Bessere Perspektiven für ältere Forscher?
Nach dem zweiten Nobelpreis an einen deutschen Forscher im Seniorenalter hat die Helmholtz-Gemeinschaft bessere Forschungsbedingungen für ältere Wissenschaftler gefordert.
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Berlin (dpa) - Nach dem zweiten Nobelpreis an einen deutschen Forscher im Seniorenalter hat die Helmholtz-Gemeinschaft bessere Forschungsbedingungen für ältere Wissenschaftler gefordert. «Mit 68 Jahren fällt in Deutschland das Beil», sagte der Helmholtz- Vorsitzende Jürgen Mlynek. Dann müssten Wissenschaftler an Universitäten oder Instituten in den Ruhestand. «Wir verlieren viele dieser exzellenten Forscher im Alter an die USA», ergänzte Mlynek. Dort stünden Wissenschaftler an Universitäten noch mit 80 Jahren «voll im Saft». Auch in Deutschland müsse es die Möglichkeit einer Verlängerung über 69 Jahre hinaus geben, ergänzte Mlynek.
Der diesjährige deutsche Physik-Nobelpreisträger Peter Grünberg ist 68 Jahre alt. Das Schönste an der Auszeichnung sei für ihn, dass er jetzt nie mehr befürchten müsse, aus Altersgründen nicht mehr ins Labor zu dürfen, sagte er. Der Preis sichere seine Situation, in der Forschung zu bleiben. Der neue Berliner Chemie-Nobelpreisträger Gerhard Ertl feierte am Mittwoch seinen 71. Geburtstag. Er ging vor drei Jahren in den Ruhestand, arbeitet aber weiter am Fritz-Haber- Institut. «Ein Forscher hört nicht auf zu forschen», sagte er. «Ich fände Senior-Professuren schön.»
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) begrüßte die Einrichtung von Senior-Professuren, die bereits von einigen Stiftungen finanziert werden. «Wir sollten es nicht bei diesen Einzelinitiativen belassen», sagte sie am Mittwoch.
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