NASA: Datenkorrektur ändert nichts
Die US-Weltraumbehörde NASA hat einige Klimadaten für die USA korrigiert, die Debatte darum jedoch als überzogen bezeichnet.
Washington (dpa) - Die US-Weltraumbehörde NASA hat einige Klimadaten für die USA korrigiert, die Debatte darum jedoch als überzogen bezeichnet. «Die Korrekturen ändern nichts an unserem Verständnis vom Klimawandel», sagte der führende NASA-Klimaforscher James Hansen der «Washington Post». Die NASA hatte Daten von Durchschnittstemperaturen einiger Jahre korrigiert. «Nach den korrigierten Daten waren die vergangenen sechs Jahre um 0,15 Grad Celsius kälter als zuvor berichtet», sagte Hansen. Er widersprach jedoch konservativen Kritikern in den Vereinigten Staaten, die der NASA empört vorgeworfen hatten, den Klimawandel mit falschen Daten heraufbeschworen zu haben. Sie machten aus einer Mücke einen Elefanten.
Das Goddard Institute for Space Studies der NASA hatte einige Daten der vergangenen Jahre für die USA neu berechnet, da diese noch nicht bereinigt worden waren - etwa um den Einfluss der zunehmenden Verstädterung in ländlichen Gegenden. Stationen in diesen Gebieten messen schon allein wegen der vermehrten Straßen und Häuser wärmere Temperaturen. Damit musste auch der Spitzenplatz für das wärmste Jahr in den USA seit Beginn der Aufzeichnungen neu vergeben werden: Anstelle von 1998 führt nun das Jahr 1934 mit einer Abweichung von 1,25 Grad Celsius über dem Durchschnitt die Rangliste an.
Nach den Korrekturen machten Kritiker wie Sterling Burnett vom nichtstaatlichen Politik-Institut «Nationales Zentrum für Politik Analysen» (NCPA) die NASA für einen künstlichen Hype verantwortlich. «Viele der aktuellen Ängste wegen der globalen Erwärmung basieren auf falschen Aussagen der NASA-Wissenschaftler», sagte der Umweltexperte.
Gegen einen derart großen Effekt der Daten-Korrekturen auf die globale Klimastatistik spricht aber, dass lediglich die Daten für die USA und damit einer Fläche von zwei Prozent der Erdoberfläche korrigiert werden mussten. Nach wie vor lägen die meisten der wärmsten Jahre weltweit innerhalb der vergangenen zwölf Jahre, erklärte Hansen.
Der Trend zu global immer weiter steigenden Temperaturen seit Beginn der 1980er Jahre hält derweil weiter an. Nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) war die Temperatur im Jahr 2006 weltweit um 0,42 Grad Celsius höher als im Durchschnitt. Damit war das vergangene Jahr das sechstwärmste seit Aufzeichnungsbeginn. In der globalen Rangliste bleibt 1998 weiterhin das wärmste Jahr.