08.01.2007

Ariane auf Erfolgskurs

Den spektakulären Fehlstart der Trägerrakete Ariane-5 ECA im Dezember 2002 hat der europäische Raketenbetreiber Arianespace längst überwunden.

Paris (dpa) - Der spektakuläre Fehlstart der leistungsstarken europäischen Trägerrakete Ariane-5 ECA vor vier Jahren ist zwar nicht vergessen, die tiefe Krise der Raumfahrt der «Alten Welt» aber längst überwunden. Die europäischen Raketenbetreiber Arianespace aus Evry bei Paris haben ihren Erfolgskurs im abgelaufenen Jahr fortgesetzt - eben mit jener Ariane-5, deren Jungfernflug im Dezember 2002 in einem Desaster endete. Und vor allem hat Arianespace-Chef Jean-Yves Le Gall für die kommende Zeit ehrgeizige Ziele: «2010 peilen wir zehn Starts auf dem europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana an - wir sind dabei, dort eine formidable Startmaschine aufzubauen.»

Für die Europäer scheint es sich auszuzahlen, in Zeiten der Dumpingpreise und des verschärften Konkurrenzkampfes für Starts von Satelliten auf Qualität gesetzt zu haben. Mit einer Ariane-5 ECA (die zwei Satelliten von zusammen zehn Tonnen Gewicht transportieren kann) als Flaggschiff kann Arianespace die Schlagzahl weiter erhöhen.

Brachten fünf leistungsstarke Ariane-5 im vergangenen Jahr insgesamt zehn Telekommunikationssatelliten in ihre Umlaufbahn, so bereitet Arianespace für 2007 alles in allem sechs Ariane-Starts für gut zahlende Kunden vor. Der Weltmarktführer für kommerzielle Starts begann das Jahr gleich mit einem neuen Auftrag für seine Rakete, die «präzise ist wie ein Uhrwerk», wie Le Gall am Montag in Paris lobte. Es ist der 280. Vertrag des im März 1980 gegründeten Unternehmens.

Ein Blick zurück untermauert, worauf die Europäer aufbauen können, wenn in Kourou auch die russische Sojus-Rakete abheben wird sowie die neue italienische Kleinrakete Vega. 30 geglückte Starts hat Ariane-5 als Nachfolgerin der Ariane-4 mittlerweile hingelegt. «16 Starts in Folge bestätigen die Reife des europäischen Trägers, der als einziger zwei Nutzlasten gleichzeitig in den Weltraum heben kann», so hält die Weltraumtransportgesellschaft fest. Knapp eine Milliarde Euro betrug der Umsatz 2006, bei einem ausgeglichenen Ergebnis. «Wir haben nicht ausreichend Kapazitäten», um die steigende Nachfrage zu befriedigen, erklärte Le Gall. 12 neue Verträge wurden in dem abgelaufenen Jahr unterzeichnet, und im Auftragsbuch sind 38 Satelliten aufgelistet.

Für eine umsichtige Stabilisierung der Führungsrolle auf dem Markt kommen mehrere Meilensteile auf die Europäer zu. Eine noch verstärkte Ariane-5 soll in diesem Sommer den neuen europäischen Raumtransporter ATV («Jules Verne») auf den Weg zur Internationalen Weltraumstation ISS bringen. «Damit beginnt eine Zeit immer ehrgeizigerer Starts, und Kourou wird zu einem Bahnhof für die ISS.» Zumal unter den Fittichen von Arianespace im Dschungel von Französisch-Guayana aufwendig eine Rampe für neue Sojus-Versionen gebaut wird. Dazu kommt die Vega, die ebenfalls erstmals 2008 von dort starten soll. Somit gibt Le Gall als «garantiertes Ziel» für 2010 insgesamt zehn Starts vor - sieben der Ariane-5, zwei Sojus-Raketen und eine Vega. «Sollten es mehr werden, umso besser», fügt er an und denkt an einen damit steigenden Umsatz.

Hanns-Jochen Kaffsack, dpa

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