Kaiserslautern: zehn Jahre NSC
Jubiläum und Einweihung eines neuen Großgeräts zur Nanostrukturierung am Nano Structuring Center der TU.
Zur Feier des zehnjährigen Bestehen des Nano Structuring Centers (NSC) fand an der TU Kaiserslautern ein Symposium statt. An der Veranstaltung nahmen mehr als achtzig Vertreterinnen und Vertreter der TU Kaiserslautern und der lokalen Politik teil.
In seinem Grußwort hob der Präsident der TU Kaiserslautern, Helmut Schmidt, die Bedeutung des NSC für verschiedene Fachbereiche der TU hervor und fuhr fort: „Der Beharrlichkeit der beiden Initiatorinnen, den Professorinnen Christiane Ziegler aus der Physik und Regine Hakenbeck aus der Biologie, ist es zu verdanken, dass die Einrichtung in Zusammenarbeit mit den beteiligten Landesministerien für Wissenschaft und Wirtschaft an unserer Universität etabliert werden konnte.“
Abb.: Einweihung des neuen Großgeräts zur Nanostrukturierung im NSC mit TU-Präsident Prof. Dr. Helmut J. Schmidt, Prof. Dr. Georg von Freymann (FB Physik und OPTIMAS), Dr. Thomas Löber (NSC) und Lutz Schönbrodt (FEI Deutschland; v.l.n.r.; Bild: Th. Koziel, TU KL)
Nach weiteren Grußworten von der Gründungsdirektorin der Einrichtung, Christiane Ziegler, und dem Sprecher des Landesforschungszentrums OPTIMAS, Martin Aeschlimann, folgten Gastvorträge von Jürgen Fassbender, Direktor des Instituts für Ionenstrahlphysik und Materialforschung am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Daniela Bayer von der Dr. Johannes Heidenhain GmbH, Traunreut, und Stefan Trellenkamp vom Peter-Grünberg-Institut des Forschungszentrums Jülich, die über neue Entwicklungen aus der Nanostrukturierung in Forschung und Anwendung berichteten.
Vor dem Festakt weihten der Präsident der TU Kaiserslautern und Georg v. Freymann vom Fachbereich Physik und Landesforschungszentrum OPTIMAS ein neues Großgerät zur Nanostrukturierung ein. Das Zweistrahlgerät kombiniert fokussierte Ionen- und Elektronen-Strahlen zur Nanostrukturierung von Materialien und ermöglicht gleichzeitig die Materialanalyse durch höchstauflösende Ionen- und Elektronenmikroskopie. Neben den analytischen Möglichkeiten bietet das Zweistrahlgerät auch die Option, Nanostrukturen aus der Gasphase abzuscheiden und kleinste Objekte zielgerichtet zu manipulieren. Mit dieser von der Firma FEI Deutschland speziell für das NSC entwickelten Konfiguration ist es das erste Gerät in Deutschland und ein echtes Alleinstellungsmerkmal für die TU. Das Gerät im Wert von 1,6 Millionen Euro steht allen Universitätsmitgliedern für Forschungsarbeiten zur Verfügung.
Das heutige Nano Structuring Center wurde im Dezember 2002 als Nano+Bio Center gegründet und im Mai 2004 offiziell eingeweiht. Die Gründung erfolgte mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz und der Europäischen Union mit dem Ziel des Ausbaus einer wirtschaftsnahen Forschungs- und Technologietransfer-Infrastruktur. Bei Gründung bestand die Einrichtung aus den Abteilungen Molekularbiologische Technologie und Nanostrukturtechnologie. Im Oktober 2011 wurde sie in Nano Structuring Center umbenannt, um der Verschiebung der wissenschaftlichen Schwerpunkte Rechnung zu tragen. Das Zentrum unter der Leitung der Ingenieurin Dr. Sandra Wolff ist heute eine Einrichtung der TU Kaiserslautern.
Das NSC ist in das Landesforschungszentrum Optik und Materialwissenschaften OPTIMAS eingebunden und ist künftig im Neubau „Laboratory of Advanced Spin Engineering LASE“ beheimatet. In dem neuen Forschungsgebäude forschen insgesamt hundert Wissenschaftler aus Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften über Grundlagen und technische Anwendungen des Spins. Baubeginn für das Gebäude soll 2015 sein; das Investitionsvolumen von 39,4 Millionen Euro tragen der Bund und das Land Rheinland-Pfalz jeweils zur Hälfte.
TUKL / OD