Schnelle Plasmonen-Pulse
Neuartiger Mach-Zehnder-Modulator bringt hohen Datendurchsatz bei der Konversion elektro-optischer Signale.
Um Daten schneller und energieeffizienter zwischen elektronischen Chips auszutauschen, sind kompakte optische Übertragungsmöglichkeiten von großem Interesse. Ein Bauteil dazu ist der Mach-
Abb.: Mikromodulator aus Gold in einer elektronenmikroskopischen Aufnahme. Im Schlitz in der Bildmitte wird Licht in Plasmon-Polaritonen umgewandelt, moduliert und wieder in Lichtpulse zurückgewandelt. (Bild: Haffner et al.)
„Gerade bei der Übertragung von Daten zwischen Computerchips bieten optische Technologien ein enormes Potenzial“, erklärt Manfred Kohl vom KIT. In dem von ihm geleiteten EU-Projekt NAVOLCHI (Nano Scale Disruptive Silicon-Plasmonic Platform for Chip-to-Chip Interconnection), wurde der plasmonische Modulator entwickelt, der dem aktuellen MZM zugrunde liegt. „Kompakte, optische Sende- und Empfangseinheiten könnten die Geschwindigkeitsgrenzen heutiger Elektronik durchbrechen und helfen, die Engpässe in den Datenzentren abzuschaffen.“
Der neue MZM ist nur 12,5 Mikrometer lang, also etwa ein Zehntel der Dicke eines Haares. Er besteht aus zwei Armen, in denen sich je ein elektro-
Die Lichtstrahlen der Wellenleiter regen im jeweiligen Spalt elektromagnetische Oberflächenwellen, sogenannte Oberflächen-Plasmonen an. Durch die am Kunststoff anliegende Spannung werden die Oberflächenwellen moduliert. Die Modulation erfolgt in beiden Spalten unterschiedlich, aber kohärent, da dieselbe Spannung mit unterschiedlicher Polung anliegt. Nach Durchlaufen der Spalte treten die Oberflächenwellen zunächst als modulierte Lichtstrahlen in die Ausgangs-Lichtwellenleiter ein und werden danach überlagert. Als Ergebnis erhält man einen Lichtstrahl, in dessen Amplitude die digitale Information kodiert ist.
Im Experiment arbeitet der MZM zuverlässig im gesamten Spektralbereich der Breitband-
Derzeit werden in Deutschland rund zehn Prozent des Stroms durch Informations- und Kommunikationstechnologien verbraucht, etwa durch Computer und Smartphones beim Nutzer, aber auch durch die Server in großen Rechenzentren. Da der Datenverkehr exponentiell anwächst, bedarf es neuer Ansätze, die den Durchsatz steigern und gleichzeitig den Energieverbrauch dämpfen. Plasmonische Bauteile könnten hier einen entscheidenden Beitrag liefern.
Ziel des EU-Projekts NAVOLCHI ist es, die Interaktion von Licht und Elektronen in Metalloberflächen auszunutzen, um neuartige Bauteile für die optische Datenübertragung zwischen Chips zu entwickeln. Das Projekt wird im siebten Forschungs-
KIT / DE