkomplexe Anlagen bis hin zu kompletten Fertigungsstraßen gebaut werden, ist seit dem letzten Jahr der Physiker Otwin Kleinschmidt.

Seit 2012 arbeitet er bei Yaskawa. Gestartet ist er dort als Leiter des Projektmanagements – eine Aufgabe, die nach dem Physikstudium nicht unbedingt nahe lag. „Nach dem Abschluss habe ich mich bewusst für den Wechsel in die Industrie entschieden. Alles weitere hat sich dann sukzessive entwickelt“, erinnert sich Otwin Kleinschmidt. Bei verschiedenen Arbeitgebern – zunächst in der Oberflächenanalytik, später in der Halbleiterfertigung – hat er im Marketing, Vertrieb und im Projektmanagement gearbeitet. „In all diesen Feldern hatte ich mit der Technologie zwar nicht direkt zu tun, aber ohne technisches Verständnis hätte ich keine komplexen Anlagen verkaufen können“, stellt er fest.

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Vielfältiger Arbeitsmarkt für PhysikerOliver Koppel und Lutz Schröter7/2016Seite 45

Vielfältiger Arbeitsmarkt für Physiker

Eine Studie im Auftrag der DPG gibt Auskunft über Arbeitsmarktentwicklung und Berufsfelder.

Ausgebildete Physikerinnen und Physiker arbeiten häufig transdisziplinär an den Schnittstellen zwischen technischen und natur­wissenschaftlichen Berufen. Ihre Situation am Arbeitsmarkt in Deutschland ist entsprechend unübersichtlich. Aus diesem Grund hat die DPG eine Studie in Auftrag gegeben, die den Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker detailliert untersucht [1]. Erst die Daten aus der vorliegenden Studie liefern einen kompletten Überblick über den Arbeitsmarkt für Physiker.

Die neue Studie ergänzt die Vorgängerstudie aus dem Jahr 2010. Wie damals hat auch dieses Mal das Institut der deutschen Wirtschaft Köln die Studie durchgeführt. Sie basiert auf Daten aus dem Mikrozensus und der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Wichtige und interessante Fakten wurden jetzt aktualisiert, sodass Trends zu erkennen sind.
Der Mikrozensus ist die amtliche Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt in Deutschland und beinhaltet neben der Studienrichtung des formalen Bildungsabschlusses einer Person auch deren Erwerbsberuf – soweit diese Person einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Mit Hilfe des Mikro­zensus ist es im Gegensatz zur Arbeitsmarktstatis­tik der Bundesagentur für Arbeit möglich, auch Personen, die nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind (wie Selbstständige oder Beamte), zu erfassen. Damit lässt sich ein möglichst vollständiges Bild des Arbeitsmarktes von Physikern gewinnen.

Als Physikerin bzw. Physiker gilt hier eine Person, die einen akademischen Studiengang der Hauptfachrichtung Physik abgeschlossen hat. Entscheidend ist folglich der formale Bildungsabschluss. Deutlich abzugrenzen hiervon ist der Erwerbsberuf, der die ausgeübte Tätigkeit einer Person erfasst. Dieses Konzept, wie es beispielsweise in der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit bei offenen Stellen und Arbeitslosen verwendet wird, fokussiert auf die in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung ausgeübte bzw. angestrebte berufliche Tätigkeit einer Person. (...)

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Klein, aber ohoMaike Pfalz4/2016Seite 25

Klein, aber oho

Die Nanotechnologiebranche bietet für Physikerinnen und Physiker ein vielseitiges Berufsfeld.

Smartphones oder Tablets sind heutzutage ständige Begleiter im Alltag. Fast jeder trägt damit auch ein Stück Nanotechnologie mit sich herum, da die Strukturgrößen der zugrunde liegenden Elektronik längst kleiner sind als 100 Nano­meter – das ist die Grenze, ab der laut Definition von Nanotechnologie die Rede ist. Um solche Strukturen herstellen bzw. Schichten mit Nanostrukturen beschreiben zu können, sind Verfahren notwendig, die sich den schrumpfenden Strukturen anpassen.

