Dossier: Chancengleichheit in Physik

Frauen sind in der Physik nach wie vor unterrepräsentiert. Für die Vernetzung von Physikerinnen wurde 1998 der Arbeitskreis Chancengleichheit in der DPG gegründet.

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Karriere mit Kind?!Stephanie Essig, Franko Greiner, Jutta Kunz-Drolshagen und Agnes Sandner1/2024Seite 38DPG-Mitglieder

Karriere mit Kind?!

Lassen sich eine Karriere in der Physik und eine Familie auch für Frauen vereinbaren?

Juhu, wir bekommen ein Baby! Die Vorfreude auf den Nachwuchs ist groß. Doch häufig ist sie von Sorgen begleitet: Sind Beruf und Familie zusammen möglich? Fast jeder Mann könnte diese Frage sofort bejahen oder empfände sie vielleicht gar als abwegig. Bei Frauen ist das aber nicht so. Woran liegt das?

Erst seit 1977 dürfen Frauen in der Bundesrepublik auch ohne Einwilligung ihres Ehemannes arbeiten. Die Versorgung der Kinder wurde und wird auch heute überwiegend noch als Aufgabe der Frauen gesehen. Die Vorstellung, dass Mütter in den ers­ten Jahren bei ihren Kindern bleiben sollten, war in Westdeutschland fest etabliert. Dieses Frauenbild haben viele immer noch in den Köpfen: Doppelverdiener, Rabenmütter und Karrierefrauen gelten in diesem Zusammenhang als Schimpfworte.

In Ostdeutschland war es zunächst anders, aber die guten Betreuungsmöglichkeiten glichen sich nach der Wende schnell an das schlechtere West-Niveau an. Die Einsicht der Notwendigkeit von außerhäuslicher Kinder­betreuung setzte sich nur langsam durch. Wissenschaftlerinnen, die auch im Ausland forschten, bemerkten diesen Unterschied. Dort war die frühe außerhäusliche Kinderbetreuung eine Selbstverständlichkeit, ohne Verunglimpfung der Mütter.

Erst der Geburtenrückgang in Deutschland forderte politische Maßnahmen. Die Einführung des Elterngeldes 2007 hatte sowohl allgemeine familienpolitische als auch gleichstellungspolitische Ziele. Beide Eltern­teile sollten sich um die Betreuung ihrer Kinder kümmern können, ohne­ den Lebensstandard allzu sehr einschränken zu müssen. Die damalige Familien­ministerin Ursula von der Leyen wurde mit Spott und Häme überschüttet, als sie auch Vätern die Beteiligung an der Betreuung der Babys ermöglichen wollte. (...)

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Ruzin Aganoglu, Monika Bessenrodt-Weberpals, Agnes Sandner und Angelica Zacarias12/2023Seite 41DPG-Mitglieder

Gelungener Austausch

Rückblick auf die achte Auflage der „International Conference on Women in Physics“

Monika Bessenrodt-Weberpals und Agnes Sandner12/2023Seite 39DPG-Mitglieder

Eine Geschichte der Interaktion

IUPAP und AKC blicken auf eine lange gemeinsame Zusammenarbeit zurück.

Ulrike Böhm, Beate Klösgen, Dagmar Paarmann und Agnes Sandner12/2023Seite 38DPG-Mitglieder

Vom Nutzen des Netzwerkens

Gemeinsam fällt der Weg zu Erfolg und Chancengleichheit leichter.

Agnes Sandner und Monika Bessenrodt-Weberpals11/2023Seite 64DPG-Mitglieder

Empowerment durch Vernetzung

Der Arbeitskreis Chancengleichheit hat ein breites Portfolio an Workshops initiiert.

Ruzin Aganoglu, Ulrike Böhm und Agnes Sandner11/2023Seite 66DPG-Mitglieder

„Ambitionen beflügeln“

Vorbilder spielen eine wichtige Rolle für den Karriereweg von Frauen in der Physik.

Auch heute noch notwendig?Beate Klösgen und Agnes Sandner11/2023Seite 60

Auch heute noch notwendig?

Vor 25 Jahren wurde der Arbeitskreis Chancengleichheit in der DPG gegründet.

Anfang der 1990er-Jahre gab es in Deutschland nur wenige Frauen in der Physik: 13 Prozent der Studierenden im ersten Semester waren weiblich; der Frauenanteil bei den Diplomabschlüssen betrug 9 Prozent, bei den Professuren nur 0,7 Prozent. Seitdem hat sich einiges getan, aber ist bereits Chancengleichheit erreicht?

