Strahlende Zukunft für die Photonik

Auf der jüngsten Jahrestagung der Photonics21, der Europäischen Technologieplattform für Photonik, ernannte EU-Kommissarin Neelie Kroes die 18-jährige Physik- und Mathematikstudentin Jana Huisman zur Jungbotschafterin für Photonikausbildung. Auch wenn sie noch recht jung ist, ist Huisman bereits in ihrem dritten Studienjahr an der Universität Bonn. „Ich wollte die Welt auf der grundlegendsten Ebene verstehen – die Gesetze, die die physische Welt regieren”, sagt sie.

Die aus Rotterdam stammende Studentin wurde von dieser Neugier getrieben, als sie sich für die Physik entschied und die nun auch ihr Interesse für die Photonik lenkt. „Licht ist erstaunlich”, sagt Huisman. „Es verhält sich wie ein Teilchen und wie eine Welle. Es kann Information tragen, kann eine Energiequelle sein und kann medizinisch eingesetzt werden.”

Die Photonics21-Plattform vereint die europäische Photonikindustrie mit der Forschung, um eine gemeinsame Photonikstrategie für Europa zu implementieren. Gemeinsam mit der Europäischen Kommission hat die Plattform den Young Ambassador Award ins Leben gerufen. Ziel ist es, ein wachsendes Interesse am Studium der Photonik zu erwecken, einer der Schlüsseltechnologien für die Zukunft Europas.

„Als Jungbotschafterin für die Photonikausbildung werde ich in diesem Jahr drei Institute besuchen, um mit Forschern sprechen und mir ihre Arbeit anzuschauen”, erklärt Huisman. „Ich freue mich darauf, zu sehen was sie tun und sie mit meiner Begeisterung anzustecken und dann darüber zu schreiben und zu bloggen – hoffentlich kann ich etwas von dieser Begeisterung auf andere Studierende übertragen.” Huisman möchte einerseits andere dazu ermutigen, sich auf dieses Feld vorzuwagen und andererseits selber ein besseres Verständnis von der Photonikforschung und der IKT-Branche in Europa gewinnen.

Wie Neelie Kroes in dem Treffen bereits andeutete, wird durch Photonik ein ultraschnelles Glasfaserbreitbandnetz möglich und liegt hier der Schlüssel zu Revolution im 3D-Druck. Die europäische Photonikbranche besitzt bereits 20 % des globalen Marktanteils und in der EU sind mehr als 5000 KMU aus diesem Sektor ansässig. Huisman ist der Ansicht, dass es viele gute Gründe für junge Menschen gibt, sich für diesen Bereich zu interessieren. „Neugier ist einer der Hauptgründe für mich - und diese hat mich zur Wissenschaft getrieben”, erklärt sie. Aber in einem vielfältigen und sich rasch entwickelnden Gebiet gibt es auch viele Möglichkeiten für die persönliche Entwicklung.

Bei der Preisverleihung bat die Kommissarin überdies Jana Huisman darum, ihrer Gruppe junger Berater zur Digitalen Agenda als Beobachterin beizutreten. Diese tragen mit ihren Erkenntnissen zu digitalen Kommunikationstechnologien und -anwendungen bei. „Junge Leute sehen diese Technologien oft ganz anders, weil sie mit ihnen aufgewachsen sind”, sagte Huisman als Reaktion auf die Einladung, „und eine Mischung der Perspektiven tut jeder Debatte gut.”

Unabhängig von der Zukunft ist die aktuelle Priorität von Jana Huisman, ihre Studien über die Wechselwirkung zwischen Licht und Materie weiterzuverfolgen. „Es gibt eine Verbindung zum Leben”, sagt sie. „Es gibt Photonikanwendungen in den Umwelt- und Gesundheitswissenschaften und mit Photovoltaik können wir die Natur nachahmen, indem wir Energie aus dem Sonnenlicht erzeugen.” Huisman beabsichtigt, ihre aktuellen Studien auf der Master- und PhD-Ebene fortzusetzen und sie wird dieses Ziel im kommenden Jahr mit der spannenden Aussicht auf das Young Ambassador Programm kombinieren.

Photonics21 / CT