02.11.2006

Großspende rettet IUB

Der Betrieb der Bremer Elite-Hochschule International University Bremen (IUB) ist nach einer 200 Millionen Euro-Spende auf Jahre gesichert.

Bremen (dpa) - Der Betrieb der finanziell angeschlagenen Bremer Elite-Hochschule International University Bremen (IUB) ist nach einer 200 Millionen Euro-Großspende auf Jahre gesichert. Nach Angaben vom Mittwoch will die Schweizer Jacobs Foundation der Privat-Uni das Geld bis 2011 in mehreren Teilbeträgen zur Verfügung stellen. Dafür soll die Privat-Hochschule künftig Jacobs University Bremen heißen. Nach Angaben von Bremens Bildungssenator Willi Lemke (SPD) ist es «im europäischen Raum die größte Spende einer privaten Stiftung an eine wissenschaftliche Einrichtung». Der Spender Klaus J. Jacobs war früher Geschäftsführer des Nahrungsmittelkonzerns Jacobs Suchard.

In den vergangenen zwei Jahren hatten im Finanzplan der IUB jeweils 20 Millionen Euro gefehlt. Der Etat beträgt nach Angaben eines Sprechers 36 Millionen Euro. Ohne die Spende wären die Rücklagen 2007 aufgezehrt gewesen. 2008 hätte der Betrieb nicht aufrechterhalten werden können, sagte er. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nannte die Spende ein beispielhaftes Engagement von Mäzenen zu Gunsten des Bildungs- und Kulturstandortes Deutschland.

«Das Zukunftskonzept des neuen IUB-Präsidenten Joachim Treusch hat uns überzeugt», erklärte Jacobs zur Begründung seines Engagements. An der 2001 eröffneten, europaweit einzigartigen Campus-Universität studieren derzeit 1000 Studenten aus mehr als 85 Nationen. IUB- Präsident Treusch verweist in seinem Zukunftskonzept auf die in diesem Jahrhundert drängenden Themen Energieversorgung, Wasser und Ernährung, Bildung, Kommunikation und Konfliktmanagement.

Die 1988 gegründete Jacobs-Stiftung ist weltweit in der Bildung und Jugendentwicklung tätig und betreut unter anderem Projekte in Costa Rica, Nicaragua und Afrika. Wichtig für die Kooperation zwischen IUB und Stiftung ist nach Angaben von Jacobs das Ziel, junge Menschen gleich welcher Herkunft praxisnah für gesellschaftliche Herausforderungen auszubilden. Die Stiftung habe mit Treusch ein Finanzkonzept entwickelt. Für eine Anschubfinanzierung unterstütze die Stiftung die IUB in den kommenden fünf Jahren mit 75 Millionen Euro. Danach sollen bis 2011 weitere 125 Millionen Euro fließen.

Jacobs ist heute Verwaltungsratspräsident der Zeitarbeitsfirma Adecco. Mit seiner Spende will der 69-jährige ein Signal setzen, «was privates Engagement zu leisten imstande ist.» Er hoffe, den Anstoß für weitere Privatinitiativen in der Wissenschaftsförderung zu geben. Die Jacobs Foundation unterstützt die IUB bereits seit 2003.

Ein vergleichbares Engagement ist bisher nur vom SAP-Gründer Hasso Plattner bekannt. Der Wissenschafts-Mäzen will dem nach ihm benannten Potsdamer Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) bis 2020 mehr als 200 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen zur Verfügung stellen.

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