11.06.2007

Drohender Wettbewerbsnachteil

Europa droht wegen zu geringer Ausgaben für Forschung und Entwicklung im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten.

Brüssel (dpa) - Europa droht wegen zu geringer Ausgaben für Forschung und Entwicklung im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Die 27 EU-Mitgliedsstaaten und die Unternehmen müssten mehr Geld ausgeben, um neue Produkte schneller marktreif zu bekommen, forderte EU-Forschungskommissar Janez Potocnik am Montag in Brüssel. «Wissen ist eine Schlüsselkomponente der Wettbewerbsfähigkeit», sagte er. «Wenn unsere Unternehmen sich künftig im vorderen Feld behaupten wollen, müssen sie jetzt in Wissen investieren.»

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung seien in Europa seit Mitte der 1990er Jahre unverändert geblieben. Im Jahr 2005 hätten die EU-Staaten nur 1,84 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) dafür ausgegeben. Bis 2010 solle der Anteil auf drei Prozent wachsen. Dagegen verstärken Japan, China und Südkorea den Angaben zufolge ständig ihr Engagement. Sollte sich der derzeitige Trend fortsetzen, werde China bis 2009 zur EU aufschließen, sagte der Forschungskommissar. Auch den Rückstand zu den Vereinigten Staaten hätten die europäischen Länder nicht verkleinert.

Deutschland sei im europaweiten Vergleich aber «ein guter Schüler», sagte Potocnik. Etwa 2,5 Prozent des BIP seien im Jahr 2005 für Forschung und Entwicklung ausgegeben worden. Besser waren nur Schweden und Finnland. Hauptgrund für die vergleichsweise geringen Investitionen europäischer Unternehmen seien die Unterschiede in der industriellen Struktur. In den Vereinigten Staaten sei beispielsweise die Hightech-Industrie, die in der Regel viel Geld für Forschung und Entwicklung ausgebe, deutlich stärker entwickelt als in Europa.

Da die Zahlen bislang nur bis 2005 vorlägen, könne noch nicht beurteilt werden, wie sich die Reformen der Mitgliedstaaten seit Beginn vergangenen Jahres und das milliardenschwere EU-Forschungsrahmenprogramm auswirkten, sagte Potocnik. Mit insgesamt 54,4 Milliarden Euro stehen von 2007 bis 2013 rund 60 Prozent mehr Geld als beim Vorläuferprogramm von 2002 bis 2006 zur Verfügung.

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