10.07.2006

Rückkehr ohne Reparatur

Die US-Raumfähre «Discovery» muss nicht im Weltraum repariert werden und kann sicher zur Erde zurückkehren.

 

Houston (dpa) - Die US-Raumfähre «Discovery» muss nicht im Weltraum repariert werden und kann sicher zur Erde zurückkehren. «Die Discovery ist 100 Prozent sicher für die Rückkehr», teilte das Kontrollzentrum der Raumfahrtbehörde NASA am Sonntag in Houston mit. Die Crew reagierte begeistert. «Das ist eine großartige Nachricht. Das ist fantastisch. Es ist erstaunlich, dass alles schon am sechsten Flugtag geklärt ist», sagte Kommandant Steven Lindsey. Die Rückkehr der Raumfähre ist nach 13 Einsatztagen im All für den 17. Juli vorgesehen.

20 Minuten nach Ende des Elfmeterschießens im Finale der Fußballweltmeisterschaft teilte das Kontrollzentrum den neun Raumfahrern das Ergebnis des Spiels mit. Pech für den Deutschen Thomas Reiter, dass er seine Wette mit dem US-Astronauten Piers Sellers verlor. «Danke für die Information. Ich war für keine Seite, habe aber mit Piers gewettet. Er war für Italien und ich für Frankreich», sagte Reiter von Bord der Internationalen Raumstation ISS dem NASA-Fernsehen.

Als Reiter erfuhr, dass seine Grüße von der ISS im Berliner Olympiastadion übertragen wurden, sagte er lachend: «Oh, das ist großartig. Ich wusste das gar nicht. Das ist wirklich großartig.»

Der «Discovery»-Flug brachte am Wochenende zwei wichtige Durchbrüche. Nach einem Außeneinsatz der beiden US-Astronauten Piers Sellers und Mike Fossum steht fest, dass künftig Astronauten mit Hilfe eines verlängerten Roboterarmes die gesamte Außenhaut der Raumfähre für Notreparaturen im All erreichen können.

Darüber hinaus können künftig bis zu sechs Raumfahrer auf der Raumstation leben und arbeiten. Reiter und seine Astronauten-Kollegen entluden am Wochenende unter anderem ein Sauerstoffgerät, das Wasser in Atemluft für sechs Raumfahrer verwandelt. Trotz der Arbeitsbelastung sprach Pilot Mark Kelly von einem ruhigen Sonntag, weil die Raumfahrer statt 16 nur 15 Stunden gearbeitet hatten.

Drei Tage nach seiner Ankunft auf der ISS sagte Reiter bei einer Liveschaltung zum Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln: «Eines der ersten Dinge, die ich tun werde, wenn die Discovery abgedockt ist, ist das Überraschungspaket meiner Familie zu finden.»

Der 48-Jährige schwärmte von der Aussicht. «Der Blick ist hervorragend, sowohl zur Erde als auch in den Sternenhimmel.» Deshalb ist Reiter gespannt auf seinen ersten Weltraumspaziergang. «Anfang August freue ich mich darauf, nach draußen gehen zu dürfen.» Nach dem Entladen von Nahrung, Kleidung und Ersatzteilen warten auf Reiter neben wissenschaftlichen Experimenten und Arbeiten an der Raumstation auch Freizeitmöglichkeiten. «Eine Gitarre habe ich bereits gefunden, leider ist eine Saite kaputtgegangen», sagte er. «Wenn Zeit ist, werde ich eine neue Saite aufziehen und meinem Hobby frönen.»

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