Philae im Kälteschlaf
Der Kometenlander wird sich nicht mehr melden – Fazit der Mission dennoch positiv.
inzwischen wieder über 350 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt", erläutert Ekkehard Kührt, Planetenforscher am DLR und zuständig für den wissenschaftlichen Anteil des DLR an der Mission mit Rosetta und Philae. „In der Kometennacht kann es jetzt bis unter minus 180 Grad Celsius kalt werden. Selbst am Tag bleibt der gesamte Komet nun tiefgefroren." Für einen Lander, der auf Temperaturen bis minus 50 Grad Celsius ausgelegt ist, ist dies eine Umgebung, in der er nicht mehr arbeiten kann. Wäre er an seinem ursprünglichen Landeplatz zur Ruhe gekommen und hätte sich dort im Boden verankert, hätte er deutlich mehr Sonne zur Energieversorgung zur Verfügung gehabt, wäre aber voraussichtlich im März 2015 bei der Annäherung an die Sonne überhitzt.
Abb.: Lander Philae auf Tschuri (Bild: DLR)
„Dass Philae sich jetzt sehr wahrscheinlich nicht mehr melden wird, liegt auch daran, dass seine Energie nicht mehr ausreicht und die Elektronik zu kalt ist", sagt Ulamec. Auch in den letzten Monaten gab es keine Funksignale von Philae. Sein Schweigen im August 2015 hatte jedoch einen anderen Grund: Während des sonnennächsten Punktes befand sich die Rosetta-
Ingenieure und Wissenschaftler ziehen eine größtenteils positive Bilanz für die Mission mit dem Lander. „Einige Messungen konnten zwar leider nicht wie geplant durchgeführt werden, aber insgesamt war Philae ein Erfolg", betont Kührt. „Wir sind in einer völlig unbekannten Umgebung gelandet, haben erstmals wissenschaftliche Daten auf einer Kometenoberfläche gesammelt und konnten mit diesen die Messungen des Orbiters ergänzen." Die Mission mit Rosetta und Philae habe gezeigt, dass die Aktivität eines Kometen deutlich komplexer abläuft als gedacht.
Auch wenn die Arbeit mit Philae Wünsche offen gelassen hat – beispielsweise die chemische Untersuchung einer Bodenprobe oder mehr Zeit für wissenschaftliche Messungen: „Solche hochaufgelösten und spektakulären Bilder wie von der ROLIS-
Mit der Rosetta-Mission wurden gleich mehrere Premieren im All gefeiert: Noch nie begleitete eine Raumsonde einen Kometen auf seinem Weg um die Sonne, noch nie landete ein Gerät auf einer Kometenoberfläche, um dort Messungen durchzuführen. „Wenn man einen Vergleich mit anderen historischen Missionen sucht, wären dies vielleicht die Viking-
Die letzten Fotos von Philae wird es sehr wahrscheinlich im Sommer 2016 geben, wenn die Rosetta-
DLR / DE