Eine Möglichkeit, Nanostrukturen in eine Schicht buchstäblich zu „fräsen“, ist der NanoFrazor des Schweizer Startup-Unternehmens SwissLitho. Die Technologie, die in dieser Maschine steckt, wurde im IBM-Forschungslabor Rüsch­likon entwickelt. Dort gelang es 2010 mit Hilfe der thermischen Rastersondenlithographie, die mit einer heizbaren Spitze arbeitet, ein nanometerkleines Matterhorn und eine mikrometerkleine Weltkarte herzustellen.1) Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten der Ingenieur Philip Paul und der Physiker Felix Holzner bei IBM. Holzner hatte dort 2009 seine Promotion aufgenommen und erlebte nicht nur hautnah den Durchbruch dieser Methode mit, sondern war 2011 auch daran beteiligt, deren Geschwindigkeit zu erhöhen. „Damit war unser Verfahren erstmals wettbewerbs­fähig mit gängigen Technologien wie der Elektronenstrahllithographie“, erinnert er sich. „Zu dem Zeitpunkt konnte ich die Tragweite dieser Forschung aber noch nicht einschätzen.“

Nach und nach kristallisierte sich die Möglichkeit heraus, sich mit einem Gerät zur thermischen Rastersondenlithographie selbstständig zu machen. Im Zuge seines Promotionsstudiums an der ETH Zürich musste Felix Holzner Credit Points sammeln. Auf der Suche nach einem für ihn sinnvollen und interessanten Seminar stieß er auf einen Businesskurs des „venturelab“ – eine Institution, die Schweizer Startup-Unternehmen fördert. Bewerben musste er sich mit der Businessidee eines möglichen Start­ups. „Aus 150 Bewerbern wurden 25 ausgesucht und davon fünf Businessideen – eine davon war meine“, erzählt Felix Holzner stolz. Ein Semester lang wurde jede der fünf Ideen von einem Fünferteam aus Studierenden aus unterschiedlichen Blickwinkeln und unter verschiedenen Aspekten bearbeitet. „So ist die Idee langsam entstanden, tatsächlich ein Startup zu gründen“, sagt der 33-jährige Physiker...

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Physik für PatientenMaike Pfalz10/2015Seite 25

Physik für Patienten

Die Medizintechnik ist eine Wachstumsbranche, in der auch viele Physikerinnen und Physiker arbeiten.

Alle Augen sind auf den Laufsteg gerichtet. Ein junger Mann schreitet ihn entlang – aufrecht und selbstbewusst, aber doch nicht ganz so elegant, wie man es vielleicht bei einer Modenschau erwarten könnte. Ein Bein bewegt sich ganz normal, beim anderen schwingt das Knie ruckartig von der Beugung zurück in die gestreckte Position. Trotz der fehlenden Eleganz sind alle Menschen rund um den Laufsteg zufrieden: Die Knieprothese funktioniert zuverlässig.

Rund 40 000 bis 60 000 Beinamputationen finden jährlich in Deutschland statt, dazu mehrere tausend Amputationen eines Arms. Jeder dieser Eingriffe bedeutet für den Betroffenen zunächst einen großen Schock und auch eine große Einschränkung. Und doch gibt es inzwischen Prothesen, die viele Körperfunktionen übernehmen, die mitdenken und den Anwendern speziell bei Amputationen der unteren Extremität ein fast normales Leben ermöglichen. Einer der größten Hersteller von Prothesen ist das Familienunternehmen Ottobock mit Sitz in Duderstadt, das der Orthopädiemechaniker Otto Bock 1919 gegründet hat, um Kriegsversehrte mit Prothesen zu versorgen. Heutzutage beschäftigt das gesamte Unternehmen weltweit mehr als 7000 Mitarbeiter. Den Geschäfts­bereich „Prothetik untere Extremität Mechatronik“ leitet seit Juni 2014 der promovierte Physiker Andreas Eichler.

Zur Medizintechnik ist er eher durch Zufall gekommen: Just in dem Moment, in dem er eine neue berufliche Herausforderung gesucht hat, wurden im Zuge einer Umstrukturierung die Geschäftsbereiche „Prothetik für die obere und untere Extremität“ von Duderstadt von Wien verlagert. Eichler bewarb sich auf die Stelle des Bereichsleiters und passte als promovierter Physiker mit wirtschaftlichem Hintergrund perfekt in das Profil. „Wichtiger als mein Physikstudium waren vielleicht mein MBA und meine Produktmanagement­fähigkeiten, die ich mir bei meinem letzten Arbeitgeber angeeignet habe“, verrät Andreas Eichler. Vorher war er in der Papierindustrie tätig und bei einem großen Konzern für Entwicklung, Produktmanagement und Prozesstechnologie zuständig. „Das war ein ganz anderes Produkt, aber die Abläufe und Herausforderungen waren doch sehr ähnlich“, ist Eichler überzeugt.

