01.07.2009

Klima-Institut für Spitzenforschung in Potsdam

Bis zu 50 Gastwissenschaftler werden an dem von Bund und Ländern geförderten Institut in der Kleist-Villa forschen und wohnen. Gründungsdirektor ist Klaus Töpfer.



Potsdam (dpa) - Mit einem neuen Spitzenforschungsinstitut für Klimawandel in Potsdam soll Deutschland für die «internationale Wissenschaftselite» künftig noch attraktiver werden. Das sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Dienstag in Brandenburgs Landeshauptstadt. Bis zu 50 Gastwissenschaftler - von der Nachwuchswissenschaftlerin bis zum Nobelpreisträger - werden von Herbst an am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) erwartet. Sie sollen in dem den Angaben zufolge weltweit ersten Institut seiner Art den Klimawandel, das Erdsystem und Wege zur Nachhaltigkeit untersuchen. Das Institut werde zunächst für sieben Jahre mit neun Millionen Euro von Bund und Land jährlich gefördert.

Vorbild ist Schavan zufolge ein Elite-Institut im amerikanischen Princeton. Die «klügsten Köpfe» könnten ein freigewähltes Thema bearbeiten und bis zu zwei Jahre lang am Institut in der Potsdamer Kleist-Villa forschen und wohnen. Die Ministerin erhofft sich eine «Intensivierung des internationalen Dialogs». Der Gründungsdirektor und ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer betonte, dass die Politik von den wissenschaftlichen Ergebnissen profitieren soll. Ein Thema könnte sein, darüber nachzudenken, wie Kohlendioxid auch als Wertstoff genutzt werden könne.

In Potsdam gibt es bereits zwei renommierte Institute, die zu Klima und Erde forschen: das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches Geoforschungszentrum. Schavan und Töpfer betonten, dass das IASS nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung dazu anzusehen sei. «Potsdam wird zu einem international noch stärker sichtbaren Standort für Klima- und Nachhaltigkeitsforschung auf höchstem Niveau», betonte Schavan.

Es ist geplant, dass die Gastwissenschaftler auch technische Geräte der beiden Potsdamer oder anderer Institute nutzen können. Außerdem soll PIK-Leiter Hans Joachim Schellnhuber der Vorsitzende des Instituts-Beirates werden. Potsdam habe sich gegen Hamburg, München, Wuppertal und Freiburg als Standort für das IASS durchgesetzt, sagte Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka.

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KP

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