19.05.2016

Erregern auf die Schliche kommen

Neue biophotonische Lösungen ermöglichen schnelle Diagnostik von Krankheitserregern.

Das am 4. Mai gegründete Unternehmen Biophotonics Diagnostics entwickelt Software-Lösungen und Datenbank­systeme, mit denen sich lebens­bedrohliche Krankheits­erreger sowie deren mögliche Resistenzen schnell und einfach identifizieren lassen. Die Kombination aus einem optischen Mess­verfahren und einer Computer-basierten Daten­analyse verkürzt die bisher benötigte Zeit zur eindeutigen Erreger­identifikation von etwa einem Tag auf wenige Stunden.

Die technologische Grundlage von „Biophotonics Diagnostics“ ist der Bio Particle Explorer der Firma rapID. Das voll­automatisierte Analyse­gerät bestimmt mittels eines optischen Mess­verfahrens die Größe, Anzahl, Form und den chemischen Finger­abdruck von Bio­partikeln in Patienten­proben wie Blut und Urin – oder in Luft und Wasser. Die Daten werden mit Steck­briefen bekannter Mikro­organismen abgeglichen, die in einer elektronischen Daten­bank hinterlegt sind. Erst durch den Datenbank­abgleich und die Anwendung statistischer Analyse­verfahren lassen sich die Mikro­organismen und deren eventuelle Antibiotika­resistenzen eindeutig identifizieren. Biophotonics Diagnostics entwickelt kunden­spezifische Software-Lösungen zur schnellen und automatisierten Erreger­diagnostik und erstellt spezifische Arbeits­vorschriften für die jeweiligen medizinischen Frage­stellungen.

Jürgen Popp, Mitbegründer von Biophotonics Diagnostics, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (IPHT) und Leiter des Institutes für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, erläutert beispielhaft das Anwendungs­potential der Technologie: „Bei einer Sepsis müssen die Erreger möglichst schnell, zuverlässig und eindeutig identifiziert werden, um eine Behandlung mit geeigneten Antibiotika einzuleiten. Bisher benötigte man dafür mindestens einen Tag. Damit geht wertvolle Zeit, die für die richtige Therapie entscheidend ist, verloren. Mit der von uns entwickelten Diagnostik reduzieren wir den Zeit­aufwand auf wenige Stunden. Ärzte gewinnen damit einen Vorsprung, der lebens­rettend bei der Behandlung einer Sepsis sein kann.“

Die Technologie von Biophotonics Diagnostics basiert auf verschiedenen, vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungs­projekten, und einer engen Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Universitäts­klinikum Jena.

Wichtige Impulse zur Weiter­entwicklung der Technologie bezieht „Biophotonics Diagnostics“ aus der akademischen Expertise des IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Universitäts­kliniken Jena. Insbesondere profitiert Biophotonics Diagnostics von der guten Anbindung an Jenaer Forschungs­netzwerke wie den InfectoGnostics-Forschungs­campus und dem wirtschafts­strategischen Know-How des Partner­unternehmens rap.ID. Zudem arbeitet Biophotonics Diagnostics eng mit Kunden aus der medizinischen und pharma­zeutischen Forschung zusammen, um den routine­mäßigen Einsatz der neuen Diagnostik in Kliniken und Laboratorien voran­zutreiben und die Technologie deutschland- und europa­weit zu vermarkten. Neben der klinischen Diagnostik findet der schnelle, kosten­günstige und einfache Erreger­nachweis Anwendung in der Lebens­mittel- und Umwelt­überwachung sowie der Pharmazeutika­produktion.

IPHT / DE

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