18.09.2013

MM Award geht an Rineck

Ostwestfälische Maschinenbauer erhalten den Preis zur EMO 2013 für laserunterstütztes Fräswerkzeug.

Die Rineck Maschinenbau GmbH aus Marienfeld bei Harsewinkel hat für ihr neues laserunterstütztes Fräswerkzeug den MM Award zur EMO 2013 erhalten. Der ostwestfälische Hersteller von Fräswerkzeugen für den Werkzeug-, Formen- und Gesenkbau erhielt den Preis in der Kategorie „Werkzeuge“. Das Gerät, das das Unternehmen gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen entwickelt hat, erzielt gerade bei Hochleistungswerkstoffen deutlich höhere Zerspanvolumina und bessere Oberflächenqualitäten bei gleichzeitig geringerem Werkzeugverschleiß.

Abb.: Jan-Patrick Hermani und Thomas Rineck bei der Übergabe des MM Award zur EMO 2013 (Bild: Fraunhofer IPT)

Anwendungen in der Energie- und Antriebstechnik, in der chemischen Industrie oder Hüttentechnik fordern oft Komponenten, die selbst bei Temperaturen oberhalb von 500 Grad Celsius noch stabil und korrosionsbeständig bleiben. Bauteile aus Hochleistungswerkstoffen wie Titan- und Nickelbasislegierungen oder technischer Keramik können dies leisten, lassen sich aber durch Fräsen nur schwer bearbeiten. Beim Drehen solcher Werkstoffe kommt der Laser als unterstützendes Werkzeug bereits zum Einsatz: Dabei erwärmt der Laser das rotierende Bauteil kurz vor dem Eingriff der Schneide, damit sich das Material leichter zerspanen lässt. Beim Fräsen ist jedoch eine gezielte, punktuelle Erwärmung aufgrund der rotierenden Schneide weitaus aufwändiger.

Das Fraunhofer IPT hat deshalb für Rineck im BMWi-geförderten Forschungsprojekt „TooLAM“ ein neues laserunterstütztes Werkzeugsystem entwickelt, bei dem die optischen Elemente der Strahlführung mitrotieren. Es besteht aus einem zweifachen Schneidplattenhalter mit Hohlschaftkegel, in den ein Optikmodul von Sill Optics integriert wurde. Die Strahlung eines Hochleistungsfaserlasers wird mittels eines Lichtleitkabels zur Spindel geführt und durch Spindel und Werkzeug direkt vor der Werkzeugschneide auf das Bauteil gelenkt.

Abb.: TooLAM-Werkzeug zum laserunterstützten Fräsen (Bild: Fraunhofer IPT)

Die Laserstrahlung gelangt so direkt vor dem Eingriff des Fräswerkzeugs als mitrotierender Brennfleck auf das Werkstück. Eine Echtzeit-Steuerung synchronisiert die Laserbestrahlung mit dem Werkzeugeingriff. So wird nur genau das Volumen an Werkstoff entfestigt, das mit dem Fräswerkzeug abgetragen werden soll. Die Steuerung des Lasers arbeitet dabei schnell und präzise genug, um den umgebenden Werkstoff nahezu nicht zu beeinflussen. Den Untersuchungen des Fraunhofer IPT zufolge lassen sich so bei schwer zerspanbaren Werkstoffen, beispielsweise bei der Nickel-Basislegierung IN 718, die Prozesskräfte und der Werkzeugverschleiß um bis zu 50 Prozent reduzieren.

„Wir sind stolz darauf, dass wir mit der Neuentwicklung aus dem Projekt mit dem Fraunhofer IPT den diesjährigen EMO Award gewinnen konnten“, freut sich Thomas Rineck, Inhaber und Geschäftsführer von Rineck Maschinenbau. „Die EMO bietet uns eine gute Gelegenheit, unser neues Werkzeug der Öffentlichkeit vorzustellen und mit dem Gewinn des Preises sicherlich auch einen tollen Start für die Markteinführung“.

Fraunhofer IPT / DE

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