27.07.2012

Einzigartiges Lichtmikroskop für die Uni Oldenburg

Gated-STED-Mikroskop besitzt ein Auflösungsvermögen von unter 50 Nanometern.

Unter dem Dach des Forschungszentrums Neurosensorik an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg steht das Hochleistungsmikroskop künftig den Wissenschaftlern um die Neurobiologen Reto Weiler und Henrik Mouritsen zur Verfügung. Mittel, die je zur Hälfte vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium und der Deutschen Forschungsgemeinschaft stammen, machten die Anschaffung des 880.000 Euro teuren Mikroskops möglich. Bei dem Gerät handelt es sich um ein gated STED-Mikroskop der Firma Leica Microsystems.

Abb.: Die Neurowissenschaftler Reto Weiler (links) und Henrik Mouritsen mit dem neuen Hochleistungsmikroskop (Bild: U. Oldenburg)

„Das Geld für Spitzentechnologie ist in Oldenburg gut investiert. Ein solches Lichtmikroskop ist bislang weltweit nur an ganz wenigen Orten verfügbar. Die Wissenschaftler und Studierenden der Universität sind europaweit die ersten, die ein solches High-Tech-Gerät verwenden können“, so Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka.

„Das Mikroskop ermöglicht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungszentrums Neurosensorik Forschung auf methodisch höchstem Niveau“, erklärt Universitätspräsidentin Babette Simon. Es stärke den Standort und die internationale Konkurrenzfähigkeit der Oldenburger Neurosensorik nachhaltig.

Mit der extrem hohen Auflösung des Mikroskops können allerfeinste zelluläre Details aufgedeckt werden. Dies ist durch die gated-STED-Technologie möglich, die auf Stefan Hell zurückgeht. Sie überwindet die Auflösungsgrenze, die die Wellenlänge des Lichts optischen Instrumenten gemeinhin setzt, indem sie das Prinzip der Fluoreszenz nutzt. Ein Detektor rastert das Präparat ab dann fügt der Computer alles zu einem Bild zusammen. Die Lichtmikroskopie der neuesten Generation verbessert damit signifikant die bislang möglichen Bildschärfe und Kontraste.

Die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe Neurobiologie um Weiler wollen mit dem neuen Mikroskop ihre Retina-Forschung vorantreiben. Dabei geht es zunächst um die Lokalisation von elektrischen Synapsen in der Netzhaut, die eine wesentliche Rolle bei der Anpassung des Sehens an unterschiedliche Helligkeiten spielen. Außerdem werden sie Transport- und Bindungsprozesse von zellspezifischen Proteinen im neuronalen Netzwerk der Retina analysieren.

Anders als mit einem Elektronenmikroskop ließen sich mit dem neuen Gerät Prozesse in lebenden Zellen beobachten, erläutert Mouritsen, der mit seiner Arbeitsgruppe die Navigation von Zugvögeln untersucht. Sie wollen mit dem Supermikroskop klären, wie der Magnetkompass der Vögel funktioniert, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Chryptochrom befindet, einem Lichtrezeptor in den Nervenzellen der Augen.

U. Oldenburg / VK

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