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Mit SicherheitMaike Pfalz10/2014Seite 25

Mit Sicherheit

Ob Automobile, Flugzeuge, Kerntechnik, Daten oder Informationen – überall kommt es auf die Sicherheit an. Diese zu gewährleisten, ist auch Aufgabe von Physikern.

Sicher sollen sie sein – das gilt für Kernkraftwerke, Autos, Flugzeuge und Daten gleichermaßen. Beim Ausfall technischer Komponenten kann es um Leib und Leben gehen, beim Verlust von Daten um hohen wirtschaftlichen Schaden...

Defekte Zündschlösser, klemmende Gaspedale oder nicht funktionierende Airbags – immer wieder geraten Automobilhersteller mit Negativschlagzeilen in die Presse. Die Zahl der Rückrufe steigt beständig, und 2014 hat sich bereits jetzt zu einem traurigen Rekordjahr entwickelt: Bis Juni wurden laut einer Studie des Center of Automotive Management in Bergisch-Gladbach auf dem US-Markt 37,2 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen, 25 Millionen allein von General Motors! Für GM bedeutet das einen riesigen Imageverlust und einen Gewinneinbruch von fast 90 Prozent im ersten Quartal – mindestens zwölf Menschen haben das defekte Zündschloss bei GM sogar mit dem Leben bezahlt.

Bei solchen Vorfällen gilt es für die Automobilhersteller, möglichst schnell die Ursache zu finden. Häufig holen sie sich dafür Hilfe von außen, beispielsweise von der Schweizer Société Générale de Surveillance SGS – dem weltweit führenden Unternehmen im Bereich Testen, Inspizieren und Zertifizieren. SGS arbeitet für Kunden aus der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik oder Pharmaindustrie sowie für Versicherungen, Gutachter und Gerichte. Den Standort in Dortmund leitet der Physiker Olaf Günnewig. Die Themen „Sicherheit“ und „Prüfen“ ziehen sich durch sein gesamtes Berufsleben. Dabei war es der Zufall, der ihn damit in Kontakt gebracht hat. „Ich habe mich etwas spät um ein Thema für meine Diplomarbeit gekümmert und bin eher zufällig in der Computertomo­grafie gelandet“, erinnert er sich. In der Promotion hat er damit menschliche Knochenproben untersucht. Bei seinem ersten Arbeitgeber hat der 49-jährige Physiker industrielle Computertomografen entwickelt. Im Jahr 2000 ist er beim Institut Fresenius gelandet. Das Labor verbinden viele mit Wasser- und Lebensmittelanalysen oder dem Qualitätssiegel auf dem Nutellaglas. Es führt aber auch Untersuchungen an technischen Komponenten durch. Seit 2004 ist das Institut eine Tochter­gesellschaft der SGS...

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Existenzielle PhysikStefan Jorda11/2013Seite 23

Existenzielle Physik

Wenn Physiker ihre eigenes Unternehmen gründen, müssen sie über den Tellerrand schauen und sich auch mit Fragen der Kapitalakquise oder des Marketings beschäftigen.

Eine beeindruckende Zahl von 49 Firmenschildern prangt neben der Glasfassade des modernen Gebäudes in Martinsried. Hier, im Süden von München, haben sich junge Unternehmen im Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) angesiedelt, das sich zu den „Top Ten der Bio­technologiezentren der Welt“ zählt. Sie alle profitieren von der Nähe zu den Instituten der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) sowie den Max-Planck-Instituten für Biochemie und Neurobiologie. Entsprechend groß ist die Nachfrage und entsprechend schwer ist es, hier einziehen zu können.   

Die Firma GNA Biosolutions hat diese Hürde im Mai 2012 genommen, ob sie aber auch am Markt Erfolg haben wird – die ungleich größere Hürde –, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Denn noch hat das 2010 gegründete Unternehmen, das inzwischen 14 Mitarbeiter beschäftigt, kein Produkt auf dem Markt. Ein solcher Vorlauf ist für neue High-Tech-Unternehmen durchaus typisch, gilt es doch in der Gründungsphase zunächst, Kapital einzuwerben, um aus einem Laborexperiment ein zuverlässiges Produkt zu entwickeln – ganz abgesehen von der Notwendigkeit, potenzielle Kunden von seinem Produkt zu überzeugen. „Vieles dauert am Ende länger, als man es sich zu Beginn vorgestellt hatte“, sagt Joachim Stehr. Der 35-jährige promovierte Physiker ist gemeinsam mit zwei gleichberechtigten Partnern Geschäftsführer von GNA Biosolutions.

