14.05.2020

Falkenaugen über dem Physikzentrum

Die DPG-Geschäftsstelle bleibt auch in der Corona-Krise aktiv, während das Physikzentrum ungewöhnliche Gäste hat.

Am 12. März reisten die vorerst letzten Gäste des Physikzentrums ab, bevor der Corona-Lockdown das Leben zum Erliegen brachte. Doch die Geschäftsstelle der DPG in Bad Honnef wie auch die in Berlin blieben seitdem weiterhin wie gewohnt über E-Mail und Telefon erreichbar.

Von der DPG-Geschäftsstelle sind nur noch maximal vier Personen in den Räumen übriggeblieben, der Rest des Teams arbeitet in Heimarbeitsplätzen. Die Betreuung der Mitglieder ist weiterhin gewährleistet, nicht zuletzt um Unterstützung zu leisten, wenn es beispielsweise um alternative Veranstaltungsarten wie Videokonferenzen oder Webinare geht. Dass sich kreativ mit der Krise umgehen lässt, haben die virtuellen Frühjahrstagungen unter Beweis gestellt.

Die Betreuung der vielen Projekte und sonstigen Aktivitäten der DPG, die Rückabwicklung der abgesagten Frühjahrstagungen, die Öffentlichkeits- und Pressearbeit, selbst die Buchhaltung werden von den Heimarbeitsplätzen aus fortgeführt. Die Räumlichkeiten der DPG-Geschäftsstelle bleiben vorerst für den Publikumsverkehr gesperrt.

„Im Physikzentrum ist es gespenstisch ruhig geworden“, berichtet DPG-Hauptgeschäftsführer Bernhard Nunner. In den Pausen – das umfangreiche Krisenmanagement fordert seinen Tribut – ließ sich beobachten, wie schnell die Natur auf das Gelände einzog.

Ein Turmfalken-Pärchen kontrolliert das gesamte Innenareal des mächtigen U-förmigen Gebäudes und wehrt „Begehrlichkeiten“ von Tauben oder Krähen konsequent ab. An einem Nachmittag ließen sich Wildschweine beobachten, die über das Gelände vor dem Stiftsgebäude liefen und dann die Straße überquerten, um in den gegenüberliegenden Park zu gelangen. Sogar ein Dachs wurde gesichtet.

Über die letzten Wochen gelang es Bernhard Nunner durch das Fenster hinter seinem Schreibtisch, das Leben der Turmfalken im Physikzentrum fotografisch zu dokumentieren. Beim Erschallen des Balzrufs kam immer wieder die bereitliegende Kamera zum Einsatz und hielt die schönen Vögel beim Sonnenbad, im Flug, mit Beute und auch bei der Paarung fest.

„Mir wäre es sehr viel lieber, wenn intensiv über Physik diskutierende Seminarteilnehmer an den Tischen im Außenbereich sitzen würden“, sagt Nunner. „Das Miteinander würde wohl funktionieren, denn das Revier der Falken liegt immerhin 15 Meter über dem Revier der Physiker/innen.“

Nichtsdestotrotz bleibt die DPG-Geschäftsstelle aktiv, nicht nur um die die Verwaltung aufrechtzuerhalten, sondern auch um die Impulse der Physik gerade auch in diesen Zeiten zu vermitteln.

Hier hat die DPG mit vier weiteren mathematisch-naturwissenschaftliche Fachgesellschaften in Deutschland in einem Positionspapier Stellung bezogen. „Die COVID-19-Pandemie kann ohne mathematisch-naturwissenschaftlichen Sachverstand nicht überwunden werden,“ heißt es darin. Dies nicht nur zu betonen, sondern auch zu befördern ist eine zentrale Aufgabe der DPG.

So soll die Aktion „Physik kreativ“ zu Lösungsansätzen für Corona und mehr motivieren und insbesondere Interessierte miteinander in Kontakt bringen. Und auch der Spaß soll nicht zu kurz kommen. Mit der #DPGChallenge sind alle Mitglieder und auch die, die es einmal werden möchten, aufgefordert, zu zeigen, wie gut sie ihre DPG kennen.

DPG / Alexander Pawlak

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