09.12.2003

Physik-Nobelpreis vor 50 Jahren

1953 erhielt Frits Zernike den Physik-Nobelpreis. Mit dem Phasenkontrastverfahren revolutionierte er die Mikroskopie.

Physik-Nobelpreis vor 50 Jahren

1953 erhielt Frits Zernike den Physik-Nobelpreis. Mit dem Phasenkontrastverfahren revolutionierte er die Mikroskopie.

Der holländische Physiker Frits Zernike (1888–1966) erhielt 1953 den Physik-Nobelpreis für die Entwicklung einer Methode, die die Mikroskopie an lebenden Objekten revolutionierte: das Phasenkontrastverfahren (Abb.1). Gemeinsam mit der Firma Carl Zeiss (Kurt Michel, Walter Loos, August Köhler) baute er im Jahr 1936 den Prototypen eines Mikroskops, mit dem sich dieses Kontrastverfahren in der Praxis einsetzen ließ (Abb. 2).

Abb. 1: Frits Zernike wurde 1953 für das Phasenkontrastverfahren mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. (Quelle: Zeiss)

Um Strukturen im mikroskopischen Präparat sichtbar zu machen, werden unterschiedliche Beobachtungsarten und Kontrastverfahren benutzt. Bis Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts war es nur unzureichend möglich, lebende oder ungefärbte Präparate mit dem Mikroskop abzubilden. Frits Zernike löste dieses Problem, indem er das Phasenkontrastverfahren entwickelte, das den Einfluss ungefärbter Objekte auf die Phase - eine ortsabhängige Größe zur Beschreibung einer Welle - des durchgehenden Lichtes ausnutzte. Hierbei wird die durch das Objekt verursachte unsichtbare Phasenänderung in eine sichtbare Intensitätsänderung des Lichtes umgewandelt. Damit konnte erstmals biologisches Material ohne künstliche Färbungen kontrastiert dargestellt werden. Bei Carl Zeiss in Jena wurden bald nach der Entwicklung des Phasenkontrastmikroskops erste Anwendungen erprobt, wobei man mit der Darstellung von Chromosomen in lebenden Zellen begann.

Abb. 2: Prototyp des Phasenkontrastmikroskops von Carl Zeiss 1936. (Quelle: Zeiss)

Eine Sensation war 1943 der erste Zeitrafferfilm aus dem Mikrolabor von Carl Zeiss, der eine Zellteilung, also einen Vorgang, der am Anfang allen Lebens steht, zeigte. Wesentliche Erkenntnisse in der biologischen und medizinischen Forschung waren überhaupt erst mit Phasenkontrastmikroskopen möglich, was mit der Verleihung des Nobelpreises für das Verfahren gebührende Anerkennung fand. Heute ist das Phasenkontrastverfahren aus der mikroskopischen Routine nicht mehr wegzudenken.

Quelle: Zeiss

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