Sternstunden des Universums
Harald Lesch und Jörn Müller: Sternstunden des Universums, C. Bertelsmann, München 2011, 272 S., geb., 19,99 €, ISBN 9783570100752
Harald Lesch und Jörn Müller
Der Weltraum, das sind unendliche Weiten, die Menschen von jeher faszinieren. Wer möchte nicht gerne wissen, was außerhalb unserer Erde im Universum los ist? Der bekannte Astrophysiker Harald Lesch lädt gemeinsam mit dem Festkörperphysiker Jörn Müller ein zu einem unterhaltsamen Spaziergang durch das Universum, auf dem sie allerhand erklären: auf welchen Bahnen die Planeten um ihre Sonne kreisen, wieso Uranus und Neptun vermutlich sogar einmal die Plätze getauscht haben, unter welchen Voraussetzungen es zu einem doppelten Sonnenauf- oder -untergang kommt oder wieso manch ein Planet seiner Sonne nur die eine Seite zuwendet. Dabei wird klar: So richtig wohnlich scheint es außerhalb der Erde nicht zu sein. Doch könnte es nicht im Universum auf einem bislang unentdeckten Planeten Leben geben? In verständlichen Worten schildern die Autoren die Methoden, mit denen Wissenschaftler heutzutage nach Exoplaneten suchen und wie sie versuchen, anderes Leben aufzuspüren.
Aber sind wir hier auf der Erde eigentlich sicher? Was würde passieren, wenn ein Stern, der zigmal leuchtkräftiger ist als unsere Sonne, in einer Supernova explodierte – und das praktisch in unserer kosmischen Nachbarschaft? Hier spielen Energien eine Rolle, die wir uns nicht vorstellen können, aber anhand eines wunderbaren Vergleichs, der deutlich macht, wie viel Wasser eine solche Supernova schlagartig zum Kochen bringen könnte, wird schnell klar, welch mächtige Kräfte am Werke sind. Auch Hollywood-Autoren können in den „Sternstunden“ einiges lernen: So braucht es nicht unbedingt einen todesmutigen Bruce Willis, um einen drohenden Asteroideneinschlag zu verhindern.
In der Hörbuchversion liest Harald Lesch mit einer ansteckenden Begeisterung und immer wieder mit einer kleinen Randbemerkung auf den Lippen, die keinen Platz im Buch gefunden hat. Wie immer kann man ihm wunderbar zuhören, doch ein Manko hat das Hörbuch schließlich doch: Man kann nicht innehalten, eine Stelle nochmals lesen, das Lesetempo anpassen, um etwas genauer zu durchdenken, sondern wird immer gleich fortgetragen von Leschs Stimme, die zum nächsten Thema überleitet. So ist das Hörbuch doch eher für Astronomie-Interessierte mit Vorkenntnissen und gutem Vorstellungsvermögen geeignet als für den absoluten Neuling.
Maike Pfalz