23.11.2006

Hubble

Lindberg Christensen, L. und R. Fosbury

Am 24. April 1990 brachte die US-Raumfähre Discovery ein technisches Wunderwerk in die Erdumlaufbahn, das nach dem amerikanischen Astronomen Edwin Hubble benannte Hubble Space Telescope (HST). Dieses avancierte dank einer Unzahl fantastischer Farbfotos aus allen Bereichen des Universums zum bekanntesten astronomischen Beobachtungsinstrument seit der Erfindung des Fernrohrs. Anlässlich seiner 15-jährigen Betriebszeit im Jahre 2005 haben nun zwei verantwortliche Mitarbeiter des Projekts eine faszinierende Bilanz in Form eines Buches gezogen, das alle Aspekte des erfolgreichen Unternehmens dokumentiert.
Zunächst wird die bis in das Jahr 1970 zurückreichende „Hubble Story“ erzählt, die lange Vorgeschichte einschließlich zahlreicher Schwierigkeiten und Probleme, die sogar nach dem Start noch andauerten, weil der Spiegel anfangs eine defekte Form aufwies. Zum Glück gelang es, diesen Mangel bei einer ersten Wartungsmission 1993 zu beheben. In dem Kapitel „Hubble aus der Nähe“ schildern die Autoren den Aufbau des Teleskops, seine verschiedenen Funktionsmöglichkeiten und andere technische Details.
Die nachfolgenden Kapitel beschreiben die einzigartige Erfolgsstory des HST, gegliedert nach den verschiedenen Forschungsobjekten. Gerade in diesen Abschnitten wird deutlich, dass mithilfe des HST durchgreifende Forschritte auf zahlreichen Gebieten der astronomischen Forschung gelungen sind − in der Planetenforschung ebenso wie bei der Untersuchung der Sternevolution, in der Galaxienforschung oder in der Kosmologie, die sich mit der Struktur und der Biografie des Univerums als Ganzes beschäftigt.
Das Buch ist didaktisch hervorragend aufbereitet und bleibt dank seines modernen Layouts trotz der Fülle dargestellter Fakten sehr übersichtlich. Die allgemein verständliche Darstellungsweise erschließt auch dem Laien die einzigartigen neuen Erkenntnisse, die wir dem HST verdanken. Zusätzlich zu der durchgehend ausgezeichneten Bebilderung des großformatigen Buches kommt der Leser zum Schluss noch in den Genuss einiger der schönsten Farbaufnahmen, die mit dem HST gelungen sind.
Dem Buch liegt eine DVD bei, in der die einzelnen Kapitel filmisch mit zahlreichen Dokumentaraufnahmen und allen heute zur Verfügung stehenden tricktechnischen Mitteln aufbereitet sind. Sehr sehenswert!
Prof. Dr. Dieter B. Herrmann, Archenhold-Sternwarte, Berlin

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