Die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen, entstand bereits während seiner Doktorarbeit, die Stehr in der Arbeitsgruppe von Jochen Feldmann an der LMU angefertigt hat. In ihrem Rahmen beschäftigte er sich mit der Frage, wie sich die optischen Eigenschaften von Nanopartikeln aus Gold nutzen lassen, um selektiv DNA-Sequenzen nachzuweisen. Im Gegensatz zu einem massiven Stück Gold absorbieren Nanopartikel stark im grünen Spektralbereich. Daher ist eine Lösung mit solchen Partikeln rot – ein Effekt, der seit Jahrhunderten in Kirchenfenstern genutzt wird. Für den Nachweis „dekoriert“ man das Partikel mit der zu detektierenden DNA-Sequenz, beispielsweise eines Krankheitserregers. Diese Schnipsel stehen dann wie die Stachel eines Igels vom Goldkügelchen ab. Bringt man in die Lösung nun unbekannte DNA, so können nur Schnipsel des Krankheitserregers an die Partikel andocken. Geschieht dies, verbinden die Schnipsel die Partikel zu größeren Konglomeraten, die ver­glichen mit den einzelnen Partikeln bei einer höheren Frequenz absorbieren. Ein kurzer starker Laserpuls erlaubt es, die Nanopartikel effektiv zu „heizen“, wodurch die Bindung zwischen den DNA-Schnipseln aufbricht und sich die ursprünglichen optischen Eigenschaften wieder einstellen. Verfolgt man diese Änderungen der Absorptionseigenschaften, so ist ein sehr selektiver Nachweis eines Krankheitserregers möglich, da sich nur passende Sequenzen miteinander verbinden. Aus diesem Prinzip leitet sich auch der Firmenname GNA ab, der für Gold Nano Aggregate steht und die Assoziation zu DNA auslösen soll. ...

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Patent mit RechtAlexander Pawlak11/2012Seite 25

Patent mit Recht

Im Patentwesen sind Physikerinnen und Physiker gefragt, Praxiserfahrung und keine Scheu vor Jura vorausgesetzt.

Im Foyer des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) in München arbeitet die „Perpetual Storytelling Machine“: Gefüttert wird sie mit dem Text eines beliebigen Buches. Immer wenn ein Schlüsselwort aus den deutschen Patentschriften vorkommt, druckt sie eine passende technische Zeichnung aus. Die Druckgeschwindigkeit ist allerdings stark gedrosselt, sonst würde das Foyer von Papier überflutet.

Die Amtsbezeichnung lässt einen in Ehren ergrauten Beamten erwarten, stattdessen empfängt mich ein 34-jähriger Patentprüfer. Seine Amtsbezeichnung verrät nur, dass er die Laufbahn des höheren Dienstes eingeschlagen hat und wir uns in einer Behörde befinden. Das DPMA ist die Zentralbehörde für den gewerblichen Rechtsschutz in Deutschland und organisatorisch dem Bundesministerium der Justiz nachgeordnet. Dass ein Patentamt durchaus ein Pflaster für Physiker sein kann, ist dank Albert Einstein kein Geheimnis.
Carsten Winterfeldt wäre das Patentwesen auch ohne Einstein nicht fremd gewesen. „Ich bin familiär vorbelastet“, bekennt er. Sein Vater war Richter am Bundespatentgericht in München. Winterfeldt studierte drei Jahre in Würzburg, bevor er für ein Jahr nach Austin (Texas) ging, wo er seinen Master machte. Zurück in Würzburg absolvierte er die Diplomprüfungen und promovierte in experimenteller Laserphysik. „Für mich war klar, dass ich nach der Promotion nicht länger an der Uni bleibe, sondern in die Industrie wechseln möchte“, sagt er. Über einen Ingenieursdienstleister kam Carsten Winterfeldt in die Entwicklungsabteilung eines großen deutschen Automobilherstellers. Dort beschäftigte er sich mit Head-up-Displays, die Daten und Hinweise direkt in die Frontscheibe projizieren. Nach einem Jahr war für den jetzigen Patentprüfer jedoch klar: Die Aussicht, sich „bis zum Lebensende“ immer tiefer mit Head-up-Displays zu beschäftigen, war „zwar interessant, aber letztlich immer dasselbe und nicht besonders abwechslungsreich“. So kam der Beruf des Patentprüfers in den Blick. Die nötigen Voraussetzungen erfüllte Winterfeldt: Ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches oder technisches Studium hatte er in der Tasche, und er konnte auch die vom Patentgesetz geforderte fünfjährige berufliche Tätigkeit im Bereich der Naturwissenschaften oder Technik vorweisen, dank der Promotion in Experimentalphysik und der Arbeit in der Industrie.
Carsten Winterfeldt ist seit viereinhalb Jahren am DPMA, drei Jahre davon waren der zweistufigen Ausbildung gewidmet: In den ersten anderthalb Jahren wurde er von zwei erfahrenen Patentprüfern „on the job“ in sämtliche Aufgaben eingeführt. In der zweiten Phase musste sich der angehende Prüfer möglichst selbstständig beweisen, begleitet von einem Gruppenleiter als Coach, der im ersten halben Jahr auch verstärkt kontrollierte. ...

