Glasbranche trifft sich bei Schott zum Gedenkkolloq für Jürgen Petzoldt
Kollegen ehren den Erfinder der Glaskeramik-Spiegelträger und einen der Väter der Ceran-Kochfläche.
Der Mainzer Technologiekonzern Schott und die Deutsche Glastechnische Gesellschaft würdigten in einem international besetzten Gedenkkolloquium in Mainz Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Petzoldt (1935 – 2011), der von 1988 bis 1996 dem Schott Vorstand angehörte. Anlass war der erste Todestag des renommierten Wissenschaftlers und Unternehmers.
Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Vorsitzender des Vorstandes der Schott AG, würdigte Petzoldt als Erfinder der Glaskeramik Zerodur als Standardmaterial für Spiegelträger astronomischer Teleskope und als einen der Väter der Ceran Glaskeramik-Kochflächen. „Jürgen Petzoldt gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der Schott Firmengeschichte“, so Ungeheuer. Auch die Errichtung des Otto-Schott-Forschungszentrums in Mainz als eine der weltweit führenden Glasforschungsstätten im Jahr 1989 und die Einführung des Otto-Schott-Forschungspreises 1991 seien maßgeblich ihm zu verdanken.
Dr. Fabio Nicoletti, Präsident der International Commission on Glass, sprach über Petzoldts weltweite Anerkennung auf dem Glassektor, Prof. Dr. Helmut Schaeffer erinnerte an sein Wirken für die Deutsche Glastechnische Gesellschaft (DGG) und die Hüttentechnische Vereinigung der deutschen Glasindustrie (HVG) und Prof. Dr. Wolfgang Pannhorst gab einen internen Einblick in die Zusammenarbeit mit Petzoldt in der Forschung und Entwicklung bei Schott.
Am zweiten Tag des Kolloquiums, an dem über 100 Gäste teilnahmen, stand die Wissenschaft im Mittelpunkt. Namhafte Experten aus Japan, USA, Brasilien und Deutschland, darunter auch Wissenschaftler von Schott, referierten über neue Erkenntnisse und Entwicklungen auf dem Gebiet der Glaskeramik und verwandter Werkstoffe. Alle Redner nahmen dabei auch die praktische Anwendung ihrer Erkenntnisse in den Blick, so wie es Jürgen Petzoldt stets ein besonderes Anliegen war.
Schott / OD
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