29.06.2007

Höhere Priorität für Bildung und Wissenschaft

Bundespräsident Horst Köhler fordert einen noch höheren Stellenwert für Bildung und Wissenschaft.

Kiel (dpa) - Bundespräsident Horst Köhler fordert einen noch höheren Stellenwert für Bildung und Wissenschaft. «Ich glaube insgesamt, dass wir in Deutschland noch weiter daran arbeiten müssen, Bildung, Wissenschaft und Forschung auch über die bereitgestellten finanziellen Mittel hinaus mehr Priorität zu geben», sagte Köhler am Freitag in Kiel bei der Jahresversammlung der Max-Planck- Gesellschaft. «Da sind wir noch nicht dort, wo wir sein müssen.» Für Arbeitsplätze und Wohlstand seien Wissenschaft und Bildung das Wichtigste überhaupt, äußerte Köhler am Rande der Tagung.

«Wir müssen mehr dafür tun, dass unsere Hochschulen wieder Trainingslager für Spitzenforschung sein können - und deswegen brauchen wir jetzt dringend auch eine Spitzeninitiative für die Lehre», sagte der Bundespräsident vor rund 500 Mitgliedern und Gästen der Max-Planck-Gesellschaft im Kieler Schloss.

Köhler setzte sich zudem für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Wissenschaft ein: «Dafür müssen wir mehr tun, wenn wir genügend junge Menschen - vor allem junge Frauen - für wissenschaftliche Karrieren in Deutschland gewinnen wollen.» Das sei nicht nur eine Frage der Chancengerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, sondern auch ein Gebot der Vernunft. «Denn schon heute zeichnet sich ein gravierender Nachwuchsmangel ab. Das gilt ganz besonders für die Natur- und Technikwissenschaften, aber auch für die Entwicklung unserer Bevölkerung insgesamt.» Als positives Beispiel nannte Köhler die Nachwuchsbetreuung am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden.

«Ein Land, das viel zu bieten hat an grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen, an Bahn brechenden Erfindungen und innovativen Produkten; ein Land, das der Welt ein guter und attraktiver Partner in Wissenschaft und Wirtschaft ist - ein solches Land hat in der globalisierten Welt nicht nur Wettbewerbsvorteile», betonte der Bundespräsident. «Es hat auch bessere Möglichkeiten, um die vielen Herausforderungen zu meistern, vor denen unsere eine Welt - nicht zuletzt infolge des technischen und wissenschaftlichen Fortschritts - steht.»

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