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Nur fliegen ist schönerMaike Pfalz4/2010Seite 26

Nur fliegen ist schöner

Das Jobangebot für Physiker in der Luft- und Raumfahrtindustrie ist äußerst vielfältig. Sie stehen dort aber immer in Konkurrenz mit Ingenieuren oder Informatikern.

Wie auf einem Messegelände reihen sich bei Airbus in Hamburg-Finkenwerder zahlreiche riesige Hallen und Bürogebäude aneinander. Baugeräusche dringen aus einigen Hallen, in denen Flugzeugteile zusammengesetzt werden. Vor einem Gebäude liegt der charakteristische Geruch von Farbe in der Luft. Betritt man die Testhalle für die Kabinensysteme des Airbus A380, schlägt einem ein konstantes Dröhnen entgegen.

Hier prüfen die Airbus-Mitarbeiter die einzelnen Komponenten des Flugzeugs auf Herz und Nieren. Denn obwohl das derzeit größte Passagierflugzeug der Welt bereits in Betrieb ist, entwickeln die Ingenieure einzelne Systeme weiter oder passen sie an Wünsche der Kunden an. Auf beiden Seiten eines breiten Durchgangs ragen die Testaufbauten hoch hinauf. In einem überdimensional großen Kühlschrank findet ein Flugzeugrumpf Platz, um Isolierungen und Klimaanlage bei den typischen Außentemperaturen von bis zu –50 °C zu testen. Im Modell einer A380-Kabine kann man einen Blick ins Cockpit und den Schlafbereich der Crew werfen oder über eine breite Treppe zum zweiten Personendeck hochsteigen. Auf der anderen Seite der Halle zieht sich über drei Etagen der genaue Nachbau des Frisch- und Abwassersystems für den A380. Fast 1000 Meter Rohrleitungen, Frisch- und Abwassertanks, Ventile, Waschbecken und Toiletten bilden das 60 Meter lange System, das sich sogar kippen lässt, um die Neigungswinkel zu simulieren. Alle Abwasserleitungen bestehen hier aus Plexiglas, damit das Testteam sofort sehen kann, wenn etwas darin hängen bleibt. „Alles was irgendwie in die Toilette passt, wird da vermutlich irgendwann drin landen“, erläutert der Physiker Ingo Apitz. So wurden bereits Batterien, Handys, Windeln oder auch zerrissene Pässe in den Abwassertanks gefunden. „Eine Batterie wird zu einem richtigen Geschoss beim Spülen“, sagt Apitz, der als Leiter des Test Activity Control Teams dafür Sorge trägt, dass die sanitären Anlagen auf derlei Eventualitäten eingehend geprüft werden. ...

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Wo arbeiten Physiker?Oliver Koppel und Lutz Schröter3/2010Seite 27

Wo arbeiten Physiker?

Eine Studie im Auftrag der DPG gibt Auskunft über Arbeitsmarktentwicklung und Berufsfelder.

Wie ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker, in welchen Berufen und Branchen arbeiten sie, und wie sehen ihre Chancen in Zukunft aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine aktuelle Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft im Auftrag der DPG durchgeführt hat [1].

