07.12.2009

Auftakt des Klimagipfels in Kopenhagen

In der dänischen Hauptstadt hat am 7. Dezember der mit großen Hoffnungen verbundene Weltklimagipfel begonnen.

In der dänischen Hauptstadt hat am 7. Dezember 2009 der mit großen Hoffnungen verbundene Weltklimagipfel begonnen.

Regierungsvertreter von 192 Staaten ringen in den kommenden zwei Wochen auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen um eine weitreichende Vereinbarung mit dem Ziel, die drohende Klimakatastrophe zu verhindern. Viele Industrieländer haben Vorschläge vorgelegt, um ihren Treibhausgasausstoß zu reduzieren. Hinzu kommen Schwellenländer wie China und Indien, die immerhin ihren Ausstoß im Vergleich zum Wirtschaftswachstum mindern wollen.

Ob dies für eine Einigung reicht, ist zweifelhaft. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hatte erklärt, der Gipfel werde nur dann ein Erfolg sein, wenn sich die Teilnehmer darauf einigen, eine globale Erwärmung von höchstens zwei Grad zuzulassen. Nach Forscherangaben reichen die Ankündigungen jedoch bei weitem noch nicht aus, um die Erderwärmung insgesamt bei den angestrebten zwei Grad zu halten.

Weitere Ziele der Konferenz sind ausreichende Finanzzusagen, damit sich Entwicklungsländer an den Klimawandel anpassen können und technische Hilfen für eine klimafreundliche Entwicklung. Zudem wird vorgeschlagen, dass Länder mit großen Urwaldgebieten Geld für deren Schutz erhalten.

Kurz vor Beginn der Klimakonferenz hatte der der Leiter des UN-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, kritisiert, dass die bisher geplante Klimahilfen der Industriestaaten an die Entwicklungsländer unzureichend seien. «Der derzeit diskutierte Sofortfonds in Höhe von zehn Milliarden Euro bewegt sich unterhalb des Minimums dessen, was für konsequente Klimapolitik tatsächlich notwendig wäre», sagte Steiner der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Mittelfristig seien rund 100 Milliarden Euro jährlich vorgesehen.

Der frühere Bundesumweltminister und ehemalige Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Klaus Töpfer, forderte die Bundesregierung unterdessen zu mehr Einsatz im Interesse des Klimaschutzes auf. «Es ist noch nicht zu sehen, wie wir unser Ziel von fast 40 Prozent weniger CO2-Emissionen im Jahr 2020 gegenüber 1990 auch wirklich realisieren können», sagte der Umweltexperte der «Passauer Neue Presse».

Der Ansturm in der in Hoffnung auf eine Einigung in «Hopenhagen» umbenannten dänischen Hauptstadt ist enorm: Zur Konferenz sind nach Angaben der Organisatoren mehr als 15 000 Teilnehmer aus aller Welt angereist. Eigentlich hatten 34 000 Menschen dabei sein wollen, viele von ihnen mussten abgewiesen werden.

In der zweiten Woche des Gipfels werden über 100 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter auch US-Präsident Barack Obama. Seine Ankündigung, entgegen ersten Planungen doch noch zu den Abschlussverhandlungen nach Kopenhagen zu kommen, hatte neue Hoffnungen auf eine Einigung geweckt.

Zu Beginn des Klimagipfels haben über 50 Zeitungen in mehr als 40 Ländern in Europa, Asien, Afrika und Amerika in einem gemeinsamen Kommentar einen Aufruf an die Staats- und Regierungschefs gerichtet, alles zur Rettung des Klimas zu unternehmen. In Deutschland beteiligte sich die «Süddeutsche Zeitung».

DPA


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