Auf nach Los Alamos!

Der Professor am Institut für Kernphysik der TU Darmstadt erhielt eine Auszeichnung des Los Alamos Neutron Science Center (Lansce). Es verleiht das mit rund 70.000 US-Dollar dotierte Fellowship an herausragende Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der dichten Plasmen und der Neutronenphysik arbeiten.

Das Labor würdigt den gebürtigen Darmstädter für seine Arbeiten auf den Gebieten der Teilchenbeschleunigung mit ultra-intensiven Lasern, der Erzeugung hoher Energiedichte in Materie mit Lasern, der Fusionsforschung und der Verbindung der Laser- und Plasmaphysik mit der Kernphysik. Roth plant mit dem Preisgeld ab März 2012 einen Forschungsaufenthalt in den USA. Dort will er am Los Alamos National Lab (LANL) an der Entwicklung einer kompakten, lasergetriebenen Neutronenquelle forschen, die in medizinischen und biologischen Untersuchungen sowie in der Materialforschung eingesetzt werden kann.

Dieses neue System soll – ähnlich wie am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung oder der Lansce Facility – mit Lasern Ionen beschleunigen, die dann der Neutronen-Erzeugung dienen. Während bisher Ionen über hunderte von Metern beschleunigt werden müssen, plant Markus Roth, die Beschleunigungsstrecke auf nur wenigen Millimetern zu reduzieren, da Laser sehr viel höhere Beschleunigungen ermöglichen als konventionelle Anlagen. Sein Ziel ist es, mit diesem neuen, extrem kompakten System Proben sehr viel näher an die Neutronen-Quelle zu bringen und daher mit sehr hoher Zeit- und Ortsauflösung, im Bereich von einigen Mikrometern bzw. Pikosekunden, untersuchen zu können. Damit lassen sich schnell veränderliche Phänomene und nur kurz herzustellende Zustände gut erkennen.

TU Darmstadt / OD