Die Nachfrage nach Informationen über Berufsfelder und Arbeitsmarktdaten ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die Daten für Physiker sind jedoch schwer verfügbar und oft ungenau. Darüber hinaus stammen sie aus verschiedenen Quellen, aus denen sich kaum oder nur mit hohem Aufwand ein zuverlässiges Gesamtbild erstellen lässt. Die Ursachen liegen im Wesentlichen darin, dass Personalabteilungen von Unternehmen zwar gezielt nach Physikern suchen, aber dann oft keine Statistik darüber führen, wer von den Beschäftigten Physiker ist. Hinzu kommt, dass Physiker häufig transdisziplinär an den Schnittstellen zwischen naturwissenschaftlichen und technischen Berufen arbeiten. Diese Tatsache erschwert nicht nur die statistische Auswertung der Ist-Situation, sondern auch eine Angabe von Berufsfeldern.

Bislang berichtete das Physik Journal einmal jährlich über den Arbeitsmarkt für Physiker (z. B. [2]). Diese Auswertung beruht auf Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA), die allerdings die Art der Daten, die sie erfasst, in den letzten Jahren umgestellt hat. Dadurch ging eine Reihe von Informationen verloren, die wichtige Aussagen über den Arbeitsmarkt für Physiker erlaubten. ...

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Auf die Optik kommt es anStefan Jorda10/2009Seite 21

Auf die Optik kommt es an

Die Photonik-Branche bietet Physikern vielfältige Möglichkeiten. Dabei sind Fachkenntnisse in Optik und Laserphysik essenziell.

Aufgereiht stehen die Maschinen im Vorführzentrum von TRUMPF in Ditzingen bei Stuttgart. In der lichten Halle surrt und zischt es. Förderbänder oder Saugheber füttern die Maschinen mit großen Blechen, die daraus unterschiedlichst geformte Teile ausschneiden und -stanzen. Kunden können hier Maschinen live erleben und sich ihre eigenen Musterteile fertigen lassen, bevor sie über einen Kauf entscheiden.

„Wir machen Löcher in Blech“: Auf diese prägnante Formel hat Berthold Leibinger, der 40 Jahre lang die Geschicke von TRUMPF leitete, einst die Mission des schwäbischen Familienunternehmens gebracht, das zu den größten Herstellern von Werkzeugmaschinen und Lasertechnik zählt. „Dabei sprechen wir von einem Blech, wenn die laterale Ausdehnung größer ist als die Dicke“, erläutert der Physiker Detlef Breitling und deutet auf ein handgroßes Zahnrad, das ein CO2-Laser aus einer 25 Millimeter dicken Stahlplatte ausgeschnitten hat. Dass diese Maschinen auch äußerst filigran arbeiten können, demonstriert Breitling mit einem nur knapp ein Zentimeter großen und an Details reichen Miniaturfahrrad, hergestellt mit der gleichen Maschine aus einem dünnen Blech. Besonders verbunden fühlt sich Breitling mit der TruMatic 7000, einer Kombimaschine, die Bleche sowohl stanzen
und umformen als auch mit dem Laser bearbeiten kann: An einem seiner ersten Arbeitstage bei TRUMPF vor knapp fünf Jahren nahm er an der „Kick-off Veranstaltung“ zu dieser Maschine teil, und inzwischen ist er als Projektleiter für eine neue Kombimaschine verantwortlich. ...

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Mit der Physik sieht man mehrAlexander Pawlak3/2009Seite 25

Mit der Physik sieht man mehr

Physikerinnen und Physiker sind in der Medienbranche eher selten, doch auch dort finden sie dank ihrer Fähigkeiten spannende Aufgaben.

Dunkel. Kein Licht. Den Blick hinter die Kulissen des Fernsehens hatte ich mir anders vorgestellt. Iris Zink führt mich hinter den schweren schwarzen Vorhängen des Aufnahmestudios entlang und bewahrt mich davor, über eine abgestellte Kiste zu stolpern. „Wo steckt denn der Moderator? Ich brauche einen Kameramann!“, ruft der Regisseur. Heute zeichnet das Team eine neue Folge von „Abenteuer Forschung“ mit Harald Lesch auf, dem derzeit wohl bekanntesten Physikprofessor im deutschen Fernsehen.