Einige wenige Physikerinnen organisierten zum Austausch untereinander Stammtische. Daraus entstand im Jahr 1997 ein bundesweites Treffen in Berlin, die erste Deutsche Physikerinnen­tagung (DPT). Diese fand außerhalb der bekannten DPG-Tagungen statt, aber der damalige DPG-Präsident Alexander Bradshaw unterstützte die Gründung eines Arbeitskreises für Physikerinnen. So erfolgte die Gründung des Arbeitskreises Chancengleichheit (AKC) auf der zweiten DPT in Hamburg (Abb. 1). Von da an gab es innerhalb der DPG einen Raum für die besondere Situation der Physikerinnen.

Zuvor war für viele Physikerinnen die Mitgliedschaft in der DPG als „Standesorganisation der Physik“ nicht attraktiv. Die DPG war für sie kein „Wohlfühlort“. Nach der Gründung des AKC jedoch standen Physikerinnen Schlange, um in die DPG einzutreten und AKC-Mitglied zu werden. Am Tresen mit den (analogen) Antragsformularen bildete sich eine Traube von Frauen. Es herrschte eine freudige, fast ausgelassene Aufbruchstimmung! Mittlerweile ist der AKC etabliert und feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. (...)

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Monika Bessenrodt-Weberpals, Andreas Böttcher, Cornelia Denz, Ulrich Eckern, Mathias Getzlaff, John Luke Ingleson, Gereon Niedner-Schatteburg, Agnes Sandner und Lutz Schröter3/2023Seite 6DPG-Mitglieder

Vielfalt in der Sprache

Empfehlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zur geschlechter- und diversitätssensiblen Sprache

Maike Pfalz5/2022Seite 10DPG-Mitglieder

Die Metrologie neu denken

Interview mit Cornelia Denz, der neuen Präsidentin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt

Arbeit und Leben in Balance?Pınar Bilge, Asım Can Alkan und Ruzin Ağanoğlu2/2021Seite 24DPG-Mitglieder

Arbeit und Leben in Balance?

Welche Auswirkungen hat die Covid-19-Pandemie auf die Work-Life-Balance?

Zwischen Mitte April und Ende Juni 2020 führte der Arbeitskreis Chancengleichhheit der DPG eine weltweit angelegte Online-Umfrage durch, um die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Arbeit und unseren Alltag zu ermitteln.

Seit April 2020 sind 81 Prozent aller Arbeitskräfte weltweit aufgrund der Covid-19-Pandemie von obligatorischen oder empfohlenen Schließungen von Arbeitsplätzen betroffen. Laut dem Bericht des UN-Ausschusses für die Koordinierung statistischer Aktivitäten stellt dies den größten Beschäftigungsrückgang auf den Arbeits­märkten seit dem Zweiten Weltkrieg dar.1)

Der Arbeitskreis Chancengleichheit (AKC) der DPG untersuchte in einer Umfrage die Lebensumstände, die Bedingungen bei der Fernarbeit (oder Homeoffice), die Herausforderungen an die Selbst­organisation, Führungsstil sowie Bedenken über die Zeit nach der Pandemie verschiedener demografischer, regionaler, Bildungs- und Berufsgruppen. Durch Fern­arbeit verursachter Stress, die Veränderung der Lebensstile und unterschiedliche Vorstellungen über die Zeit nach der Pandemie standen dabei im Fokus. Die Ergebnisse der selbst gestalteten, anonymen Umfrage stehen online frei zur Verfügung.2) Die Analyse der Umfrage umfasst vollständige Antwortsätze von 1524 Teilnehmenden, die überwiegend aus Europa kamen (84 Prozent). 43 Prozent (663) der Teilnehmenden hatten einen Hintergrund in Physik, 70 Prozent (1061) haben eine akademische Position inne.

Ergebnisse

Alle Teilnehmergruppen zeigen ähnliche Muster in Bezug auf die Stressfaktoren. Das Fehlen von Urlaub, Wochenend­unternehmungen, Aktivitäten mit Freunden und Familie, also der Wegfall der typischen Aktivitäten in einer Wohlstands­gesellschaft, führte zu Stress bzw. einer gesunkenen Lebensqualität. 812 bzw. 288 Teilnehmende bewerteten diese Auswirkungen als schwerwiegend bzw. mittel. (...)

