17.10.2007

Chinas erste Mondsonde

Wie die Zeitung «Beijing Wanbao» berichtete, will China eine Rakete des Typs «Langer Marsch 3» mit der Mondsonde «Chang'e 1» in Kürze in den Weltraum starten.

Chinas erste Mondsonde

Peking (dpa) - China will in der kommenden Woche seine erste Mondsonde ins All schießen. Wie die Zeitung «Beijing Wanbao» am Dienstag berichtete, werde eine Rakete des Typs «Langer Marsch 3» mit der Sonde «Chang'e 1» am Mittwochabend (24. Oktober/Ortszeit) in den Weltraum starten. Andere Medienberichte sprachen lediglich von einem Zeitfenster zwischen dem 22. und 25. Oktober, da in diesem Zeitraum gute Wetterverhältnisse erwartet würden. Startpunkt sei die Raumfahrtbasis Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan.

Peking verfolgt seit einiger Zeit ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm. Unter anderem strebt China eine Beteiligung an der Internationalen Raumstation ISS an, wie Vize-Wissenschaftsminister Li Xueyong am Dienstag laut Nachrichtenagentur Xinhua bekräftigte. Bislang ist die Teilnahme Chinas an dem Raumprojekt vor allem wegen des Widerstandes aus den USA nicht zu Stande gekommen. China hatte im Januar mit dem gezielten Abschuss eines ausgedienten Wettersatelliten weltweit Besorgnis über einen Rüstungswettlauf im All ausgelöst.

«China ist ernsthaft daran interessiert, mit den Vereinigten Staaten bei der Weltraumforschung zusammenzuarbeiten», betonte der Vizeminister. Peking plant die Landung eines Mondfahrzeugs bis 2012. Eine dritte Mission soll 2017 Mineralproben vom Mond zurück auf die Erde bringen, wie Staatsmedien im vergangenen Jahr berichteten. Nach bisher unbestätigten Berichten plant China auch eine bemannte Mondlandung. China war der dritte Staat der Erde nach den USA und Russland, der aus eigener Kraft Astronauten ins All gebracht hat.

Die Mondsonde «Chang'e» wird den Berichten nach zunächst fünf bis sieben Mal um die Erde kreisen, bevor sie innerhalb von zwölf Tagen den Erdtrabanten erreiche. Sie soll den Mond etwa ein Jahr lang umrunden, Bilder von dessen Oberfläche machen und wissenschaftliche Untersuchungen des Bodens und auf dem Mond vorkommender Substanzen ermöglichen. Der Name «Chang'e» stammt aus einer beliebten chinesischen Sagengeschichte über eine Fee, die auf dem Erdtrabanten wohnt. Nach Medienberichten wurden chinesischen Touristen 2000 Eintrittskarten für den Raketenstart angeboten.

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