Im benachbarten Kontrollraum voller Strippen, Schalter und Monitore können wir verfolgen, wie sich der Moderator einfindet. Die Klappe zur Aufnahme fällt, allerdings nur noch digital auf dem Bildschirm. Harald Lesch referiert sogleich routiniert über die Ausbreitung von Epidemien im Zeitalter des globalen Flugverkehrs. Der erste Durchlauf ist noch nicht perfekt, und Lesch ändert spontan den Text. „Tausend Milliarden Euro klingt etwas anschaulicher als eine Billion“, entscheidet er, als es um die horrenden Kosten einer weltumspannenden Epidemie geht. Die studierte Physikerin Iris Zink ist seit 1992 Redakteurin im Ressort Naturwissenschaft des ZDF. Gerade steckt sie mitten in den Vorbereitungen für eine zweiwöchige Reise nach Tansania. Auch das gehört zu ihrer Arbeit, denn dort betreut sie redaktionell die Aufnahmen für eine Folge von „TerraX: Faszination Erde“. ...

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Da werden Sie beratenMaike Keuntje7/2008Seite 20

Da werden Sie beraten

Während Physikerinnen und Physiker in der Strategieberatung eher zu den Exoten zählen, gehören ihre Fachkenntnisse in der Technologieberatung zum notwendigen Handwerkszeug.

In einer kleinen Nebenstraße in der Innenstadt versteckt sich das Stuttgarter Büro der Boston Consulting Group. Nichts deutet hier auf die drittgrößte Management-Beratung Deutschlands hin. In den Räumen im dritten Stock herrscht schlichte Eleganz, die modernen Büros sind eher spärlich eingerichtet. Am Empfang stehen Roller bereit, um schneller durch die langen Gänge zu gelangen. An den Wänden stellen junge Künstler ihre Werke aus. Die Boston Consulting Group (BCG) beschäftigt hierzulande 767 Berater, rund 22 Prozent sind Naturwissenschaftler, also Mathematiker, Chemiker oder Physiker.

Einer davon ist Raphael Micha, der 2005 nach seiner Promotion in theoretischer Physik an der ETH Zürich eingestiegen ist. Mit der Frage, wie am Ende der Inflationsphase des Universums Materie entsteht, hat er nichts mehr zu tun. Doch das bedauert er nicht, schließlich wollte er nach der Uni ein neues Berufsfeld kennenlernen. Das Consulting liegt bei ihm praktisch in der Familie – schon Michas Bruder war Unternehmensberater. Der Gedanke an eine Karriere in der Wirtschaft lag daher nahe. ...

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Ständig unter StromStefan Jorda2/2008Seite 27

Ständig unter Strom

Photovoltaik, Energiehandel oder Engineering gehören zu den viel­fältigen Aufgaben, die die Energiebranche Physikern bietet.

Die Ankunft am Bahnhof Wolfen, eine halbe Stunde nördlich von Leipzig, ist ernüchternd: Bahnsteige und Unterführung sind zur Hälfte wegen Baufälligkeit gesperrt. Zu DDR-Zeiten hatte diese Region um Bitterfeld den zweifelhaften Ruf, die dreckigste Ecke Europas zu sein, in Wolfen erinnern daran die größtenteils leer stehenden Industriebauten des Filmkombinats Orwo und des Chemiekombinats.

Doch der erste Eindruck trügt: Nur wenige Taxi-Minuten vom Bahnhof entfernt hat im Ortsteil Thalheim die Zukunft begonnen. Dort produziert die Firma Q-Cells seit wenigen Jahren Solarzellen, und nach einem atemberaubenden Wachstum ist das im Jahr 1999 gegründete Unternehmen bereits der zweitgrößte Hersteller von Solarzellen weltweit. Neben Q-Cells haben sich im mitteldeutschen Solar Valley rund um Bitterfeld-Wolfen mehrere kleinere Solarfirmen angesiedelt. Die insgesamt 2700 Mitarbeiter sind wenig verglichen mit den 50 000, die zu DDR-Zeiten in der Region beschäftigt waren, doch die Firmen wachsen rasant.

Q-Cells beschäftigt heute rund 1700 Mitarbeiter, darunter auch viele Physikerinnen und Physiker. Bei bis zu 100 Neueinstellungen jeden Monat ist diese Zahl allerdings bereits Makulatur, wenn sie gedruckt erscheint. Als der Physiker Jörg Müller 2004 zu Q-Cells ging, war er einer von nur sechs Technologen, heute beschäftigen sich rund 150 Mitarbeiter mit der Technologie. Kürzlich erst wurde die Telefonanlage umgestellt von dreistelligen Nebenstellen auf fünf Stellen, und Müller korrigiert seine Visitenkarte handschriftlich, die neuen kommen erst noch.

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