18.10.2006

Mehr Klimaschutz

Der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, hat weitere Vereinbarungen der Staatengemeinschaft zum globalen Klimaschutz gefordert.

Bonn/Amsterdam (dpa) - Der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, hat weitere Vereinbarungen der Staatengemeinschaft zum globalen Klimaschutz gefordert. Ein langfristig verbindliche Übereinkunft sei dringlich, um auch die erforderlichen Investitionen dauerhaft zu sichern, sagte de Boer am Dienstag auf einer Konferenz in Amsterdam. Ein Abkommen für die Zeit nach 2012 müsse getroffen werden. Das bis 2012 reichende Kyoto-Protokoll verpflichtet Industrieländer zur Minderung ihrer Treibhausgas-Emissionen um im Schnitt fünf Prozent im Vergleich zu 1990. Der Niederländer de Boer hat vor einigen Monaten die Leitung des UN-Klimasekretariats in Bonn übernommen.

Bisher reiche auch das Geld für klimafreundliche Projekte in Entwicklungsländern bei weitem nicht aus, sagte de Boer. Eine Lösung wäre ein sich selbst finanzierender Klimapakt. Der Mechanismus der «sauberen Entwicklung» nach dem Kyoto-Protokoll etwa ermögliche Investitionen von Industrieländern in klimafreundliche Projekte in Entwicklungsländern, die sich die Industrieländer dann als handelbare Emissionsguthaben anrechnen lassen könnten. Ohne eine langfristige Vereinbarung gebe es aber für den Emissionshandel ein großes Risiko.

Auf der nächsten großen UN-Klimakonferenz in Nairobi (Kenia) vom 6. bis 17. November sollen die Weichen für das weitere Vorgehen gestellt werden. Nach Einschätzung von Umweltorganisationen müssen die Industrieländer für die Zeit nach 2012 noch weit höhere Verminderungsziele als unter dem Kyoto-Protokoll anvisieren, um die Erderwärmung mit ihre Folgen abzubremsen. Die USA - der weltweit größte Verursacher von Treibhausgasen - lehnen die Kyoto- Verpflichtungen ab, und es ist unklar, wie sie sich weiter beim internationalen Klimaschutz engagieren werden.

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