Lectures on Quantum Optics
Vogel, Welsch
Von W. Vogel u. D.-G. Welsch.
Akademie Verlag, Berlin 1994. X + 443 S., Hardback,
ISBN 3-05-501387-5
Die Quantenoptik hat sich von ihren Anfängen, der Physik der Maser und Laser, immer stürmischer entwickelt und beispielsweise so interessante Probleme wie Erzeugung und Nachweis nichtklassischen Lichts erfolgreich gelöst. Es ist daher kein Zufall, daß gerade in jüngster Zeit immer neue Lehrbücher auf den Markt kommen, die - vornehmlich aus der Sicht des Theoretikers - einen Überblick über die Fortschritte auf diesem Gebiet geben. Unter ihnen zeichnet sich das Werk von Vogel und Welsch durch zwei wichtige Punkte aus: Es behandelt zum einen neben den bekannteren Fragen zwei theoretisch wie experimentell ganz aktuelle Probleme, nämlich die Phasenmesssung an einem quantisierten Strahlungsfeld und die Bestimmung des Quantenzustandes von Licht (Rekonstruktion der Wigner-Funktion bzw. der Dichtematrix aus Meßdaten). Zum anderen haben es die Autoren verstanden, die Theorie jeweils von den Grundlagen her systematisch und konsequent zu entwickeln, was sicher keine leichte Aufgabe war. Das Resultat ist ein sehr modernes Buch, das allerdings nicht ganz leicht zu lesen ist (wozu überflüssigerweise noch eine eigenwillige Symbolik beiträgt). Als Einstiegslektüre in die Quantenoptik halte ich es daher für nicht geeignet. Zum Gebrauch neben Vorlesungen und als willkommene Hilfe für den aktiv auf dem Gebiet der Quantenoptik Arbeitenden, der die eine oder andere Herleitung einmal im Detail verfolgen möchte, kann ich es dagegen wärmstens empfehlen.
Nicht zu überzeugen vermochten mich allerdings die Ausführungen über die Rekonstruktion der Dichtematrix aus Meßdaten bei Verwendung von Detektoren mit einer unter dem Idealwert Eins liegenden Empfindlichkeit. Die Autoren geben hierfür ein Integral an, das eine inverse Gauß-Funktion enthält und daher das Problem nicht zu lösen vermag. Außerdem hätte ich mir gewünscht, daß das tomographische Rekonstruktionsverfahren, das bisher als einziges praktiziert wurde, zusammen mit der zugrundeliegenden theoretischen Pionierleistung von K. Vogel und H. Risken nicht so stiefmütterlich behandelt wird.
H. Paul, Berlin
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