Bildungsausgaben im Ländervergleich
Die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen geben das meiste Geld pro Kopf für ihre Schüler und Studenten aus.
Essen (dpa) - Die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen geben das meiste Geld pro Kopf für ihre Schüler und Studenten aus. Während diese Städte durchschnittlich 8000 Euro und mehr im Jahr 2003 ausgaben, lag Nordrhein-Westfalen mit 6500 Euro am Ende der Rangskala der Bundesländer. Über dem Bundesdurchschnitt von 7000 Euro lagen noch Bayern und Baden-Württemberg.
Allein auf den Hochschulbereich bezogen gaben der am Dienstag vom Essener Wirtschaftsforschungs-Institut RWI vorgelegten Studie zufolge Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Niedersachsen mit 8700 bis 9500 Euro am meisten aus. Hier bildet Hessen mit 5600 Euro das Schlusslicht vor NRW.
Vor allem im Hochschulbereich hinkt Deutschland der Studie zufolge dem OECD-Durchschnitt weit hinterher. Selbst in den führenden Bundesländern liege der Bevölkerungsanteil der Hochschulabsolventen unter dem Durchschnitt der 30 OECD-Staaten. Im Ländervergleich finden sich hohe Anteile von Abschlüssen in Berlin (30 Prozent), Hamburg (27,7) und Bremen (26,4). Von den westdeutschen Flächenländern nehmen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit jeweils 22,1 Prozent die Spitzenposition ein. Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern (14,2) und Brandenburg (13,8).
«Die Stadtstaaten profitieren dabei von der Zuwanderung von Studienanfängern und Studierenden aus anderen Bundesländern», heißt es in dem Bericht. Doch auch sie erreichten nicht den OECD-Schnitt von 34,8 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 20,6 Prozent. Die Fachstudiendauer lag 2003 im Durchschnitt aller Diplomstudiengänge an Universitäten bei 11,2 Semestern, an Fachhochschulen bei 8,6 Semestern.
Während im Hochschulbereich Nordrhein-Westfalen häufig im hinteren Feld liegt, liegt das bevölkerungsreichste Bundesland bei einem wichtigen Aspekt der Ausbildung der allgemein bildenden Schulen vorn. Nur 6,9 Prozent der Schüler sei 2002/03 ohne Hauptschulabschluss geblieben. In Hamburg waren es hingegen 11,5 Prozent, in Sachsen- Anhalt 14,3 Prozent.
Weitere Infos:
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Die Studie im Internet - Materialien Heft 30 "Humankapital, Bildung und Ausbildung in Deutschland - eine aktuelle Bestandsaufnahme auf Ebene der Bundesländer":
http://www.rwi-essen.de/mat -
Essener Wirtschaftsforschungs-Institut RWI:
http://www.rwi-essen.de