Neue Impulse aus dem „Reich der Zwerge“
Unternehmen und Forschungseinrichtungen präsentieren in Hannover neueste Produkte und Entwicklungen auf dem Gebiet der Nanotechnologie.
Vom 8. bis 12. April 2013 öffnet die HannoverMesse wieder ihre Tore, um als weltweit bedeutendstes Technologieereignis die neuesten Produkte und Lösungen auf insgesamt elf Leitmessen vorzustellen.
Auf der „SurfaceTechnology“, der Leitmesse für die Oberflächentechnik in Halle 3, bietet der SchauPlatz NANO den Besuchern Einblicke in nanobasierte Anwendungen und Verfahren für Hightech-Oberflächen. Als Partner der Initiative „Nano in Germany“ ist der SchauPlatz NANO mit den Themenständen „World of Nano“ und dem IVAM-Produktmarkt „Mikro, Nano, Materialien“ auf der Research & Technology in der benachbarten Forschungshalle 2 eng vernetzt.
„Nano“ treibt die Industrie an - auch wenn die von der NASA in Simulation
zusammengesetzten Nano-Zahnräder noch nicht realisierbar sind. (Bild: NASA)
In der Nanotechnologie, in der Millionstel Millimeter das Maß aller Dinge sind, kommt es unter anderem auf hochpräzise Messtechnik an. Genau diese zeigt am SchauPlatz NANO z. B. die SIOS Messtechnik aus Ilmenau mit ihrem Nano Vibration Analyzer zur Schwingungsmessung an Mikrostrukturen. Das fasergekoppelte laserinterferometrische Vibrometer ist in ein technisches Mikroskop integriert und eignet sich mit einer Auflösung im Subnanometerbereich hervorragend zur Messung des dynamischen Verhaltens und der statischen Auslenkung von Mikrostrukturen, MEMS und Cantilevern.
Für die Integration in Produktions- und Qualitätssicherungsprozesse hat die Nanosurf GmbH aus Langen zwei ultra-kompakte Rasterkraftmikroskope (AFM) entwickelt, die sie live am Stand präsentieren wird. Während sich das NaniteAFM über eine sichere Halterung einfach in existierende Produktions- oder Prüfanlagen integrieren lässt, ergänzt das LensAFM als zusätzliches Okular ein optisches Messsystem - sei es ein optisches Mikroskop oder 3-D-Profilometer.
Ebenfalls im Nanobereich unterwegs ist die Panadur GmbH aus Halberstadt, die ein nanopartikel-basiertes Polyureamaterial entwickelt und gemeinsam mit der KraussMaffei Technologies GmbH und weiteren Partnern im ColorForm-Prozess zur Produktreife geführt hat. Mit dem Verfahren, einer Kombination aus Spritzgieß- und Reaktionstechnik, lassen sich erstmals Mehrkomponentenbauteile mit Hochglanzoberfläche in einem einstufigen Produktionszyklus mit hoher Prozessintegration vollautomatisch und trennmittelfrei herstellen.
Hoch funktionale dünne Schichten sind auch das Thema des ersten gemeinsamen Messeauftritts der Plasmatreat GmbH (Steinhagen) und der EFC-Plasma GmbH (Ingolstadt). Plasmatreat ist Weltmarktführer für atmosphärische Plasmadüsentechnologie, EFC-Plasma Spezialist für maßgeschneiderte Entwicklungen von FPC-Schichtprozessen (FPC steht für Fine Powder Coating). Die Kooperationspartner stellen auf dem Gemeinschaftsstand „SurfPlaNet“, der in diesem Jahr auf einer gemeinsamen Fläche mit dem SchauPlatz NANO steht, eine neue Plasmatechnologie zur Feinpulverbeschichtung vor. Die Technik dient der ortsselektiven, homogenen und funktionalen Metallisierung und Feinbeschichtung von insbesondere Metallen und Kunststoffen. Das Feinpulver wird dabei direkt in den Plasmastrahl eingegeben und von diesem auf die Oberfläche des Substrats befördert, wo er die vom Anwender gewünschte Funktionsschicht bildet.
Dünne und dünnste Schichten, neue Funktionalitäten und innovative Prozesse, die Kosten und Ressourcen sparen, sind ein generelles Anliegen der SurfaceTechnology in Halle 3. Die Besucher dürfen spannende Gespräche und informative Vorführungen erwarten - nicht nur, aber auch aus dem „Reich der Zwerge“, das auf der Messe weiter an Bedeutung gewinnt.
Deutsche Messe / LK