LEDs: Entwarnung für van Gogh

Leuchtdioden stellen wegen ihrer herausragenden technischen Eigenschaften insbesondere für die Beleuchtung in Museen die ideale Lichttechnik zur Verfügung – moderne und ausgereifte LED-Lösungen kombinieren hohe Energieeffizienz mit bester Farbwiedergabe im sichtbaren Spektralbereich. In einer aktuellen Studie analysiert ein internationales Forscherteam um Letizia Monico von der Universität zu Perugia den schädigenden Einfluss künstlicher Beleuchtung auf Gemälde am Beispiel der Meisterwerke van Goghs. So konnte das Team zeigen, dass vor allem die gelben Farbtöne in den Bildern von van Gogh unter dem Einfluss künstlicher Beleuchtung beschleunigt altern und verblassen. Besonders schädlich sind dabei Strahlungskomponenten im blauen und UV-Spektralbereich.

Die Forscher um Tran Quoc Khanh der Technischen Universität Darmstadt, die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung derzeit die Projekte aus dem Bundeswettbewerb „Kommunen in neuem Licht“ wissenschaftlich evaluieren, haben diese Arbeiten zum Anlass genommen erneut den schädigenden Einfluss von LED-Licht zu untersuchen.

In ihrer Arbeit untersuchten Kahnh und Peter Bodrogi das Spektrum von insgesamt 118 Leuchten – LEDs, Kompaktleuchtstofflampen, Glühlampen sowie Tageslicht – insbesondere im blauen Bereich von 335 nm bis 525 nm und im UV-Bereich von 240 nm bis 400 nm. Dabei konnten sie – auch mit Hilfe des Berichts von Letizia Monico – belegen, dass weiße LEDs im Gegensatz zu den anderen untersuchten Lichtquellen keinen signifikanten UV-Strahlungsanteil aufweisen und auch keinen höheren blauen Strahlungsanteil. Der Strahlungsanteil im blauen Farbspektrum liegt bei der weißen LED sogar deutlich unter dem von natürlichem Tageslicht.

Der Arbeit der TU Darmstadt zufolge sind moderne LEDs also nicht nur eine der energieeffizientesten Leuchtquellen, sondern erfüllen gleichzeitig auch höchste Qualitätsansprüche in Bezug auf Farbwiedergabe und konservatorische Aspekte.

VDI / AH