06.10.2003

Motorola will Halbleiter-Sparte ausgliedern

Der amerikanische Handy- und Halbleiter-Konzern Motorola will seine Chip-Sparte in eine separate börsennotierte Gesellschaft abtrennen.

Motorola will Halbleiter-Sparte ausgliedern

Schaumburg (dpa) - Der amerikanische Handy- und Halbleiter-Konzern Motorola will seine Chip-Sparte in eine separate börsennotierte Gesellschaft abtrennen. Dies hat der scheidende Motorola-Konzernchef Christopher Galvin am Montag angekündigt. Motorola wolle sich auf Fertigprodukte wie Handys sowie auf Mobilfunksysteme und andere Geschäftsbereiche konzentrieren. Das Unternehmen ist nach Nokia der zweitgrößte Handy-Hersteller der Welt und zählt auch zu den großen Chip-Anbietern. Diese Sparte trug im Vorjahr 4,8 Milliarden Dollar (4,2 Mrd Euro) zum Motorola-Umsatz von 27,3 Milliarden Dollar bei.

Der Chip-Bereich Motorola SPS könne sich als selbstständiges Unternehmen besser entwickeln. Dazu gehörten Akquisitionen und die Entwicklung zusätzlicher Produktgruppen. Die Halbleiterbranche befinde sich im Aufschwung. Deshalb sei dies der richtige Zeitpunkt, um solche Aktionen vorzunehmen, betonte Motorola mit Sitz in Schaumburg (Illinois).

Bei Chips hat Motorola verstärkt auf Fremdfertigung gesetzt. SPS sei gut positioniert, um seine Führung in Märkten wie Netzwerkprodukten, Kommunikation, Verkehr und Industrie auszubauen, sagte Spartenchef Scott Anderson.

Die Details der Transaktion stünden noch nicht endgültig fest. Das Unternehmen erwägt den Angaben zufolge einen Börsengang für die Chip- Sparte. Anschließend sollen die restlichen Aktien steuerfrei an die Motorola-Aktionäre abgegeben werden. Der Verwaltungsrat müsse noch zustimmen. Die Transaktion hänge auch von günstigen Marktkonditionen und der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden ab.

Konzernchef Galvin hatte vor wenigen Tagen seinen Rücktritt wegen Unstimmigkeiten mit dem Verwaltungsrat angekündigt. Bisher steht noch kein Nachfolger fest. Das Unternehmen ist unter Galvins Führung im Handy-Markt in den vergangenen Jahren gegen den finnischen Branchenführer Nokia stark ins Hintertreffen geraten.

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