13.10.2010

Eon nimmt Windpark in der Ostsee in Betrieb

Die Anlagen mit einer Gesamtleistung von 207 Megawatt wurden von Siemens gefertigt.

Die Anlagen mit einer Gesamtleistung von 207 Megawatt wurden von Siemens gefertigt.

Der Energieriese Eon und der Technologiekonzern Siemens treiben ihr Windgeschäft weiter voran. Eon nahm am 12. Oktober 2010 in der dänischen Ostsee einen Windpark in Betrieb. Mit dem Strom aus den insgesamt 90 Anlagen von Rödsand II können 200 000 Haushalte mit erneuerbaren Energien versorgt werden, teilte Eon mit. Der Windpark liegt auf hoher See zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland. Er ist der derzeit der größte Offshore-Windpark des Eon-Konzerns. Die Investitionen für das Vorhaben liegen bei 400 Millionen Euro.

Abb.: Windpark Rodsand I, E.ON Sverige Dänemark (Bild: Ole Christiansen/E.ON)

Die Anlagen für Rödsand II kommen von Siemens und haben eine installierte Gesamtleistung von 207 Megawatt. Der Elektrokonzern hatte eine deutliche Ausweitung und Internationalisierung seines Geschäfts angekündigt. «Offshore ist das am stärksten wachsende Marktsegment», sagte der Chef der Erneuerbare-Energien-Sparte von Siemens, René Umlauft, der Nachrichtenagentur dpa. Siemens mit einem Auftragspolster von derzeit rund 10 Milliarden Euro im Windgeschäft sieht sich derzeit in dem Segment gut unterwegs. Das Unternehmen wolle deutlich schneller wachsen als der Markt und bis 2012 einer der drei führenden Windturbinen-Anbieter werden, sagte Umlauft.

Alleine in Europa gebe es ein Marktpotenzial für 70 Gigawatt Offshore-Leistung in den nächsten 10 bis 15 Jahren. Als wichtige Märkte gelten weltweit unter anderem Großbritannien, Deutschland, China und die USA. Mögliche Probleme sieht Umlauft allerdings durch Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren für die Netzanbindung. Dabei werde man auch um den Bau von Hochspannungsleitungen nicht herumkommen, sagte Umlauft. Bei der technischen Entwicklung komme man dagegen weiter voran. So arbeite man nach der Markteinführung getriebeloser Anlagen mit einer Leistung von je 3 Gigawatt bereits an Anlagen mit 6 Gigawatt Leistung. Solche getriebelosen Windkraftanlagen bieten mehr Leistung bei halber Komponentenzahl und seien dadurch wartungsärmer, sagte Umlauft.

Eon hatte in diesem Jahr bereits den britischen Windpark Robin Rigg und Alpha Ventus in der Nordsee in Betrieb genommen. Der Energiekonzern sieht die Nutzung von Windkraft auf hoher See als einen strategischen Schwerpunkt des Geschäftes mit erneuerbaren Energien.

DPA/AL


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