Begeisterung mit Breitenwirkung
Der Deutsche Hochschulverband kürt Harald Lesch zum „Hochschullehrer des Jahres 2011“.
Kamerafest und kabarettreif, das sind Eigenschaften, die nicht unbedingt zwingend einen Physiker charakterisieren. Doch auf Harald Lesch treffen sie ohne Weiteres zu. Der theoretische Astrophysiker hat sich neben seiner Universitätskarriere einen Namen als begeisternder Vortragender und Fernsehmoderator gemacht. Dass er als waschechter Universitätsprofessor mit Sendungen auf BR alpha und mittlerweile dem ZDF ein Millionenpublikum erreicht, ist ein Grund für seine Wahl zum „Hochschullehrer des Jahres. Diese Auszeichnung wird vom Deutschen Hochschulverband (DHV) zusammen mit der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ vergeben und ist mit 10000 Euro dotiert.
Harald Lesch (geb. 1960) forscht an der LMU München über Relativistische
Plasmaphysik, Schwarze Löcher und Naturphilosophie. (Foto: LMU München)
Harald Lesch ist seit 1995 Professor für Theoretische Astrophysik am Institut für Astronomie und Astrophysik der LMU München und seit 2002 auch Lehrbeauftragter Professor für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie. Schon im Studium versuchte er sich am Kabarett und entdeckte den Spaß daran, physikalische Themen einem breiteren Publikum auf humorvolle Weise schmackhaft zu machen. „Kollege Lesch ist ein Sympathieträger und Botschafter für die Wissenschaft und die Faszination, die von ihr ausgeht. Es gelingt ihm mühelos, Brücken zwischen Geistes- und Naturwissenschaften zu schlagen und Einsichten in Zusammenhänge der Welt zu vermitteln“, sagt DHV-Präsident Bernhard Kempen. Lesch habe sich dadurch um das Ansehen des Wissenschaftler- und Professorenberufs in der Öffentlichkeit verdient gemacht.
Harald Lesch hat für sein öffentlichkeitswirksames Eintreten für die Wissenschaft, insbesondere die Physik, 2005 bereits den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und im selben Jahr die angesehene Medaille für Naturwissenschaftliche Publizistik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft erhalten. Der damalige DPG-Präsident Knut Urban betonte die Vorbildfunktion, die Harald Lesch gerade auch für andere Naturwissenschaftler habe: „Er zeigt, dass eigenes Wissen und die sichtbare Freude daran noch immer die beste Legitimation vor einem großen Publikum sind.“ Diese Freude kann Lesch mittlerweile in der Sendung „Abenteuer Forschung“ auch über den Bereich der Physik hinaus vermitteln.
Der Preis wird Harald Lesch am 19. März 2012 im Rahmen der vierten Gala der deutschen Wissenschaft in Hannover verliehen.
Alexander Pawlak / DHV