Der Preis des Atomausstiegs
Der Atomausstieg macht nach einer Studie von Ernst & Young in den kommenden 15 Jahren zusätzliche Milliarden-Investitionen der Energiekonzerne nötig.
Der Preis des Atomausstiegs
Berlin/Stuttgart (dpa) - Der Atomausstieg macht nach einer Studie von Ernst & Young in den kommenden 15 Jahren zusätzliche Milliarden-Investitionen der Energiekonzerne nötig. «Wenn Deutschland am Atomausstieg festhält, werden neue Investitionen in Höhe von mindestens 86 Milliarden Euro nötig sein», heißt es in einer eigenen Untersuchung der Wirtschaftsprüfer, die am Montag vorgestellt wurde.
Da nach derzeitigem Stand in den kommenden 15 Jahren mehrere Kraftwerke vom Netz gehen, müssten neue Werke die Lücken in der Stromerzeugung schließen. Nach dem Atomgesetz werden die 17 Meiler bis 2020/2021 nach und nach abgeschaltet. Bei einer Ausdehnung der Laufzeiten von Atommeilern auf 60 Jahre und einem besseren länderübergreifenden Stromaustausch wären der Studie zufolge lediglich Investitionen von 68 Milliarden Euro nötig.
Andererseits könnten die nötigen Investitionen sogar 100 Milliarden Euro erreichen, wenn der Ökostrom-Anteil an der Stromerzeugung von derzeit etwa 10 Prozent auf 25 Prozent bis 2020 steigen sollte.
Führende Unionspolitiker wie Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) fordern eine längere Laufzeit der Atommeiler. Der amerikanische Technologiekonzern General Electric (GE) rechnet mit einer Renaissance der Kernenergie. «Die Nuklearenergie kommt zurück», sagte GE-Manager Fernando Beccalli-Falco dem «Handelsblatt» (Montag). «Wir können mit alternativen Energien die Masse des Bedarfs in Zukunft nicht decken.»