Faszination Innovation. Wichtiges und Wissenswertes von A bis Z
Quadbeck-Seeger
Faszination Innovation. Wichtiges und Wissenswertes vonA bis Z
Von H.-J. Quadbeck-Seeger.
WILEY-VCH, Weinheim 1998. XIII + 296 S., Broschur,
ISBN 3-527-29563-1
Den rührigen Markt der Innovationsliteratur hat Quadbeck-Seeger durch eine innovative Neuerscheinung bereichert: Ein Lesebuch über Innovationsmanagement. Es ist kein Lehrbuch (denn es verzichtet auf Details und Systematik), keine Sammlung von Fallstudien und verkündet auch keine "Neue Lehre". Am ehesten ähnelt es einer Enzy klopädie, denn der Stoff ist nach 150 Schlagworten in kurze Abschnitte gegliedert. Der Autor erreicht seine Absicht, dem Leser Mut zu Innovationen und gleichzeitig Vergnügen zu machen, indem er eine breite Palette von Sachinformationen auf lockere und amüsante Weise darstellt.
Inhaltlich befaßt sich das Buch mit fast allen gängigen Problemen und Methoden des Innovationsmanagements (z.B. Benchmarking, Re-engineering, Wertanalyse usw.). Außerdem wird dem Menschlichen breiter Raum gewidmet. Schlagwörter hierzu sind Anerkennung, Betriebsklima, Glück, Humor, Teamwork und viele andere. Über die Inno vationsfaktoren im engeren Sinne hinaus gelingt dem Autor eine wohltuende Farbigkeit der Darstellung durch Hinweise auf die Tradition grundlegender Ideen (Pythagoras, Heraklit, Sokrates ...), die Wurzeln moderner Denkweisen (z.B. bei Francis Bacon, Kon dratjeff, Schumpeter, Edison) und die Verknüpfung mit der Alltagswelt in Form von Staat und Sport, Kunst und Küche.
Das bunte Panorama der Innovationslandschaft wird auf leseappetitliche Weise serviert. Nirgends entsteht der Eindruck von Faktenhuberei. Selbst schwierige Themen werden stets durch (manchmal kuriose) Zitate, Anekdoten und gelegentlich auch durch einen flotten Spruch aufgelockert. Man spürt, daß der Autor in der Materie souverän zuhause ist, selbst viel Spaß am Innovieren hat und auch zu erfrischender Selbstironie fähig ist. Das Buch kann man (auch ohne Zweckbindung) um seiner selbst willen lesen - eben ein Lesebuch.
Seiner Natur entsprechend wendet sich das Buch nicht an einen bestimmten Leserkreis. Bürgern und Politikern, die technischen Innovationen nicht besonders nahe stehen, wird es ebenso nützlich sein wie interes sierten Studenten oder Fachleuten anderer Disziplinen. Natürlich kann das Buch nur einen ersten Eindruck vermitteln, es soll Appetit auf mehr machen. Zum tiefergehenden Studium lädt eine Literaturliste ein, die mit 145 Eintragungen die wichtigsten Werke der neunziger Jahre umfaßt. Da der Autor auf Fußnoten und Zitate verzichtet hat, dürfte der Einstieg in die Originalliteratur etwas Recher chearbeit kosten. Für innovative Unternehmensgründer sind Adressen von über 90 innovationsfördenden Institutionen bei gefügt.
Das Buch ist sorgfältig gearbeitet und enthält nur wenige Druckfehler. Unglücklicherweise hat sich im ersten Kasten auf Seite 6 ein sinnentstellender Fehler eingeschlichen, es soll wohl heißen: "Invention ist nicht gleich Innovation". Dies und andere Kleinigkeiten müßten in einer zweiten Auflage berichtigt werden, die dem Buch sicherlich zu wünschen wäre.
Prof. Dr. Karl Joachim Schmidt-Tiedemann, Rellingen
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