PVcomB sputtert mit Anlagen von Leybold Optics
Berliner Kompetenzzentrum für Photovoltaik startet Vollbetrieb auf kleinen Modulen.
Das Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin (PVcomB) – eine Initiative des Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie GmbH und der Technischen Universität Berlin, – nahm gemeinsam mit Leybold Optics GmbH, Deutschland, zwei Anlagen zur Herstellung von Dünnschicht-Solarmodulen in Betrieb. Mit diesen Inline-Sputter-Anlagen ergänzt das PVcomB die letzten Lücken in seinen beiden Forschungslinien für Silizium- und CIGS Dünnschicht-Solarmodule und beginnt nun den vollen Betrieb mit Modulgrößen von 30 mal 30 Zentimetern.
Abb.: Am PVcomB nahmen Bernd Stannowski (l.) und Sven Ring die Sputter-Anlagen von Leybold Optics in Betrieb. (Bild: HZB)
„Die Dünnschicht-Technologie wird im Labor immer weiter entwickelt, sie muss schnellstmöglich industriell umgesetzt werden können“, fasst Rutger Schlatmann, Leiter des PVcomB, die Mission des Kompetenzzentrums zusammen. An zwei industrienahen Forschungslinien arbeiten Wissenschaftler und Techniker, um Fragestellungen aus der industriellen Fertigung zu lösen. Gleichzeitig werden Alternativen aus der Grundlagenforschung weiterentwickelt und in jedem Prozess- und Analyseschritt getestet.
Mit der Inbetriebnahme der Sputter-Anlagen von Leybold Optics im Mai 2012 hat das PVcomB die Forschungslinien für Dünnschicht-Silizium und Kupfer-Gallium-Indium-Selenid (CIGS) fertiggestellt. Damit ist das Kompetenzzentrum in der Lage, die gesamte Modulherstellung – ausgehend vom Reinigen der Gläser bis hin zum Verkapseln der Module – auf einer Glasgröße von 30 mal 30 Zentimetern durchzuführen.
In der Referenzlinie für Dünnschicht-Silizium (a-Si/μc-Si) verfügt PVcomB mit der Sputter-Anlage A600V7 von Leybold Optics nun auch über die Möglichkeit, eigene Schichten für Front- und Rückkontaktsysteme herzustellen. „Damit schließen wir die letzte Lücke in unserer Forschungslinie“, ergänzt Schlatmann. Eine zentrale Rolle in der Referenzlinie für CIGS bildet die zweite A600V7. Für das „sequentielle Verfahren“ werden Molybdän-Rückkontakte und vor allem die Schichten aus Kupfer, Gallium und Indium abgeschieden. In weiteren Prozessschritten werden diese zum Absorber der CIGS-Solarmodule umgeformt.
Die ausgereifte Technologie der A600V7 Inline-Sputter-Anlage in Kombination mit den langjährigen Erfahrungen des traditionsreichen Unternehmens Leybold Optics in Beschichtungsverfahren für Photovoltaik-Anwendungen waren entscheidend für PVcomB, gemeinsam mit Leybold Optics die Anlagen auf seine Forschungslinien für die technisch komplexen Sputterprozesse anzupassen. Die Anlagen von Leybold Optics zeichnen sich darüber hinaus durch ihre hohe Flexibilität aus. So können nachträglich Komponenten integriert und Erweiterungen vorgenommen werden. Substratwechselmagazine und die Möglichkeit, gleichzeitig zwei Substrate zu beschichten, erlauben es, automatisierte Prozesse mit hohem Durchsatz und sehr hoher Reproduzierbarkeit zu fahren.
„Mit unseren Inline-Sputter-Anlagen erfüllen wir die hohen Anforderungen des PVcomB, CIGS- und Dünnschicht-Silizium-Solarmodule in einer State-of-the-Art-Umgebung herzustellen. Gleichzeitig haben wir durch diese Zusammenarbeit die großartige Chance, aus Erfahrungen des PVcomB-Forschungsteams zu lernen. Erkenntnisse daraus fließen in die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Anlagen der nächsten Generation ein“, kommentiert Patrick Binkowska, Manager der Division Glass & Solar, Leybold Optics, die Inbetriebnahme der Sputter-Anlagen durch PVcomB.
HZB / OD