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Ruzin Ağanoğlu und Agnes Sandner6/2020Seite 58DPG-Mitglieder

Für den Nachwuchs in Physik

Katja Paff12/2013Seite 6

Die Chancen der Chancengleichheit

Maike Keuntje2/2009Seite 46

Frauen in die Physik!

Die Podiumsdiskussion am Tag der DPG widmete sich dem Thema Chancengleichheit.

Cornelia Denz11/2008Seite 3

Gleiche Chancen?

Auch in der Physik ist die Gleichstellung von Frauen und Männern ein aktuelles Thema.

Christine Meyer, Agnes Sandner und Ilona Westram11/2008Seite 41

Mehr Physikerinnen - weiter so!

10 Jahre Arbeitskreis Chancengleichheit – eine Bilanz

Bärbel Könekamp, Beate Krais, Martina Erlemann und Corinna Kausch2/2002Seite 22

Chancengleichheit für Männer und Frauen in der Physik?

Sind tatsächlich nur die individuellen Entscheidungen der Frauen dafür verantwortlich, dass Physikerinnen so selten in Spitzenpositionen der Forschung und Wirtschaft zu finden sind? Der Frage, ob Frauen die gleichen Chancen im Beruf haben wie Männer, sind wir in einer Umfrage nachgegangen, die vom Arbeitskreis Chancengleichheit der DPG initiiert wurde. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass von Chancengleichheit im Beruf nicht die Rede sein kann.

Monika Bessenrodt-Weberpals11/2003Seite 31

Physikerinnen in Deutschland: Potenzial und Fakten

Immer mehr Frauen in Deutschland studieren Physik. Hochmotivierte, qualifizierte und engagierte Physikerinnen starten in ihr Berufsleben. In Führungspositionen sind sie jedoch immer noch unterrepräsentiert. Der vorliegende Beitrag möchte dieses Ungleichgewicht mit Zahlen konkretisieren.

Ilka Flegel11/2003Seite 37

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Physikerinnen forschen in der nichtlinearen Optik, planen Schaltungen, simulieren Signalausbreitung, schreiben Anträge, fällen Technologieentscheidungen, schlichten Streit zwischen Mitarbeitern - und jonglieren nebenbei mit Kinderfrauen, Tagesmüttern und Krippenplätzen.

Elisabeth Frank11/2003Seite 43

Bei den Stärken ansetzen - Schülerinnen und Physik

Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist sie zu erfinden - das heißt: zukünftige Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Im internationalen Vergleich nehmen deutsche Mädchen und junge Frauen diese Chance weit weniger wahr als ihre Geschlechtsgenossinnen in anderen Ländern - sie werden von Elternhaus und Schule immer noch zu wenig ermutigt, ihr Begabungspotenzial in den mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Fächern auszuschöpfen. Wo immer schulische Strukturen es ermöglichen, sei es bei der Zugwahl oder bei der Wahl der Fächer in der Oberstufe, verabschieden sich die meisten Mädchen aus Technik, Physik und Informatik mit den entsprechenden Konsequenzen bei der Studien- und Berufswahl.

Helga Ebeling11/2003Seite 47

Ein Alarmsignal für Europas Unternehmen

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren die Investitionen in Forschung und Entwicklung erheblich zu erhöhen, um im internationalen Wettbewerb wissensbasierter Volkswirtschaften eine führende Position einnehmen zu können. Bis 2010 sollen die Forschungs­investitionen im europäischen Durchschnitt, von derzeit 1,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 3 Prozent gesteigert werden. Der größte Anteil und Zuwachs wird von der Industrie erwartet, die ihren heute erreichten Anteil von 56 Prozent der Forschungsinvestitionen um weitere zehn Prozentpunkte steigern soll.

Brenda P. Winnewisser11/2003Seite 51

Hedwig Kohn - eine Physikerin des zwanzigsten Jahrhunderts

Die Lebensgeschichte von Hedwig Kohn ist beispielhaft dafür, wie sich die großen Ereignisse des zwanzigsten Jahrhunderts auf das Leben und die wissenschaftliche Leistung jüdischer deutscher Forscher - und insbesondere Forscherinnen - auswirkten. Hedwig Kohn gelang es in gewisser Weise über das Schicksal zu triumphieren, auch wenn ihr Einfluss auf die Entwicklung der von ihr gewählten Wissenschaft bescheiden blieb. Immerhin war sie die dritte und vor dem Zweiten Weltkrieg letzte Frau, die überhaupt in Physik die Habilitation erlangt hat, neben Lise Meitner (1878-1968) und Hertha Sponer (1895-1968).

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