Unkonventionelle Supraleiter durchrastert
Bindende Kraft im Elektronenpaar beruht offenbar auf magnetischer Wechselwirkung.
Eine neue Methode, mit der sich unkonventionelle Supraleiter untersuchen lassen, haben Wissenschaftler aus Deutschland, China und den USA entwickelt. „Eine Antwort auf die Frage zu finden, wie diese Materialien ihre supraleitenden Eigenschaften erhalten, ist eine der größten Herausforderungen in der modernen Festkörperphysik“, sagt Ilya Eremin von der Ruhr-
Abb.: Raster-Tunnel-Mikroskopie-Aufnahme einer einzelnen Verunreinigung (Bild: Z. Du et al.)
„Es ist wichtig, die Daten mit unterschiedlichen Methoden zu generieren, um Fehler zu vermeiden und ein möglichst genaues Bild zu erhalten“, so Eremin. In der aktuellen Arbeit schlagen die Forscher daher ein neues Verfahren mittels Raster-
Im Gegensatz zu herkömmlichen Leitern wie Kupfer können Materialien im supraleitenden Zustand Strom verlustfrei transportieren. Allerdings nur bei sehr tiefen Temperaturen, was sie derzeit für einen größeren Einsatz in der Praxis untauglich macht. Neuere, sogenannte unkonventionelle Supraleiter funktionieren bei höheren Temperaturen als die ursprünglich entdeckten Materialien. Allerdings ist unklar, welcher Mechanismus in ihnen die supraleitenden Eigenschaften bewirkt.
„Forscher hoffen, die Arbeitstemperatur der unkonventionellen Supraleiter weiter anheben zu können“, sagt der Bochumer Doktorand Dustin Altenfeld vom Lehrstuhl für Theoretische Festkörperphysik. „Allerdings müssen wir dafür zunächst die Mechanismen ergründen, die der Supraleitung in diesen Materialien zugrunde liegen.“
Für konventionelle Supraleiter ist der Mechanismus relativ gut verstanden: Elektronen, die sich normalerweise aufgrund ihrer negativen Ladungen gegenseitig abstoßen, bilden Paare, indem sie das umliegende Atomgitter verzerren. Solch ein Elektronenpaar kann leichter durch das Material fließen als einzelne Elektronen. Auch in unkonventionellen Supraleitern treten Elektronenpaare auf; welcher Mechanismus sie zusammenbindet, ist jedoch unbekannt. Eine Theorie besagt, dass Magnetismus die Grundlage sein könnte.
Wissenschaftler messen die Elektronenpaarzustände in Supraleitern mit vielen verschiedenen Methoden. Basierend auf diesen Daten können sie auf die Wechselwirkungen schließen, die die beiden Elektronen aneinanderbinden. Entscheidend dabei ist die Symmetrie des Elektronenpaares, also die Form der Wellenfunktion, die den supraleitenden Zustand mathematisch beschreibt.
Die Symmetrie kann unterschiedliche Formen annehmen, abhängig davon, wie sich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des einen Elektrons um das andere Elektron im Paar verteilt. Messen die Forscher eine bestimmte Symmetrieform, schließt das gewisse Mechanismen als Grundlage der Supraleitung aus und macht andere Mechanismen wahrscheinlicher. Mit der Raster-Tunnel-
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