11.10.2013

Physikgeschichte mit Auszeichnung

Die Europäische Physikalische Gesellschaft zeichnet die PTB mit ihrem Institut Berlin als „EPS Historic Site“ aus.

Als erste Institution in Deutschland hat die Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) das Attribut „EPS Historic Site“ der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS) erhalten. Im Rahmen einer Festveranstaltung am 8. Oktober übergab EPS-Präsident John Dudley gemeinsam mit DPG-Präsidentin Johanna Stachel der PTB die Auszeichnung und die zugehörige Plakette. Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Ketterle, der Mitglied des PTB-Kuratoriums ist, hielt den Festvortrag zum Thema „Observing Quantum Matter near Absolute Zero Temperature“.

Abb.: Nach der Anbringung der Plakette, welche die Physikalisch-Technische Bundesanstalt als "EPS Historic Site" ausweist: (v.l.n.r) EPS-Präsident John Dudley, DPG-Präsidentin Johanna Stachel, PTB-Präsident Joachim Ullrich, Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Ketterle und der Direktor des Berliner PTB-Instituts Hans Koch. (Bild: PTB) 

 

Die Geschichte der PTB, bzw. ihrer Vorgängerin, der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, wurde durch große Namen der Physik und bedeutende wissenschaftliche Erfolge geprägt. Den Grundstein dafür legten der Industrielle Werner von Siemens und der Physiker Hermann von Helmholtz. Die Entdeckung grundlegender physikalischer Gesetze und Effekte an der PTR haben maßgeblich zu der jetzigen Auszeichnung durch die EPS beigetragen. Dazu zählen das Wien‘sche Strahlungsgesetz, der Einstein-de-Haas-Effekt, der Meissner-Ochsenfeld-Effekt und nicht zuletzt die Präzisionsmessungen der Schwarzkörperstrahlung, die schließlich zu Plancks Quantenhypothese führten und die experimentellen Grundlagen der Quantenmechanik darstellen.

Das Attribut „EPS Historic Site“ ist eine junge Auszeichnung, die seit 2011 bislang an acht physikgeschichtliche Stätten in Europa vergeben wurde, darunter das Vereinigte Institut für Kernforschung JINR in Dubna, an dem nicht zuletzt eine ganze Reihe schwerer und exotischer Kerne erzeugt wurden, und der Hügel von Arcetri in der Toskana, wo unter anderem Galileo Galilei in seinen letzten Lebensjahren den „Dialog über die zwei Weltsysteme“ vollendete.

In Deutschland hat es keinen Mangel an weiteren physikgeschichtlich bedeutenden Orten. Der Fachverband Geschichte der Physik hatte auf Vorschlag des Vorstandes im November 2012 eine Vorschlagsliste für weitere „EPS Historic Sites“ in Deutschland erstellt. Darunter sind neben der nun ausgezeichneten PTB der Hahn-Meitner-Bau der FU Berlin (Entdeckung der Kernspaltung 1938), der Hertz-Hörsaal des KIT in Karlsruhe (Nachweis der Existenz der elektromagnetischen Wellen 1886) und das ehemalige Physikalische Institut der Universität Göttingen (Entwicklung der Matrizenmechanik).

PTB / DPG / Alexander Pawlak

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