Gefragt in vielen Berufen
Arbeitslosigkeit ist für die meisten Physiker kein Thema.
Physikerinnen und Physiker sind zufriedene und gesuchte Arbeitskräfte. Das zeigen Arbeitsmarktanalysen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Dazu wertet die DPG regelmäßig Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) aus und führt umfangreiche Studien auf Basis von Daten aus dem Mikrozensus durch.
In Deutschland gibt es rund 150.000 Physikerinnen und Physiker. Davon sind gut 110.000 erwerbstätig, der Rest ist größtenteils im Ruhestand, arbeitsunfähig oder lebt als Privatier. Physiker sind in allen Branchen und Berufsgruppen außerordentlich begehrt: nur rund ein Fünftel arbeitet in dem von der BA so klassifizierten Erwerbsberuf Physiker; mehr als drei Viertel arbeiten beispielsweise in IT- oder Finanzberufen, im Vertrieb, im Management, in der Beratung oder in der (Hochschul-) Lehre. Professoren zählen offiziell zu den Lehrberufen und nicht zu den Physikberufen. Lehramtsabsolventen sowie Studierende der Physik werden hier allerdings nicht erfasst.
Die Zahl der Arbeitslosen entwickelte sich in den vergangenen Jahren erfreulich: Trotz zweier Maxima in den Jahren 2004/5 und 2016 zeigt der generelle Trend seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten nach unten. Hierbei ist zu beachten, dass die Arbeitslosenzahlen der BA nur für den Erwerbsberuf Physiker erhoben werden können.
Die von Physikern im Studium erlernten Problemlösekompetenzen sind in vielen Branchen und Be- rufsgruppen hochwillkommen. Zudem bekleiden sie oft verantwortungsvolle Positionen: rund ein Drittel sind als Aufsichts- oder Führungskräfte beschäftigt. Ferner geben 87 Prozent aller Physiker an, dass sie wieder Physik studieren würden. Das ist die höchste Zufriedenheit mit der Studienfachwahl über alle Fächer. Ein Physikstudium ist also nahezu Garant dafür, sich später im Beruf wohlzufühlen.
DPG / JOL
Weitere Infos
- Originalveröffentlichung
Physik konkret Nr. 36 (2019), DPG