Amateure heben verborgene Schätze
Ungenutzte Bilder aus den Archiven der ESO wurden in einem Wettbewerb von Astronomieinteressierten aufbereitet.
Ungenutzte Bilder aus den Archiven der ESO wurden in einem Wettbewerb von Astronomieinteressierten aufbereitet.
Die Europäische Südsternwarte (ESO) gibt die Gewinner des Astrofotografiewettbewerbs „ESO's Hidden Treasures 2010“ bekannt. Der Wettbewerb gab Amateurastronomen die Gelegenheit zur Schatzsuche im großen astronomischen Datenarchiv der ESO – mit der schwierigen Herausforderung, die dabei gefundenen Bilder fachkundig aufzuarbeiten. Den ersten Preis aus fast 100 Einsendungen gewann Igor Chekalin aus Russland: Er darf das Very Large Telescope der ESO auf dem Paranal in Chile besuchen und an nächtlichen Beobachtungen teilnehmen.
Abb.: Das Gewinnerbild des „Hidden Treasures 2010“ Wettbewerbes zeigt den Reflexionsnebel M78 (NGC 2068) im Sternbild Orion. (Bild: Igor Chekalin / ESO)
Hinter eindrucksvollen Himmelsaufnahmen, wie sie die ESO veröffentlicht, stecken viele Stunden aufwändiger Arbeit. Aus den Rohbildern in Schwarzweiß, wie sie die Teleskope liefern, werden erst durch die Korrektur von Verzerrungen und unerwünschter Einflüsse des Aufnahmeinstruments sowie durch Nachbearbeitung, um die in den astronomischen Daten enthaltenen Details optimal sichtbar zu machen, farbenfrohe, fertige Bilder. Die ESO beschäftigt dafür ein ganzes Team professioneller Bildbearbeiter. Doch für den Wettbewerb „ESO's Hidden Treasures 2010“ (ESOs verborgene Schätze 2010) waren stattdessen Astronomie- und Fotografie-Liebhaber gefragt.
Die Teilnehmer mussten in Terabytes an professionellen astronomischen Daten nach einer passenden Serie von Schwarzweißaufnahmen eines Himmelsobjekts suchen – und dann begann die eigentliche Arbeit der Bildbearbeitung. Trotz der anspruchsvollen Aufgabenstellung gab es mehr als 100 Einsendungen. „Wir wurden sowohl von der Menge als auch von der Qualität der eingereichten Aufnahmen völlig überrascht. Der Wettbewerb war alles andere als einfach und erforderte sowohl fortgeschrittenere Kenntnisse der Bildbearbeitung als auch ein künstlerisches Händchen. Wir sind begeistert, so viele talentierte Leute entdeckt zu haben“, kommentiert Lars Lindberg Christensen, der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der ESO.
Die Jury bewertete die Einsendungen nach der Qualität der Bildbearbeitung, der Originalität des Bildes und der ästhetischen Gesamterscheinung.
ESO / KK