18.09.2024

Infineon und Oxford Ionics erhalten Zuschlag für den Bau eines mobilen Quantencomputers

Quantencomputing soll praxistauglich werden – an jedem Ort und nicht nur in hochspezialisierten Laboren.

In einem Ausschreibungsverfahren der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit wurde Infineon Technologies gemeinsam mit Oxford Ionics als eines von drei Konsortien ausgewählt, binnen drei Jahren einen mobilen Quantencomputer zu bauen. Die Cyberagentur, die von den Bundesministerien des Inneren und der Verteidigung getragen wird, will aus den drei Produkten ein System zur Weiterentwicklung für den praktischen Einsatz auswählen. Insgesamt investiert die Agentur 35 Millionen Euro in das Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, die technologische Souveränität von Deutschland und Europa im Bereich der Quantentechnologien zu stärken.

Abb.: Ein Ingenieur mit einem Quantenchip im Ionenfallenlabor von Infineon.
Abb.: Ein Ingenieur mit einem Quantenchip im Ionenfallenlabor von Infineon.
Quelle: Infineon

„Wir sind überzeugt, ein bestens geeignetes Quantencomputersystem zu bauen, das die höchst anspruchsvollen Bedingungen für den Einsatz außerhalb des Labors erfüllt. Es wird so mobil sein, dass es quasi überall genutzt werden kann“, sagt Clemens Rössler, Leiter Ionenfallenentwicklung von Infineon. „Für uns geht der Bau des mobilen Quantencomputers über ein gewöhnliches Forschungsprojekt hinaus. Es geht darum, unser Technologie-Know-how mit marktgängiger Fertigungstechnik zu verbinden. Und wir bringen unsere führende Quantenprozessoren-Plattform ins Herz leistungsstarker Quantencomputer. So machen wir Quantencomputing praxistauglich.“ Der mobile Quantencomputer von Infineon und Oxford Ionics wird auf Ionenfallen basieren.

Der hochmoderne und mobile Ionen-Qubits-Quantencomputer wird über alle wichtigen Funktionen verfügen, um komplexe Operationen auszuführen, wie sie beispielsweise für maschinelles Lernen oder zur Logistikoptimierung benötigt werden. Er wird kompakt, resistent gegen Umwelteinflüsse und stromsparend sein. Dank der Verwendung von Chips, die in einer Hochvolumens-Halbleiterfabrikationslinie hergestellt werden, kann die Technologie-Roadmap auf mehr als tausend Qubits von hoher Qualität skaliert werden.

Damit können die Anforderungen der Cyberagentur erfüllt werden. Sie will einen reproduzierbaren und programmierbaren Quantencomputer bauen lassen, der von Sicherheitseinrichtungen in der konkreten Arbeit genutzt werden kann, und zwar vor Ort und nicht in hochspezialisierten Laboren. Die erforderliche Technik muss dafür in ihrer Gesamtheit verkleinert werden und unabhängig von Laborbedingungen wie speziellen Stromanschlüssen, stabilen Umweltbedingungen, Datenanbindung und anderen Größen gemacht werden.

Infineon / RK

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