05.12.2003

Intel enttäuscht Anleger

Der weltgrößte Chiphersteller Intel enttäuscht mit einer verhaltenen Korrektur seiner Umsatzprognose.

Intel enttäuscht Anleger

Santa Clara (dpa) - Mit einer verhaltenen Korrektur seiner Geschäftsprognose und unerwarteten Sonderabschreibungen von 600 Millionen Dollar hat der weltgrößte Chiphersteller Intel die Anleger enttäuscht. Intel rechnet jetzt im Schlussquartal mit einem Umsatz zwischen 8,5 Milliarden Dollar und 8,7 Milliarden Dollar (7,2 Mrd Euro). Die vorherige Prognose hatte auf 8,1 Milliarden Dollar bis 8,7 Milliarden Dollar gelautet. Damit hob der Branchenführer am Donnerstagabend nach Börsenschluss lediglich das untere Ende der Prognose an.

Viele Investoren hatten jedoch auf einen noch höheren Umsatz gehofft. Die Wall-Street-Analysten waren von einem Umsatz von 8,5 Milliarden Dollar ausgegangen gegenüber 7,2 Milliarden Dollar in der entsprechenden Vorjahreszeit. Sie erwarten im vierten Quartal einen Gewinn von 29 Cent je Aktie gegenüber 16 Cent in der Vorjahresvergleichszeit.

Das Geschäft mit PC-Chips läuft bei Intel hervorragend. Das Unternehmen verbucht nach eigenen Angaben ein «solides saisonales Wachstum». Die Nachfrage nach Kommunikationsprodukten entspreche den Erwartungen.

Intel überraschte hingegen negativ mit einer für das vierte Quartal angekündigten Abschreibung von 600 Millionen Dollar in der Sparte für Chips, die in Handys und anderen Kommunikationsgeräten verwendet werden. Die Wertberichtigungen stehen nach Medienberichten vom Freitag im Zusammenhang mit dem Kauf der DSP Communications für 1,6 Milliarden Dollar im Jahr 1999. «Die langfristigen Erwartungen für dieses Geschäft sind nicht mehr so hoch wie bisher erwartet», erklärte Intel. Intel leidet auch unter der schleppenden Umstellung auf Handys der nächsten Generation.

Diese und andere steuerbezogene Posten werden sich mit sechs Cent je Aktie auf den Quartalsgewinn auswirken. Die Bruttogewinnmarge wird allerdings nach Intel-Angaben 62 Prozent erreichen, plus oder minus einige Prozentpunkte gegenüber einer vorherigen Schätzung des Branchenführers von 60 Prozent.

Die globale Chip-Branche hat sich im laufenden Jahr wieder deutlich erholt. Der weltweite Chip-Umsatz wird 2003 um 11,8 Prozent auf 175 Milliarden Dollar zulegen, teilte die Marktforschungsfirma Gartner mit. Intel behauptete die Spitzenposition mit einem Umsatz von 28,1 Milliarden Dollar und 16 Prozent Marktanteil. Es folgen mit weitem Abstand, Samsung, Renesas Technology, Toshiba, Texas Instruments, STMicroelectronics, Infineon Technologies, NEC Electronics, Motorola und Philips Semiconductors.

Infineon bringt es 2003 laut Gartner auf einen Umsatz von sieben Milliarden Dollar und einen Marktanteil von vier Prozent. Das Unternehmen legte um 33 Prozent zu, und hatte damit die stärksten Wachstumsraten unter den europäischen Chip-Herstellern aufzuweisen.

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