12.09.2017

Deutsche Physikerinnentagung in Ilmenau

Über hundert Physikerinnen aus ganz Deutsch­land erörtern wissen­schaft­liche und gesell­schafts­politische Themen.

Vom 28. September bis zum 1. Oktober treffen sich über hundert Physike­rinnen aus ganz Deutsch­land an der Tech­nischen Univer­sität Ilmenau, um wissen­schaft­liche und gesell­schafts­politische Themen zu erörtern. Erst­mals 1997 aus­ge­richtet, findet die Deutsche Physike­rinnen­tagung in diesem Jahr zum ersten Mal in Thüringen statt. Neben dem wissen­schaft­lichen Aus­tausch sind die Nach­wuchs­förde­rung und die Netz­werk­bildung unter Physike­rinnen aller Karriere­stufen, von Studen­tinnen bis zu inter­national ange­sehenen Profes­sorinnen, Schwer­punkte der Tagung.

Auf der jährlich stattfindenden Tagung tauschen sich Physikerinnen aus Industrie, Wirt­schaft und Forschung nicht nur fach­lich, sondern auch gesell­schafts­politisch aus. Dabei steht die Arbeits­situation von Frauen in physi­ka­lisch orien­tierten Berufen im Mittel­punkt der Diskus­sionen. Der Frauen­anteil in der Physik steigt stetig an. Dennoch liegt er im bundes­deutschen Schnitt erst bei knapp über 14 Prozent, während es in der Deutschen Physika­lischen Gesell­schaft bereits über 15 Prozent sind. Den größten Anteil bilden junge Frauen bis dreißig Jahren mit einem Anteil von zum Teil über zwanzig Prozent.

Die Physikerinnen nutzen die Tagung Jahr für Jahr dafür, ihre Position in der Arbeits­welt der Physik zu stärken. Bundes­bildungs­ministerin Johanna Wanka, Schirm­herrin der Tagung, sagt: „Die Physike­rinnen­tagung bietet eine hervor­ragende Platt­form, um Frauen, die sich für die Physik begeistern, voran­zu­bringen. Sie bietet Raum, sich fach­lich auszu­tauschen, sich zu ver­netzen und nicht zuletzt um Nach­wuchs­wissen­schaft­lerinnen zu ermutigen, ihre Talente zu ent­falten.“

Die Konferenz beginnt am 28. September mit dem Eröffnungs­vortrag der Kern- und Teilchen­physikerin Johanna Stachel von der Uni Heidel­berg zum Thema „Urknall­materie im Labor“. Das anschlie­ßende wissen­schaft­liche Programm aus einge­ladenen und einge­reichten Vor­trägen und Postern umfasst die Themen Hoch­energie- und Teilchen­physik, Photonik und nicht­lineare Dynamik, physika­lische Chemie sowie Fest­körper- und Plasma­physik. Am zweiten Konferenz­tag wird der Präsident der Deutschen Physika­lischen Gesell­schaft und ehemalige Direktor des europä­ischen Teilchen­beschleu­nigers CERN, Rolf-Dieter Heuer, einen öffent­lichen Vortrag zum Thema „Die Welt der kleinsten Teilchen – das Forschungs­zentrum CERN in Genf“ halten, zu dem alle Interes­sierten um 13 Uhr herz­lich in den Faraday­bau der TU Ilmenau einge­laden sind. Einen weiteren öffent­lichen Vortrag hält am Samstag, 30. September, Ulrike Feudel von der Uni Olden­burg im Rahmen des Wissen­schafts­jahres des Bundes­minis­teriums für Bildung und Forschung „Meere und Ozeane“ mit dem Titel „Extrem­ereig­nisse im Ozean: schäd­liche Algen­blüten“. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Röntgen­bau.

Begleitend zur Tagung werden Workshops und ein Mentoring-Programm ange­boten, um Studie­renden, Promovie­renden und Postdocs mögliche Karriere­lauf­bahnen aufzu­zeigen. Neben Physik-Professo­rinnen gewähren auch Physike­rinnen aus der Wirt­schaft einen Ein­blick in ihren Arbeits­alltag und berichten von ihren Erfah­rungen bei der Gleich­stellung und bei der Verein­bar­keit von Familie und Beruf. Das Rahmen­programm umfasst Exkur­sionen zum Ilmenauer Fass, der weltweit größten Forschungs­ein­richtung zur Unter­suchung turbu­lenter Strömungen, und in das Zentrum für Mikro- und Nano­techno­logien der TU Ilmenau, sowie einen Work­shop zur Raster­elek­tronen­mikro­skopie. Sport­lich begeisterte Teil­nehme­rinnen haben die Möglich­keit, auf den Kickel­hahn, dem Haus­berg der Stadt Ilmenau, zu wandern. Die Deutsche Physike­rinnen­tagung wird von den Physike­rinnen der TU Ilmenau unter der Leitung von Profes­sorin Martina Hentschel zusammen mit der Deutschen Physika­lischen Gesell­schaft organi­siert.

DPG / RK

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