24.10.2019

Davisson-Germer-Preis geht an deutschen Raman-Experten

Klaas Bergmann mit Davisson-Germer-Preis 2020 für Atom- und Oberflächenphysik gewürdigt.

Der emeritierte Physikprofessor Klaas Bergmann ist von der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft (APS) mit dem Davisson-Germer-Preis 2020 für Atom- und Ober­flächen­physik ausgezeichnet worden. Dieser Preis, der in geraden Jahren für den Bereich Atom-, Molekül-, und optische Physik vergeben wird, gilt als einer der höchsten Auszeichnungen auf diesem Feld. Zu den bisherigen 27 Preisträgern aus der Atomphysik zählen fünf spätere Nobel­preis­träger. Der Preis wird erst zum dritten Mal an einen Wissenschaftler außerhalb der USA verliehen. Klaas Bergmann erhält den Preis für das von ihm und seiner Arbeits­gruppe entwickelte Laser-Verfahren „Stimulated Raman Adiabatic Passage“ (STIRAP). 
 

Abb.: Klaas Bergmann (Bild: R. Voß / view - die agentur / TUK)
Abb.: Klaas Bergmann (Bild: R. Voß / view - die agentur / TUK)

Bei dem vor über 25 Jahren an der TU Kaiserslautern entwickelten Verfahren handelt es sich um eine Laser-basierte Methode, mit der sich Eigenschaften (in einigen Fällen auch die Struktur) von Atomen, Molekülen und anderen Quanten­systemen gezielt verändern oder kontrollieren lassen. Für den damaligen Stand der Wissenschaft war die Art, wie dies gelingt, sehr überraschend.

„Das STIRAP-Verfahren hat sich zu einer ungemein vielseitigen Technik entwickelt und kommt nicht nur in der Physik und Chemie zum Einsatz, sondern auch in Bereichen wie der Quantentechnologie und Quanteninformatik“, sagt Michael Fleischhauer, Professor für theoretische Physik an der TUK. Er ergänzt: „STIRAP ist beispielsweise die Grundlage von Speichern für photonische Quantenbits, eine Anwendung, an die vor 25 Jahren noch niemand gedacht hätte.“ Bis heute werden regelmäßig neue Anwendungs­gebiete erschlossen.

Der jährlich vergebene Davisson-Germer-Preis ist nach den Entdeckern der Elektronenbeugung Clinton Davisson und Lester Germer benannt. Der Preis wird Bergmann Anfang Juni 2020 auf dem Jahrestreffen der Division of Atomic, Molecular and Optical Physics der APS in Portland/Oregon verliehen.

Bergmann promovierte 1972 an der Universität Freiburg und wechselte nach einem Aufenthalt an der University of California at Berkeley 1975 an die Universität Kaisers­lautern, wo er im Jahre 1980 habilitierte. Bis 2007 war er im Fachbereich Physik der TUK aktiv, hatte anschließend bis Ende 2015 eine Senior­forschungs­professur inne und ist seit 2017 in der Industrie im Bereich Lasermesstechnik tätig. Bergmann hatte an der TUK mehrere Sprecherämter inne, war von 2003 bis 2008 Mitglied des Hoch­schulrates und bis Ende 2018 im Vorstand des Landes­forschungs­zentrums für Optik und Material­wissenschaften (Optimas). 

TU Kaiserslautern / DE
 

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