Mehr Geld für Materialforschung zur Energiewende
Bundesforschungsministerium fördert die Jülicher Batterie- und Energieforschung mit 6,5 Mio. Euro aus dem 6. Energieforschungsprogramm.
Bis in den atomaren Bereich wollen Jülicher Forscher die Materialien von Solarzellen und Batteriesystemen untersuchen sowie Prozesse an deren Oberflächen verstehen. Ihr Ziel ist es, die Herstellung und die Effizienz von Photovoltaikanlagen zu verbessern und die Lebensdauer und die Leistungsdichte von Batterien zu erhöhen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt dieses Vorhaben mit 6,5 Millionen Euro aus dem 6. Energieforschungsprogramm. Den Zuwendungsbescheid dafür überreichte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, heute an Lorenz Singheiser, Direktor des Jülicher Instituts für Energie- und Klimaforschung (IEK-2).
Abb.: Staatssekretär Thomas Rachel (2.v.l.) überreicht Lorenz Singheiser (2.v.r.) den Förderbescheid über 6,5 Millionen Euro. Links Harald Bolt, Mitglied des Vorstands, rechts Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich. (Bild: FZ Jülich)
"Wir entwickeln Hochleistungswerkstoffe für effiziente Energiewandlung- und -speicherung", bringt Singheiser die Arbeiten seines Institutsbereichs und des gesamten IEK auf den Punkt. Mit der Förderung des BMBF werden nun vier neue Charakterisierungsmethoden etabliert. Sie ermöglichen Untersuchungen des strukturellen Aufbaus, aber auch der chemischen Zusammensetzung von Materialien und Oberflächen bis in den atomaren Bereich. Singheiser: "Die neuen Geräte werden unser Verständnis der Vorgänge in Batterie- und Photovoltaik-Systemen deutlich verbessern – sowohl bei der Entwicklung neuer Materialien und der Fertigung der Bauteile als auch im Betrieb. Das wird dazu beitragen, zielgerichtet Funktion und Effektivität von Energiewandlern und Speichermedien zu optimieren, um beispielsweise deren Alterung zuverlässig vorherzusagen und zu verlangsamen."
"Die Entwicklung und Charakterisierung neuer Materialien und Werkstoffe sind wesentliche Elemente der Jülicher Energieforschung. Solche neuen Materialien machen bestehende Technologien zur regenerativen Energien- und Speichern effizienter und kostengünstiger. Jülicher Forscher helfen so mit dem Einsatz modernster Analyseinstrumente die Energiewende umzusetzen und dabei am Ende für den Verbraucher bezahlbar zu machen", sagt Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich.
Angeschafft werden unter anderem ein hoch auflösendes analytisches Transmissionselektronenmikroskop (TEM), das erstmals erlaubt, molekulare Strukturen für chemische Analysen aufzulösen; ein 3D-Gerät zur Analyse der chemischen Zusammensetzungen äußerer und innerer Grenzflächen; ein Instrument, mit dem Oberflächen- und Grenzflächenreaktionen bei Normaldruck untersucht werden können sowie ein Photoelektronenspektroskop zur Charakterisierung der elektronischen Struktur von Feststoffen. Diese Geräte werden zukünftig in verschiedenen Instituten des Forschungszentrums betrieben und sollen im Rahmen interner Forschungsprojekte sowie Forschungskooperationen mit Universitäten und Unternehmen der Energietechnik eingesetzt werden.
"Bis zum Jahr 2050 sollen die Erneuerbaren Energien einen Anteil von 80 Prozent an der Stromgewinnung haben. Ich bin mir sicher, dass die Materialforschung mittel- bis langfristig die erforderlichen Innovationen für neuartige Technologien zur Energieumwandlung und Energiespeicherung liefern wird. Das BMBF investiert heute 6,5 Mio. Euro in die dafür notwendige Forschungsinfrastruktur. Dies stärkt auch das Profil des Forschungszentrums Jülich als eine herausragende Energieforschungseinrichtung in Europa", so Thomas Rachel.
FZ Jülich / DE