Sensoren aus Jena auf dem Mars

Aufgrund des geringen atmosphärischen Drucks auf der Marsoberfläche kommt es zu großen Temperaturunterschieden. Am Tag herrschen zirka 20 Grad Celsius und in der Nacht sinken die Temperaturen auf unter -85 Grad Celsius ab. Die Sensoren aus Jena mussten noch viel größeren Belastungen standhalten, bevor sie für die Mission zugelassen wurden. „Im Test überstanden die Detektoren 2000 mal einen Zyklus von -150 bis 50 Grad Celsius. Letztendlich konnte sich das IPHT gegenüber einer Vielzahl auch renommierter Hersteller durchsetzen und die gewünschten Spezifikationen einhalten”, berichtet Arbeitsguppenleiter Ernst Keßler vom Institut für Photonische Technologien (IPHT).

Die Sensoren werden in der Arbeitsgruppe, die Teil der Abteilung Quantendetektion ist, erforscht, konfiguriert und im hauseigenen Reinraum des IPHT hergestellt. Jeder der an Bord befindlichen Infrarotsensoren ist in einem angepassten Gehäuse hermetisch verkapselt. Nur so kann die Funktion auch unter widrigen Bedingungen gewährleistet werden.

Die Infrarot-Sensoren aus der Abteilung IR/THz Sensor-Systeme werden berührungslos die Bodentemperatur des Mars bestimmen. Die Messungen erfolgen in Echtzeit und auf ein Zehntel Kelvin genau. So können die raschen Temperaturwechsel auf dem Planeten exakt bestimmt werden. Das erlaubt Rückschlüsse zum Beispiel auf Prozesse der Entstehung von Gesteinen oder auch auf die Verteilung und des Zustandes von Wasser und Kohlenstoffdioxid.

Der Rover Curiosity, der die Größe eines Kleinwagens besitzt, hat selbstständig mit der Erkundung des Planeten begonnen. Nun warten auch die Wissenschafler des IPHT auf die ersten Messergebnisse, die Rückschlüsse auf die Umweltbedingungen auf dem Mars zulassen und vielleicht schon bald helfen, die Fragen zu beantworten: Gab es Leben auf dem Mars und ist dort Leben möglich?

IPHT / PH