25.05.2005

Medizinische Physik, Bd. 3: Medizinische Laserphysik

Bille, Schlegel (Hrsg.)

Medizinische Laserphysik

Dies ist der letzte Band der Reihe 'Medizinische Physik'. Design und Druckqualität sind auch diesmal wieder von hohem Standard. Inhaltlich sind sich die Herausgeber von der Universität Heidelberg leider auch bei diesem dritten Band treu geblieben und haben wenig abgestimmte und didaktisch heterogene Vorlesungs-Skripten als Buch veröffentlicht.

Im Vorwort wird behauptet, es handele sich um das erste umfassende deutschsprachige Lehrbuch zur Medizinischen Physik. Das verwundert, wenn man an Werke wie W. Beier et al., Medizinische Physik (1972); A. Fercher, Medizinische Physik (1992/99) oder H. Hutten, Biomedizinische Technik (1991) denkt, die letzten beiden übrigens aus dem Springer-Verlag.

Leider haben die Herausgeber ihren Begriff 'Medizinische Physik' nicht gegen den häufig parallel benutzten Begriff 'Bio­medizinsche Technik' (Biomedical Engineering) abgegrenzt. Ein Vergleich mit dem Stoffkatalog für die 'Medizinische Physik' der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik zeigt, dass sich die inhaltliche Orientierung nicht am didaktischen Konzept, sondern nur an Stichworten orientiert.

Im vorliegenden Band sind 20 Beiträge von 22 Einzelautoren zusammengefasst. Da die Kapitel nicht abgestimmt sind, kommt es zu Überschneidungen. Eine einheitliche Nomenklatur und eine saubere Begriffsdefinitionen fehlen. Auch sind Abbildungen uneinheitlich deutsch oder englisch beschriftet. Beiträge mit Forschungsergebnissen der Autoren erwecken den (falschen) Eindruck, als würden derartige Verfahren bereits zum Stand der Technik in der Medizin gehören (z. B. Kap. 18 'Stereotaktische Laser-Neurochirurgie').

Die Autoren zitieren sehr häufig lediglich eigene Arbeiten, darunter auch noch nicht Erschienene; nicht jedoch die Quellen, aus denen erkennbar Informationen für den jeweiligen Beitrag gewonnen wurden. Hinweise auf wesentliche Standardwerke anderer Herausgeber fehlen, wie z. B. O. Glaser¿ Medical Physics (1944), und J. Bronzino, Biomedical Engineering (1995). Standardwerke für den dritten Band sind u. a. Berlien, Müller et al., Applied Laser Medicine (2003); Müller, Ertl, Angewandte Laserzahnheilkunde (1995).

Bedauerlich ist, dass der in Heidelberg verfügbare gehobene Sachverstand nicht immer genutzt wurde; so wird z.B. im Kapitel 9 eine antiquierte Definition des Auflösungsvermögens gegeben, ohne z.B. auf die Beiträge von E. Stelzer1) Bezug zu nehmen. Damit genügt auch Band 3 dieser Reihe weder dem eigenen Anspruch der Autoren noch dem bei 'Springer' zu erwartenden Niveau. Ein Teil der Infor­mationen ist erkennbar aus anderen Quellen mit nur leichten Variationen übernommen.

Prof. Dr. Gerhard Müller, Institut für Medizinische Physik und Laserphysik, Berlin


J. Bille, W. Schlegel (Hrsg.): Medizinische Physik, Bd. 3: Medizinische Laserphysik
Springer, Heidelberg 2005, XX+453 S., 272 Abb., geb.,
ISBN 3-540-65255-8



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