Preisangebot für Transrapid
Die Industrie will bis zum 28. April 2008 erstmals ein Preisangebot für das umstrittene Transrapid-Projekt in München vorlegen.
München (dpa) - Die Industrie will bis zum 28. April 2008 erstmals ein Preisangebot für das umstrittene Transrapid-Projekt in München vorlegen. Das Angebot solle Grundlage für weitere Verhandlungen sein, sagte der Sprecher der Deutsche-Bahn-Tochter DB Magnetbahn, Ulrich Krenn, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Bislang werden die Kosten auf 1,85 Milliarden Euro geschätzt, was von den Gegnern des Vorhabens allerdings bezweifelt wird. Der Transrapid soll die Fahrtzeit vom Münchner Hauptbahnhof zum Flughafen auf zehn Minuten verkürzen.
Krenn sagte, er hoffe, dass der Festpreis und der damit verbundene Realisierungsvertrag noch vor dem Herbst vorliegen werde. Voraussetzung sei, dass auch der Planfeststellungsbeschluss vorliege. Zudem müssten sich der Bund und Bayern noch über die Rahmenbedingungen einigen. «Eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung muss schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden, damit wir die detaillierte Bauplanung machen können.» Die DB Magnetbahn ist für die fachliche Betreuung des Projekts zuständig.
Der bisherige Preisrahmen von 1,85 Milliarden Euro stammt aus einer Machbarkeitsstudie der Bundesregierung. Er wurde zuletzt 2005 von 1,6 Milliarden Euro um 250 Millionen für Kostensteigerung und Inflation aufgestockt. Vor allem die Gegner des Projekts warnen vor drastisch höheren Kosten. Sie kritisieren auch Lärmbelästigungen und negative Folgen für die Umwelt. An diesem Donnerstag verhandelt der Bayerische Verfassungsgerichtshof über die Zulässigkeit eines Volksbegehrens, mit die Gegner das Prestigeprojekt zu Fall bringen wollen.
Krenn sagte: «Wir wissen, dass sicher nicht viel mehr Geld zur Verfügung steht als die 1,85 Milliarden Euro. Bund und Bayern haben ganz klar ihre Beteiligungen genannt.» Bayern will dazu 490 Millionen Euro beisteuern, der Bund hat 925 Millionen Euro zugesagt. Den Rest teilen sich die Bahn (235 Millionen Euro), der Münchner Flughafen (100 Millionen Euro) sowie Industrie und EU (je 50 Millionen Euro).
Bereits seit Ende vergangenen Jahres prüft ein Konsortium unter Führung der Essener Baufirma Hochtief, dem auch die Unternehmen Bilfinger Berger, Max Bögl, Siemens und Thyssen-Krupp angehören, umfassende Baupläne und Unterlagen.
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