22.03.2007

Erste weltweite Wasserkarte

Ausgerechnet unter Wüsten und Steppen lagern nach Auskunft des Hydrogeologen Wilhelm Struckmeier riesige Grundwasservorräte.

- riesige Ressourcen unter der Sahara

Hannover (dpa) - Ausgerechnet unter Wüsten und Steppen lagern nach Auskunft des Hydrogeologen Wilhelm Struckmeier riesige Grundwasservorräte. «Allein unter der Sahara liegen nach aktuellen Schätzungen 800 000 Kubikkilometer der kostbaren Ressource - das entspricht dem aktuellen weltweiten Wasserverbrauch über 200 Jahre hinweg», sagte der Experte von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover am Mittwoch anlässlich des Weltwassertags an diesem Donnerstag. Allerdings seien im Moment nur etwa zwei bis fünf Prozent dieser Vorräte wirtschaftlich nutzbar.

Die Bundesanstalt arbeitet bereits seit sechsJahren an einer weltweiten Grundwasserkarte, die zum ersten Mal alle Grundwasserspeicher auf der Erde detailliert beschreibt. Das unter anderem von der UNESCO geförderte Projekt wird voraussichtlich im Frühjahr 2008 abgeschlossen. Das Datenmaterial «WHYMAP» solle der internationalen Politik als Grundlage für die Beurteilung und Bekämpfung von Wasserknappheit dienen, sagte Struckmeier.

«Die großen Grundwassersysteme sind fast alle grenzüberschreitend», erklärte der Hydrogeologe. Aus diesem Grund sei ein zwischen den Staaten abgestimmtes Management unerlässlich. Dabei gehe es um eine sinnvolle und möglichst nachhaltige Nutzung der kostbaren Ressource. So pumpe zum Beispiel das nordafrikanische Libyen über eine Pipeline riesige Wassermengen aus der Tiefe der Sahara. «Die Vorräte haben Trinkwasserqualität. Leider wird das wertvolle Grundwasser größtenteils zur Bewässerung eingesetzt, statt es mit wesentlich größerer Wertschöpfung als Trinkwasser oder Tafelwasser zu verwenden.»


Hintergrund: Tag des Wassers
Um auf die Bedeutung des Wassers für das tägliche Leben aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen Ende 1992 den 22. März zum Weltwassertag erklärt. Seit 1993 findet er jedes Jahr statt. Neben den Vereinten Nationen nutzen auch viele nichtstaatliche Organisationen den Tag, um kritische Themen öffentlich zu machen. Dabei wird stets daran erinnert, dass eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben. Oder auch, dass die Geschlechtszugehörigkeit beim Wasserzugang eine Rolle spielt: Denn Frauen ist in vielen Ländern die Pflicht aufgebürdet, weite Wege für das Holen des Trinkwassers auf sich zu nehmen.

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