25.08.2016

Lichttherapie mit OLED

Licht kann die Heilung chronischer und infizierter Wunden unterstützen.

Am Fraunhofer-Institut für Orga­nische Elektronik, Elektronen­strahl- und Plasmatechnik FEP wurden erstmals Unter­suchungen an Zell­kulturen zur Zyto­kompatibilität, also der Zellverträg­lichkeit, von orga­nischen Leucht­dioden durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen viel­versprechende Aussichten für den Einsatz von OLED im medi­zinischen Bereich, etwa in der Licht­therapie. Die Licht­therapie ist ein wichtiges Instrument zur Unter­stützung der Wund­heilung. Schwierige und langwierige Heilungs­prozesse in der Derma­tologie aufgrund chronischer und infizierter Wunden stellen für die be­handelnden Ärzte eine Heraus­forderung dar und können mit Licht positiv beeinflusst werden.

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Abb.: Mit diesen Laborgeräten wird die Zellverträglich von OLED überprüft (Bild: Fh.-FEP)

Das Fraunhofer FEP in Dresden forscht seit Jahren erfolg­reich an Prozessen, Techno­logien und Anwen­dungen für flexible OLED. Um diese Flächen­licht­quellen nun für poten­zielle medi­zinische Anwen­dungen einsetzen zu können, sind toxische Einflüsse durch die verwendeten Mate­rialien auszu­schließen. Derlei Unter­suchungen zur Zyto­kompati­bilität von flexiblen OLED waren bisher nicht bekannt. In einer Pilot­studie wurde nun erstmals die Zyto­kompati­bilität von flexiblen OLED-Systemen beurteilt. Jessy Schön­felder, Gruppen­leiterin der Arbeits­gruppe Medi­zinische Appli­kationen am Fraunhofer FEP, erläutert: „Selbst nach elek­trischem Betrieb oder mecha­nischen Belas­tungen durch Biegen dif­fundieren keine toxisch wirkenden Substanzen aus den OLED, die die Zellen verändern.“

Im nächsten Schritt wurden Unter­suchungen an definiert geschädigten in-vitro-Zell­kulturen aus der Haut und des Immun­systems zum Einfluss von OLED-Licht durchgeführt. Erste Ergeb­nisse weisen auf Effekte einer beschleu­nigten Selbst­heilung hin und können damit die poten­zielle Grundlage für zukünftige thera­peutische Anwendungen sein. Bereichsleiter Christian May schaut voraus: „Es stehen weitere Langzeit­untersuchungen an, um die Zyto­kompatibi­lität während der OLED-Licht-Einwirkung garantieren zu können. Sichere elek­trische Kontak­tierungen, Strom­versorgung, An­steuerungen und die Rand­versiegelung sind wichtige Themen, denen wir uns widmen, bevor eine Anwendung direkt am Patienten möglich wird.“

Fh.-FEP / JOL

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